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Kategorie: Film & Fernsehen

"Sound of Sirens" zeigt, wie Gesellschaften mit Katastrophen umgehen

 

Wolfgang Weitlaner

 

Wien (Weltexpresso) - Wie die Menschen die Natur- und Umweltkatastrophe in Japan von einem Jahr persönlich erlebt haben, ist Teil eines Open-Source-Filmprojekts der österreichischen Künstler Edgar Honetschläger, Sylvia Eckermann, Yukika Kudo, Peter Scharmüller und Ken Ishimoto. "Sound of Sirens" (SOS)gibt Menschen die Möglichkeit, ihre Erinnerung, Gedanken, Ideen und Empfindungen als Kurzfilm einzusenden.

 

"Unser Projekt SOS wird eine Bestandsaufnahme dessen liefern, wie eine Zivilgesellschaft mit einer Natur- und Umweltkatastrophe umgeht", erklärt Eckermann im Interview. Zudem biete das Vorhaben auch die Möglichkeit für Betroffene ihrem Unmut, ihrem Leid und ihrer Angst Ausdruck zu verleihen. "Seit 11. März sind wir dabei, eine Web-Community mit sozialem Netzwerk aufzubauen", erklärt die Künstlerin. Bis 31. Dezember 2012 können Beiträge mit einer maximalen Länge von sieben Minuten eingeschickt werden. Nach Auskunft von Eckermann haben auch zahlreiche Künstler aus verschiedensten Ländern Kurzfilme eingeschickt.

 

Schwieriges Umfeld Japan

 

Bis jetzt gibt es einige sehr berührende Einsendungen, erzählt die Künstlerin, die aber auch einräumt, dass die japanische Gesellschaft schwierig zu motivieren sei. "Man sagt hier nicht, dass es einem schlecht geht. Wir haben aus diesem Grund das Video eines US-Amerikaners, der in Japan lebt und von einer Großdemonstration mit mehr als 15.000 Menschen berichtet, sehr gut gefunden."

 

Die Umwelt- und Naturkatastrophe in Japan hat in der japanischen Zivilgesellschaft für Unruhe gesorgt. "Immer noch versucht die Regierung gemeinsam mit dem Energiekonzern Tepco, der das Atomkraftwerk Fukushima betrieben hat, die Menschen von der Ungefährlichkeit der radioaktiven Strahlung zu überzeugen", so die Künstlerin.

 

Das Filmprojekt muss sich selbst finanzieren. Ein von der öffentlichen Hand geförderter Beitrag deckt lediglich die Kosten für den Betrieb der Website. Sämtliche Mitwirkenden arbeiten ohne Bezahlung.

 

Weitere Informationen zum Film:

 

http://www.sound-of-sirens.net/App/WebObjects/SOS.woa/cms/en/video