LOCARNO Retrospektive, 1916: Der Erste Weltkrieg in Filmbildern,  Alex van Warmerdam, UNESCO Welttag des audiovisuellen Erbes  und A. Berra-ched präsentiert 24 WOCHEN, den Berlinalefilm, der am 22. September anläuft

Helga Faber

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Wer nicht beim Filmfestival in Locarno dabei war - das sind die allermeisten und von uns war nur Kollegin Kirsten Lieser dort und hat berichtet, Link unten - , den freut es, in den beiden kommenden Monaten Filme aus der Deutschland gewidmeten Retrospektive sehen zu können.


Filmreihe im Oktober und November
LOCARNO Retrospektive Geliebt und verdrängt: Das Kino der jungen Bundesrepublik Deutschland von 1949 bis 1963
 
„Großartig und irritierend nannte der Tagesspiegel die vom Deutschen Filminstitut mitveranstaltete Retrospektive zum bundesdeutschen Nachkriegskino, die im August dieses Jahres beim Festival del film Locarno zu sehen war. Und Daniel Kothenschulte schrieb in der Frankfurter Rundschau: „Man kommt kaum heraus aus dem Kino, um ja nichts zu verpassen. Um auch dem Frankfurter Publikum die Möglichkeit zu geben, an diesem Ereignis teilzuhaben, zeigt das Kino des Deutschen Filmmuseums eine Auswahl wichtiger Filme, ergänzt um eine große Zahl weiterer entdeckungswürdiger Werke. Mehr dann, wenn es soweit ist und nun ein buntes Programm, was sonst noch zu sehen sein wird.


Special
DIE VERSUNKENE FLOTTE / WHEN FLEET MEETS FLEET (DE/GB 1926/27)
Donnerstag, 13. Oktober, 20:15 Uhr


1916. Die Großschlachten des Weltkriegs und ihre Filmbilder: 100 Jahre nach den verlustreichen Schlachten des Ersten Weltkriegs gibt die vom Forschungszentrum Historische Geisteswissenschaften in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Filminstitut konzipierte Reihe über das gesamte Jahr 2016 verteilt Gelegenheit, Werke von Filmschaffenden aus jener Generation in den Blick zu nehmen, die 1916 selbst erlebt hat. Am dritten Filmabend der Reihe ist DIE VERSUNKENE FLOTTE / WHEN FLEET MEETS FLEET (Deutschland/Großbritannien 1926/1927, R: Manfred Noa, Graham Hewett) zu sehen, der erste nur weniger Spielfilme, die nicht die Materialschlachten zu Lande, sondern die maritimen Schauplätze des Weltkriegs thematisieren. Basierend auf einem Roman des früheren Marineoffiziers Helmut Lorenz wurden verschiedene Versionen für verschiedene Länder hergestellt. Erhalten ist einzig eine Kopie für den britischen Markt. Eine komplexe Erzählung über die Möglichkeiten von Freundschaft unter Offizieren der deutschen und britischen Marine, über die Treue von Soldatenfrauen und über Schiffskameraden als Nebenbuhler gibt dem Film einen melo-dramatischen Handlungsrahmen. In Nebenrollen sind unter anderem Hans Albers und Heinrich George in der Frühphase ihrer Filmkarrieren zu sehen.


Einführungen: Kai Nowak (Historisches Institut, Justus-Liebig-Universität Gießen), Philipp Stiasny (Cinegraph Babelsberg, Filmuniversität Potsdam)
Vorfilm: HOME ON LEAVE (GB 1916, 7 Min.)



Filme zum Ehrengast Flandern und die Niederlande der Buchmesse 2016
Alex van Warmerdam (Sa, 1. Bis So, 16. Oktober) und niederländische Romanverfilmungen (Mittwoch, 19. bis Freitag, 30. Oktober)
 
Alex van Warmerdam gehört zu den bekanntesten niederländischen Regisseuren. Sein jüngstes Werk BORGMAN (NL 2013) nahm am offiziellen Wettbewerb in Cannes teil. Als Teil des Programms der Frankfurter Buchmesse 2016 zum Ehrengast Niederlande zeigt das Kino des Deutschen Filmmuseums im September und Oktober van Warmerdams Filme. Eine weitere Filmreihe im Oktober präsentiert die Verfilmungen niederländischer Romane, darunter Paul Verhoevens DE VIERDE MAN (Der vierte Mann, NL 1984) und DE HELAASHEID DER DINGEN (Die Beschissenheit der Dinge, BE/NL 2009, R: Felix van Groeningen) nach dem autobiographischen Roman von Dimitri Verhulst.


Special
Mittwoch, 26. Oktober, 18 Uhr
UNESCO Welttag des audiovisuellen Erbes 2016
Am 27. Oktober 1980 erließ die UNESCO die „Empfehlung zum Schutz und zur Erhaltung bewegter Bilder. Zum Welttag des audiovisuellen Erbes öffnen international viele Archive, Museen und Stiftungen ihre Türen und zeigen besondere Schätze aus ihren Beständen.
Im Kino des Deutschen Filmmuseums wird in diesem Jahr gezeigt, dass es neben dem Schwarzweißfilm von Beginn an auch colorierte Filme gegeben hat. Das Archiv des Deutschen Filminstituts bewahrt vielfarbige Exoten und vergessene Meilensteine der Mehrfarbenfilm-Entwicklung aus der Frühzeit des Farbfilms in Deutschland, die kürzlich digitalisiert wurden: bunte Werke der Stummfilmzeit mit Titeln wie RUND UM DIE WELT IN 2 STUNDEN (IT/FR/DE ca. 1912), RACHE IST SÜSS (DE ca. 1920) oder IM BAD // LILY ET TEDDY AUX BAINS DE MER (FR/DE 1917).
Einführung: Anke Mebold, Deutsches Filminstitut

 


Special
Dienstag, 4. Oktober, 20:15 Uhr
Was tut sich im deutschen Film?
24 WOCHEN von Anne Zohra Berrached
Filmvorführung und Gespräch


 In der Reihe WAS TUT SICH IM DEUTSCHEN FILM? präsentiert das Kino des Deutschen Filmmuseums einmal im Monat ein aktuelles Werk. Im Oktober stellt die Regisseurin Anne Zohra Berrached ihren zweiten Spielfilm 24 WOCHEN (DE 2016) vor, der als einziger deutscher Beitrag im offiziellen Wettbewerbsprogramm der diesjährigen Berlinale lief. Beeindruckend ist dabei vor allem das intensive Spiel von Hauptdarstellerin Julia Jentsch, die als emanzipierte Frau im Rampenlicht an den Folgen einer problematischen Schwangerschaft zu zerbrechen droht. Nach dem Film spricht Ulrich Sonnenschein (epd film) mit Anne Zohra Berrached.

 

Neben den Specials gibt es auch das Begleitprogramm zur Sonderausstellung, die so besucherstark ist wie keine andere


DIE KUNST VON AARDMAN Wallace & Gromit, Shaun das Schaf & Co
12. Juni 2016 bis 29. Januar 2017

Sonntag, 2. Oktober, 15 Uhr
WALLACE & GROMIT: AUF LEBEN UND BROT
Großbritannien 2008. R: Nick Park. Animationsfilm


In der Stadt geht ein Mörder um, dem bereits zwölf Bäcker zum Opfer gefallen sind. Ausgerechnet jetzt haben Wallace und sein Hund Gromit einen Backwarenladen eröffnet. Dann verliebt sich Wallace auch noch in Pieta, die als „Backleichtfee eine Werbe-Ikone ist. Doch während Wallace noch auf Wolke 7 schwebt, kommt Gromit ein schrecklicher Verdacht...



Mittwoch, 12. Oktober, 19 Uhr
Aardman after work: Der Feierabend im Filmmuseum


Ein geselliger Tagesausklang im Deutschen Filmmuseum mit Führung durch die aktuelle Sonderausstellung Die Kunst von Aardman. Wallace & Gromit, Shaun das Schaf & Co.
Zu einem entspannten Feierabend in seiner Sonderausstellung Die Kunst von Aardman lädt das Deutsche Filmmuseum am Mittwoch, 12. Oktober, um 19 Uhr ein. In einer Führung erfahren die Teilnehmer/innen, wie im Aardman Studio in Bristol aus ersten Entwurfskizzen Knetfiguren und schließlich aufwändig animierte Filme werden. Zum Ausklang des Abends gibt es ein Glas Wein im Ausstellungsfoyer.
Das Angebot ist im Ausstellungseintritt (7 Euro / 5 Euro ermäßigt) inbegriffen.
Unterstützt von Weindepot in der Schweizer Straße.



Freitag, 28. Oktober, 18 Uhr
Studiotour im Trickfilmland


Die Macher/innen des Sandmännchen-Kinofilms laden zu einer Tour durch ihr Trickfilmstudio ein. Interessierte können hautnah miterleben, wie Trickfilme entstehen.
Kosten: 12,- Euro pro Person, Anmeldung erforderlich unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, 069 / 961 220 223
Ort: Trickfilmstudio der scopas medien AG (Daimlerstraße 23-36, Frankfurt).