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Kategorie: Film & Fernsehen

Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 29. September 2016, Teil 3

Margarete Frühling

München (Weltexpresso) - Der blaue Paletten-Doktorfisch Dorie hatte liebevolle Eltern, die sie trotz ihrer Kurzzeit-Gedächnisschwäche immer unterstützten. Als Dorie eines Tages in einen Strudel gerät, verliert sie ihre Eltern und findet nicht mehr nach Hause zurück. Irgendwann trifft sie auf die Clownfische Marlin und Nemo, die seit dieser Zeit ihre Freunde sind.


Ein Jahr nach Nemos Rettung durchquert ein Schwarm Stachelrochen das Korallenriff, in dem die drei Fische leben. Plötzlich fallen Dorie wieder Bruchstücke ihrer Vergangenheit ein und sie will ihre Eltern Jenny und Charlie wieder finden. Sie erinnert sich an einen Standort namens "Das Juwel der Morro Bay, Kalifornien".

Gegen Marlins ausdrücklichen Willen machen sich Dorie, Nemo und Marlin zusammen mit der Meeresschildkröte Crush auf den Weg. Leider wird Dorie recht bald von Marlin und Nemo getrennt, so dass sie zuerst mal allein weitersuchen muss und dabei auf viele seltsame Meerestiere trifft. Da sie sich in einem Plastikring verfangen hat, wird sie in der Nähe des Meeresbiologischen Instituts und Aquariums, dem "Juwel der Morro-Bay", eingefangen und zuerst mal ins Rehabilitationszentrum gesteckt.

Dort lernt sie Hank, den siebenarmigen Octopus kennen, der gerne seine Ruhe hätte und auf ein beschauliches Leben im eigenen Aquarium hofft, dann aber doch zu Dories wichtigstem Verbündeten wird. Zusammen treffen sie auf alte Bekannte wie den Walhai Destiny und neue Freunde wie den Beluga-Wal Bailey und versuchen Dories immer wieder auftretende Gedächtnis-Blitze zu verfolgen und so ihre Eltern wieder zu finden.

Zur gleichen Zeit versuchen Marlin und Nemo zu Dorie zu gelangen. Sie lernen zwei Seelöwen kennen, die in der Nähe der Meeresstation leben und ein paar Tricks wissen, wie man in das Aquarium hineinkommt.

Jetzt müssen alle Freunde und Verbündete nur noch zusammen kommen, Dories Eltern finden und möglichst das Aquarium wieder verlassen können, um am Ende gemeinsam ins Korallenriff zu ziehen.


Regisseur von "Findet Dorie" ist Andrew Stanton (zusammen mit Angus MacLane), der auch in Kooperation mit Victoria Strouse das Drehbuch verfasst hat. Stanton hat bereits bei "Findet Nemo" (2003) Regie geführt, für den er den Oscar als bester animierter Film erhalten hat.

In "Findet Nemo" war Dorie nur eine manchmal nervige aber immer fröhliche Nebenfigur. Jetzt versucht Stanton Dories Geschichte zu einen glücklichen Ende zu bringen.

Dabei sind aus der alten Crew eigentlich nur Nemo, Marlin und Dorie dabei. Während der Reise treffen die drei aber immer wieder auf neue Charaktere. Ein Volltreffer ist ganz sicher der Octopus Hank, der immer wieder seine Tarnfähigkeiten einsetzt und bei Gefahr mit seiner Umgebung verschmelzen kann.

Aber auch die extrem kurzsichtige Walhai-Dame Destiny, die sich als alte Brieffreundin von Dorie entpuppt, der Beluga-Wal Bailey mit seinem (angeblich) gestörten Navigationssystem und die beiden Seelöwen Rudder und Fluke (in der deutschen Synchronisation mit bayrischem Akzent) sind toll ausgewählte Sidekicks, die immer wieder für amüsante Situationen sorgen.

Der Film hat eigentlich keinen Bösewicht. Die Spannung bleibt aber immer erhalten, da die drei Fische immer wieder mal auf Trockene geraten und man dann doch mit ihnen zittert, wie sie die brenzliche Situation auch mit Hilfe ihrer neuen Freunde meistern können.

"Findet Dorie" ist wunderbar bunt und detailreich animiert. Der Film ist ein fabelhafter Animationsfilm mit Humor und Herz in perfekter technischer Umsetzung. Es ist aber nicht unbedingt notwendig, sich den Film in 3D anzusehen.

Leider hat der Verleih im Presseheft und Werbung nicht die deutschen Sprecher genannt außer Anke Engelke, die Dorie - wie schon in "Findet Nemo" - wieder brillant spricht, und Christian Tramitz, der auch wieder als Marlin dabei ist. So ist nicht erkennbar, wer in der deutschen Synchronisation die wichtige Rolle des Hank übernommen hat - der es ja immerhin auf das Filmplakat geschafft hat - und auch die Sprecher der beiden bayrisch sprechenden Seelöwen werden nicht genannt. Dafür wird leider Werbung mit ein paar unwichtigen You-tube Bloggern gemacht, die als Touch Pool Bewohner vielleicht 3 Worte im Film sprechen dürfen. Franziska van Almsick übernimmt die Rolle als Sprecherin des Aquariums von Sigourney Weaver und macht ihre Sache dabei ordentlich.

Trotz einer verhaltenen Kritik an der deutschen Synchronisation ist "Findet Dorie" eine gelungene Fortsetzung von "Findet Nemo" und als tolles Filmerlebnis für die ganze Familie absolut sehenswert.

PS: Unbedingt bis nach dem Abspann sitzen bleiben, da passiert noch etwas.



Foto: Hank und Dorie © Walt Disney Studios Motion Pictures Germany

Info:
Findet Dorie (USA 2016)
Originaltitel: Finding Dory
Genre: Animation, Kinderfilm
Filmlänge: 97 Minuten
Regie: Andrew Stanton & Angus MacLane
Drehbuch: Andrew Stanton, Victoria Strouse
Englische Sprecher: Ellen DeGeneres, Albert Brooks, Hayden Rolence, Diane Keaton, Idris Elba, Dominic West, Sigourney Weaver u.a.
Deutsche Sprecher: Anke Engelke, Christian Tramitz, Udo Wachtveitl, Franziska van Almsick u.a.
Verleih: Walt Disney Studios Motion Pictures Germany
FSK: ab 0 Jahren
Kinostart: 29.09.2016

 



Zusatz: Vor "Findet Dorie" zeigt Disney einen sechs minütigen animierten Kurzfilm von Pixar namens "Piper".

Darin geht es um ein Strandläuferküken, das Angst vor den Wasser hat und deshalb nicht selbst Nahrung suchen will, sondern immer wieder seine Mutter anbettelt. Als es aber einen kleinen Einsiedlerkrebs kennenlernt, schaut es sich ein paar Tricks ab, wie es in der Brandung nicht immer vor dem Wasser davonlaufen muss und sich damit endlich selbst ernähren kann.

Regisseur des netten und lustigen Kurzfilms ist Alan Barillaro, der schon bei vielen Pixar Filmen an der Animation mit gearbeitet hat.

Foto: Piper der Standläufer © Walt Disney Studios Motion Pictures Germany