Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 22. September 2016, Teil 3

Roman Herzig


Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Ein Knigge für das Kennenlernen von Außerirdischen, das ist der Hintergrund für diesen Dokumentarfilm von Michael Madsen. Wie verhalte ich mich? Heute würde jeder automatisch Englisch reden. Wie albern! Aber was tun?


Das ist eine ernsthafte Frage, die der Regisseur, ein dänischer Konzeptkünstler,  in diesem Dokumentarfilm zu beantworten versucht. Und zwar holt er sich den Rat nicht beim Psychologen, sondern bei all denen, die mit Erstkontakten mit Außerirdischen zu tun bekämen – bis hin zu den Regierungsbeamten, die dafür zuständig sind. Zuständig für Außerirdische? Ja, so was gibt es.

Hätte Madsen diese Frage allerdings an Filme gestellt, wären ihm viele Antworten vom KRIEG DER WELTEN nach dem Roman von H.G. Wells, über Roland Emmerichs INDEPENDENCE DAY bis hin zu Steven Spielbergs E.T. oder seiner UNHEIMLICHE BEGEGNUNG DER DRITTEN ART sicher gewesen, wobei wir die Phantasie über die Verkehrsformen mit Außerirdischen in Filmen genauso gut aufgehoben fühlen wie bei Wissenschaftlern! Aber wichtig: Hier stellt sich nicht die Frage, wie der Mensch woanders reagiert, sondern wie er sich auf der Erden verhält, wenn Außerirdische, also Extraterrestrische den hiesigen Boden betreten.

So muß der Filmer ein Versuchslabor einrichten, also sowohl die Landung auf dem Mond nachstellen, wie auch andere Landungen erfinden. Gerade surreal wird es, wenn Regisseur Madsen dann Zuständige für Außerirdisches in den Weltorganisationen wie UNO, aber auch der NASA oder beim Militär aufsucht, die ihm Antworten liefern sollen, schließlich gehen sie ja dauernd mit der Möglichkeit um, daß die Menschen die Erde verlassen oder Außerirdische hier zu Besuch kommen.

Das Ganze ist so ernsthaft wie albern, wenn dann die Fragen, die man stellen soll, lauten: „Was willst Du hier? Weißt Du, was gut und Böse ist? Was macht Dich glücklich?“ - und niemand die Antworten darauf gibt, noch weiß. Der Blick nach vorne, ist aber auch einer zurück. Denn es werden, wenn die gelandeten Raumschiffe nachgestellt werden, in ihnen sichtbar, was wir von alters her als Tempel von Weisheit und Wissenschaft kennen: Bibliotheken und Museumssäle.

Dann ist wieder alles sehr vertraut, wenn der Streifzug durch Wien stattfindet oder andere Orte die Wirtlichkeit unserer Welt zeigen. Der Film nennt sich einen dänischen/österreichischen, finnischen, norwegischen – aber das hilft nicht, weil man nicht genau weiß, was das alles soll. Schon heute sprechen ja die Menschen auf dieser einen Erde sich nicht freundlich an.