Drucken
Kategorie: Film & Fernsehen

Filmreihe von heute bis Mittwoch, 31. August 2016 im Deutschen Filmmuseum Frankfurt

Helga Faber

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Begleitend zu der Ausstellung "Das imaginäre Museum" im MMK 2 zeigt das Kino des Deutschen Filmmuseums ein Filmprogramm, das sich mit dem Thema Erinnerung beschäftigt. Inspiriert von Ray Bradburys Science-Fiction-Roman Fahrenheit 451 und der Verfilmung von François Truffaut (GB 1966), entwirft die Ausstellung ein düsteres Zukunftsszenario, in dem Kunstwerke nur noch in Erinnerungen bewahrt werden.



Mittwoch, 3. August 2016, 18:00 Uhr
Kurzfilmprogramm
LA JETÉE Frankreich 1963. R: Chris Marker. 28 Min. 35mm. DF
NO SHOW Niederlande 2004. R: Melvin Moti. Courtesy Meyer Riegger. 24 Min. Digital. OmeU
BIBLIOTHECA ALEXANDRINA Deutschland 2005. R: Anke Limprecht, 15 Min. Digital. OmU


Der Science-Fiction-Fotofilm LA JETÉE ist eine apokalyptische Zeitreise in Vergangenheit und Zukunft und diente Terry Gilliam als Vorlage für seinen Film TWELVE MONKEYS (USA 1995). NO SHOW zeigt einen Museumsraum, in dem sich nur noch leere Rahmen befinden: Die Kunstwerke der Eremitage in St. Petersburg wurden im Zweiten Weltkrieg an einen sicheren Ort gebracht. Aus dem Off beschreibt ein Museumsmitarbeiter den das Gebäude bewachenden Soldaten aus der Erinnerung die abwesenden Bilder. In BIBLIOTHECA ALEXANDRINA beschreibt Anke Limprecht den Alltag im größten Lesesaal der Welt: Die antike Alexandrinische Bibliothek wurde im 3. Jahrhundert n. Chr. unter ungeklärten Umständen zerstört. Auf dem Gelände des historischen Gebäudes eröffnete 2002 eine neue Bibliothek, und die Betreiber tun alles, um den Mythos der antiken Bibliotheca Alexandrina zum Leben zu erwecken.



Samstag, 6. August 2016, 18:00 Uhr
Mittwoch, 10. August 2016, 18:00 Uhr
FRANCOFONIA
Frankreich/Deutschland/Niederlande 2015. R: Alexander Sokurow
D: Louis-Do de Lencquesaing, Benjamin Utzerath. 84 Min. DCP. OmU


Vereint in der Liebe zur Kunst gelang es dem deutschen Offizier Franz Graf Wolff-Metternich und dem Louvre-Direktor Jacques Jaujard, die Kunstschätze des französischen Museums während des Zweiten Weltkriegs vor Schäden zu bewahren. Vor diesem historischen Hintergrund beschwört der Essayfilm FRANCOFONIA mit dokumentarischen und inszenierten Szenen sowie verbindenden Off-Kommentaren die Rolle der Kunst als zivilisatorisch-humane Kraft. Zugleich ist der Film eine Reflexion über das ambivalente Verhältnis der Kunst zur Macht.



Samstag, 13. August 2016, 18:00 Uhr
Mittwoch, 17. August 2016, 18:00 Uhr
EN LA CIUDAD DE SYLVIA In the City of Sylvia
ES 2007. R: José Luis Guerin
D: Pilar López de Ayala, Xavier Lafitte, Tanja Czichi. 84 Min. 35mm. OmeU


Ein Mann sucht im sommerlichen Straßburg nach einer Frau, die er vor sechs Jahren dort traf. Er sortiert Erinnerungen, fertigt Skizzen an, beobachtet die Frauen und das Treiben in den Gassen und Cafés und auf den Plätzen. Der Film entwirft dabei eine subjektive Topografie der Stadt, abstrakt und konkret zugleich. EN LA CIUDAD DE SYLVIA ist eine betörende Symphonie sinnlicher Eindrücke, die das Kino als Ort konzentrierter Beobachtungen feiert und dabei fast ohne Dialoge auf die Wirkung der Bilder vertraut.



Samstag, 20. August 2016, 18:00 Uhr
Mittwoch, 24. August 2016, 18:00 Uhr
IMAGINE WAKING UP TOMORROW AND ALL MUSIC HAS DISAPPEARED
Schweiz/Deutschland 2015. R: Stefan Schwietert
Dokumentarfilm. 83 Min. DCP. OmU


Der Musiker Bill Drummond, ein anarchistischer Geist und ewiger Punk, fragt sich, was passieren würde, wenn eines Morgens alle Musik, mitsamt Platten, iPods und Instrumenten, verschwunden wäre. Er macht sich auf, die Musik neu zu erfinden. Regisseur Stefan Schwietert begleitet Drummond dabei und dokumentiert, wie er an entlegene Orte reist, immer neue Chöre zusammenstellt und mit ihnen neue Stimmen erfindet.



Samstag, 27. August 2016, 18:00 Uhr
Mittwoch, 31. August 2016, 18:00 Uhr
REMAINDER
Großbritannien/Deutschland 2015. R: Omer Fast
D: Tom Sturridge, Cush Jumbo, Arsher Ali. 103 Min. DCP. OmU


Basierend auf dem internationalen Bestseller 8 ½ Millionen von Tom McCarthy, erzählt der renommierte Videokünstler Omer Fast in seinem Spielfilmdebüt REMAINDER die Geschichte eines jungen Mannes, der bei einem schweren Unfall sein Gedächtnis verliert und versucht, in seine bruchstückhafte Erinnerung einzutauchen, um sich selbst zu finden. Die achteinhalb Millionen Pfund Schadenersatz, die er unter der Maßgabe des Stillschweigens erhalten hat, ermöglichen es ihm, sich immer obsessiver in eine Welt und eine Identität zu stürzen, in der sich die mögliche Vergangenheit in der Gegenwart realisiert.

 


Info:
www.deutsches-filminstitut.de | www.deutsches-filmmuseum.de
www.filmportal.de | www.europeanfilmgateway.eu

SONDERAUSSTELLUNG:

DIE KUNST VON AARDMAN. WALLACE & GROMIT, SHAUN DAS SCHAF & CO
Ausstellung und Begleitprogramm
12. Juni bis 30. Oktober 2016

Der Film-Blog des Deutschen Filmmuseums auf fnp.de:
http://www.fnp.de/freizeit/kinoprogramm/film-blog/