K ruhrt17Elfriede Jelinek schreibt exklusiv für die Produktion „Kein Licht. (2011/2012/2017)“ der RUHRTRIENALE über Atom- und Klimapolitik  Trumps

Katharina Klein

Bochum (Weltexpresso) - Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek hat einen neuen Text über die US-Klima- und Atompolitik geschrieben, der ab dem 25. August 2017 bei der Ruhrtriennale in Duisburg zur Aufführung kommen wird.
Damit erweitert sich die bisher geplante Musiktheaterproduktion „Kein Licht.“ um eine aktuelle Fortschreibung, die der neue Untertitel aufgreift: „Kein Licht. (2011/2012/2017)“.

Der etwa 50-seitige neue Text von Elfriede Jelinek trägt den Titel „Der Einzige, sein Eigentum (Hello darkness, my old friend)“. Darin behandelt die Autorin, wie US-Präsident Donald Trump als „Der König“ mit dem Weltklima und mit Atomenergie spielt. Dieser Zusatztext ist somit der vierte Teil des Stücks „Kein Licht.“, in dem Elfriede Jelinek ein Geisterszenario nach dem atomaren Super-GAU schildert und an dem sie seit dem Nuklearunfall von Fukushima 2011 weitergeschrieben hat.

Die Entstehung der aktualisierten Gesamtversion wird im neuen Untertitel deutlich: „Kein Licht. (2011/2012/2017)“. 2012 veröffentlichte Jelinek die Teile „Prolog?“ und „Epilog?“, in denen unter anderem eine Trauernde an den Ort des Geschehens zurückkehrt und durch eine apokalyptische Landschaft streift. Jelineks neuer Text ist sichtlich geprägt von der Angst um einen neuen Atomkrieg seit den Verlautbarungen Trumps: „It would be wonderful, a dream would be that no country would have nukes, but if countries are going to have nukes, we’re going to be at the top of the pack“, ließ Trump im Februar 2017 verlautbaren („Es wäre wundervoll, ein Traum, wenn kein Land Nuklearwaffen besäße, aber wenn Länder Nuklearwaffen haben, werden wir an der Spitze der Bande sein.“).

Jelineks „Der Einzige, sein Eigentum (Hello darkness, my old friend)“ ist inspiriert von der Kehrtwende der neuen US-Regierung beim Umwelt- und Klimaschutz und zeigt einen König ohne Vorbild, ohne Maß und Verstand. Der Text wurde exklusiv für das Projekt verfasst.

Das Musiktheater „Kein Licht. (2011/2012/2017)“ wird inszeniert vom Jelinek-Spezialisten Nicolas Stemann (designierter Intendant des Schauspielhauses Zürich). Die Produktion ist eine neue Opernform des französischen Komponisten Philippe Manoury, bei der u. a. auch die Schauspielerin Caroline Peters mitwirken wird. Nicolas Stemann: „Der neue Text von Jelinek ist erst vor wenigen Wochen entstanden, konnte aber noch in die Komposition von Philippe Manoury einfließen. Das spricht sehr für das Work-in-progress-Verfahren, das wir für dieses Musiktheaterprojekt gewählt haben. Jelinek führt darin die Diskrepanz zwischen technischem Potenzial und der Beschränktheit menschlicher Vernunft beunruhigend vor Augen.“

Ruhrtriennale-Intendant Johan Simons, der als Regisseur auch bereits mehrere Jelinek-Dramen uraufgeführt und eine enge Arbeitsbeziehung zu der Schriftstellerin hat: „Ich freue mich sehr auf diesen neuen Text von Elfriede Jelinek. Ich habe ihn zwar noch nicht gelesen, aber ich bin mir sicher, dass Donald Trump für Jelinek der unsexieste Mann überhaupt ist. Man muss sich nur mal seinen Mund anschauen – und dann noch alles das, was aus diesem Mund herauskommt!“

„Kein Licht. (2011/2012/2017)“ hat am 25. August 2017 Weltpremiere in der Gebläsehalle des Landschaftspark-Duisburg Nord. Weitere Vorstellungen finden am 26. und 27. August sowie am 01., 02. und 03. September 2017 statt. Tickets sind online erhältlich unter www.ruhrtriennale.de. Alle Vorverkaufsstellen finden Sie unter ruhr3.com/vvk. Informationen über die Produktion „Kein Licht. (2011/2012/2017)“ sind erhältlich unter ruhr3.com/kei.

Eine Produktion der Opéra Comique in Koproduktion mit der Ruhrtriennale, Festival Musica de Strasbourg, Opéra national du Rhin, Kroatisches Nationaltheater Zagreb, Les Théâtres de la Ville de Luxembourg, , IRCAM - Centre Pompidou, United Instruments of Lucilin, Münchner Kammerspiele und 105 individuellen Geldgebern.
Mit Unterstützung von Fond de Création Lyrique, Impusl neue Musik und Fedora Preis 2016.

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Info:  www.ruhrtriennale.de.