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Kategorie: Film & Fernsehen

Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 21. April 2016, Teil1

 

Margarete Frühling

 

München (Weltexpresso) - Der ägyptische Gott und König Osiris (Bryan Brown) will seinen Thron an seinen Sohn, den Himmelsgott Horus (Nikolaj Coster-Waldau) übergeben. Während der Zeremonie taucht Osiris Bruder, der Wüstengott Set (Gerard Butler) auf, tötet Osiris und besiegt Horus, dem er seine Kraft - seine Augen - raubt und ihn verbannt. Er tötet Horus auf Bitten der Göttin der Liebe Hathor (Elodie Yung) nicht.

 

Bei der Krönung sind auch die zwei Sterblichen, der Dieb Bek (Brenton Thwaites) und seine Liebste Zaya (Courtney Eaton), anwesend. In dem allgemeinen Aufruhr werden sie getrennt und Zaya wird Sklavin des Architekten Urshu (Rufus Sewell), der für Set arbeitet.

 

Jahre später hat Set die Ägypter versklavt. Zaya sieht beim Architekten Pläne, die angeben, wo eines von Horus Augen ist. Sie informiert Bek, der das Auge stehlen kann. Bei der gemeinsamen Flucht wird Zaya allerdings von Urshu getötet.

 

Bek bringt das Auge zu Horus, verlangt aber im Gegenzug, dass der Himmelsgott Zaya von den Toten zurückholt. Horus stimmt zu, obwohl er weiß, dass er dazu nicht in der Lage ist. Horus noch nicht seine volle Kraft wiedererlangt hat und versucht deshalb seinen Großvater Ra (Geoffrey Rush) zu überzeugen, ihm gegen Set zu helfen. Ra lehnt jede Hilfe ab, da er mit wichtigeren Dingen beschäftigt sei (er muss täglich den Dämon der Nacht Apophis bekämpfen).

 

Während Set versucht, zusätzliche Macht von anderen Göttern zu stehlen, flieht Hathor und unterstützt Horus, der auch zusätzlich Hilfe von Thoth (Chadwick Boseman), dem Gott des Wissens, einfordert. Sie versuchen Set in seinem Tempel zu schwächen, werden aber vom Wüstengott überwältigt.

 

Als Set auch noch versucht, seinen Vater Ra zu töten, da ihm dessen Vorstellung von seiner zukünftigen Aufgabe missfällt, müssen Horus und Bek gemeinsam versuchen, den Gott zu besiegen. Erst als Horus von seiner Rache ablässt, erhält er seine vollständige Stärke wieder und kann sich jetzt Set gleichberechtigt stellen.....

 

 

"Gods of Egypt" soll nach Aussage des Regisseurs Alex Proyas in einem alternativen Ägypten spielen. Das Drehbuch wurde zwar durch die ägyptische Mythologie inspiriert, spielt aber ganz sicher nicht im Ägypten der Pharaonen.

 

Die Götter leben hier zusammen mit den sterblichen Menschen. Sie unterscheiden sich vor allem durch ihre Größe und Stärke, ihr Blut ist golden und sie können sich in ihre Gestalt mit ihren jeweiligen Tierköpfen transformieren. Während die Götter in ihrer humanoiden Form 2,70 m groß sein sollen, sind sie, wenn sie kämpfen und ihre Tierform annehmen, 3,90 m groß. Horus hat dann auch den typischen Falkenkopf, während Sets Kopf, wie in der ägyptischen Mythologie üblich, keinem bestimmten Tier zugeordnet werden kann. Da der Gott Thoth hunderte Klone seiner selbst hergestellt hat, mussten einige von Chadwick Bosemans Szenen im Film ca. einhundert Mal von vielen verschiedenen Blickwinkeln gefilmt werden.

 

In der ägyptischen Mythologie gibt es mehrere Erklärungen für das Verhalten der Götter in diesem Film: Set und Horus repräsentierten vermutlich den Kampf zwischen Ober- und Unterägypten, in dem Horus den Sieg davontrug. Die negativen Seiten Sets sind aber lediglich auf den Zyklus Osiris-Seth-Horus beschränkt. Allerdings setzte vermutlich Sets Verfemung bereits im Alten Reich ein und er wurde recht bald durch andere Götter ersetzt.

 

In Amerika wurde der Film bereits vorverurteilt, da für die Götter - außer mit Chadwick Boseman als Thoth - nur weiße Schauspieler gecastet wurden, vor allem mit dem Schotten Gerard Butler als Set und dem Dänen Nikolaj Coster-Waldau als Horus. Dies wurde als ethnisch inakkurat angesehen, wobei die Hautfarbe der ägyptischen Götter unbekannt ist. Allerdings sind stammen die Ober-Ägypter von nubischen Stämmen ab und waren sicher dunkelhäutig.

 

Das Beste an "Gods of Egypt" sind die hervorragenden CGI-Effekte in 3D. Der Film ist aber mit 127 Minuten eindeutig etwas zu lang geraten. Zugegeben, die Geschichte ist in vielen Einzelheiten unglaubwürdig und konstruiert. "Gods of Egypt" ist aber sicher auf keinen Fall schlechter als ähnliche Filme mit griechisch-mythologischem Hintergrund wie "Kampf der Titanen", "Zorn der Titanen" oder "Krieg der Götter". Wenn man über die Schwächen des Plots hinwegsieht, kann man sogar Spaß an dem Film haben. Es besteht aber ehrlich gesagt, kein Bedarf an einer Fortsetzung, wie sie wohl geplant war.

 

Foto: Filmplakat © Concorde Filmverleih GmbH

 

Info:

Gods of Egypt (USA, Australien 2015)

Originaltitel: Gods of Egypt

Genre: Fantasy, Action, Abenteuer

Filmlänge: 127 Minuten

Regie: Alex Proyas

Drehbuch: Matt Sazama und Burk Sharpless

Darsteller: Gerard Butler, Nikolaj Coster-Waldau, Brenton Thwaites, Courtney Eaton, Elodie Yung, Chadwick Boseman, Geoffrey Rush u.a.

Verleih: Concorde Filmverleih GmbH

FSK: ab 12 Jahren

Kinostart: 21.04.2016