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Kategorie: Film & Fernsehen

Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 10. Dezember 2015, Teil 8

 

Romana Reich

 

Berlin (Weltexpresso) - Ein besonderer Coup gelang der Produktion mit der Besetzung des legendären Schweizer Schauspielers Bruno Ganz für die Rolle des Almöhi. „Wenn man in der Schweiz an den Öhi denkt, denkt man sehr schnell an Bruno Ganz“, erklärt einem Reto Schaerli, einer der Produzenten.

 

Es ist einfach naheliegend. Allerdings haben wir uns lange nicht getraut, ihn zu fragen, weil die Angst da war, dass er keine Lust haben könnte. Schließlich haben wir allen Mut zusammen genommen und ihm das Buch geschickt. Ein überraschend schnelles Ja erreichte uns. Das haben wir dann auch nie mehr in Frage gestellt. Wir waren glücklich.“

 

Bruno Ganz freute sich, dass die Vorbereitung auf die Rolle des Almöhi auch ganz handfeste Seiten hatte: „Für den Almöhi muss man sozusagen Bergbauer werden: Ziegen melken, auf die alte Art Stämme spalten und an den steilen Hängen Gras sensen. Alles körperlich, ich mag das. Man hat mich als Kind oft aufs Land geschickt, ich weiß wo die Milch herkommt; nur ist das auf der Alm eine ganz andere Sache.“

 

Über „Heidi“ sagt der renommierte Schauspieler: „,Heidi’ ist ein nationaler Mythos. Es ist schön, dass die Schweiz nicht nur zur Kenntnis genommen wird durch Produkte wie Schokolade und Käse oder auch etwas fragwürdigere wie die Bankgeschäfte. Sondern dass wir da noch etwas haben wie dieses kleine Mädchen auf 2000 Meter Höhe, das sich über Ziegen und die Natur freut. Heidi ist ein Held. Ein unglaubliches Menschlein. Sie ist so beständig und schreckt vor nichts zurück. Es ist so wunderbar, wie sie sich an den kleinsten Dingen aufrichtet. Sie ist ein Mädchen, das nicht zu brechen ist. Das ist etwas, was Kinder bewundern.“

 

Auch für die Zeitlosigkeit des Stoffs hat Bruno Ganz eine Erklärung: „Johanna Spyri hat mit „Heidi“ ein paar zentrale Punkte getroffen, die offenbar Menschen in ganz unterschiedlichen Regionen berühren. Im Kern ist es die Suche nach Heimat, Identität, oder modern ausgedrückt: Die Suche nach dem Ort, wo man ganz man selbst sein kann, wo man gern ist, Erfüllung findet.“

 

Stolz sind die Produzenten auch auf die weiteren Schauspieler, die sie gewinnen konnten, wie Jakob Claussen erzählt: „Hannelore Hoger als Großmutter Sesemann muss eine besondere dramaturgische Aufgabe erfüllen, die Petra Volpe sich hat einfallen lassen. Sie ist für Heidi ein ganz starker emotionaler Anker in Frankfurt, sie gibt ihr etwas für ihre Zukunft mit auf den Weg, nämlich den Rat, selbst Geschichten zu schreiben. Sie ist ein kraftvolles Pendant zu Bruno Ganz. Peter Lohmeyer ist als Sebastian zu sehen, das ist der Hausdiener, der in den fünfziger Jahren von Theo Lingen gespielt wurde.“

 

Er sagt weiter: „Wir haben mit unseren Castingdirektorinnen Corinna Glaus in der Schweiz und Daniela Tolkien in Deutschland ein sehr sorgfältig und liebevoll besetztes Ensemble zusammengestellt. Jella Haase als Tinette gibt ihrer Figur einen Twist, weil sie ja eher als junge moderne Schauspielerin etabliert ist. Auch Klara ist mit Isabelle Ottmann toll besetzt –sie ist ein zarter, blonder Engel im Gegensatz zum Wildfang Heidi aus den Bergen. Katharina Schüttler als Fräulein Rottenmeier hat uns wirklich beeindruckt. Sie hat sich einen ganz eigenen Ausdruck und eine besondere Körpersprache für die Rolle der unbeliebten Hausdame Fräulein Rottenmeier erarbeitet“