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Kategorie: Kulturbetrieb
Bildschirmfoto 2019 01 08 um 00.14.57»Z biegiem rzeki – Dzieje Żydów nad Odrą«. Vortrag am Donnerstag, 10. Januar 2019 in der Berliner Stadtbibliothek

Konrad Daniel

Berlin (Weltexpresso) - Das Deutsche Kulturforum östliches Europa und die Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg e.V. lädt zum Vortrag »Im Fluss der Zeit – Jüdisches Leben an der Oder«/»Z biegiem rzeki - Dzieje Żydów nad Odrą« am 10. Januar 2019 um 19 Uhr in die Berliner Stadtbibliothek ein. Dr. Magdalena Abraham-Diefenbach und Dr. Magdalena Gebala stellen die gleichnamige deutsch-polnische Ausstellung vor und führen anhand ausgewählter Beispiele in die facettenreiche Geschichte der Juden in Schlesien, Brandenburg und der Neumark von ihren Anfängen bis heute ein. 

Über die Ausstellung »Im Fluss der Zeit – Jüdisches Leben an der Oder«/»Z biegiem rzeki - Dzieje Żydów nad Odrą«

Die Landschaft an der Oder mit ihren wechselnden herrschaftlichen und nationalen Zugehörigkeiten war über Jahrhunderte ein Begegnungsraum. Hier kreuzten sich auch die deutsch-jüdische und die polnisch-jüdische Kultur. In der Neuzeit bedrohte der Nationalismus, gepaart mit dem Antisemitismus, diese kulturelle Vielfalt an Oder, Obra und Warthe. Der Nationalsozialismus zerstörte sie. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden weite Abschnitte der Oder zur deutsch-polnischen Grenze und die deutsche Bevölkerung aus den Regionen östlich des Flusses vertrieben. Polen fanden hier eine neue Heimat und für kurze Zeit schien es, dass in Niederschlesien und Pommern jüdisches Leben heimisch werden könnte. Mehrere Zehntausend polnisch-jüdische Holocaustüberlebende siedelten sich hier an, doch die meisten wanderten bis Ende der 1960er Jahre wieder aus. Die jahrhundertelange Anwesenheit von Juden an der Oder fiel dem Vergessen anheim, ihre Spuren wurden oft zerstört.

Die Ausstellung widmet sich Momenten der jüdischen Geschichte beiderseits der Oder. Sie will zum Nachdenken und zum Gespräch zwischen den ehemaligen und heutigen Bewohnern der Region anregen. Sie ist zugleich eine Einladung zur Neuentdeckung des deutsch-polnisch-jüdischen Kulturerbes dieser Landschaft.

Dr. Magdalena Abraham-Diefenbach ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Denkmalpflege der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder). Dr. Magdalena Gebala ist beim Deutschen Kulturforum östliches Europa als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig.

Beide sind Kuratorinnen der o.g. Wanderausstellung, die seit Juni 2018 entlang der Oder präsentiert wird. Bis 15. Februar 2019 ist die Ausstellung in der Woiwodschafts- und Stadtbibliothek in Landsberg a. d. Warthe/Gorzów Wielkopolski zu sehen. Danach kann sie vom 3. März bis 28. April 2019 im Pommerschen Landesmuseum in Greifswald und vom 7. Mai bis 30. Juni 2019 in der Pommerschen Bibliothek in Stettin/Szczecin besichtigt werden.

Das Projekt wurde realisiert in Kooperation mit dem Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien e. V., der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, der Universität Breslau, dem Zentrum für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften, dem Verein »Terra Incognita«, dem Museum des Meseritzer Landes und der Bente-Kahan-Stiftung.

Der Vortrag ist eine Kooperationsveranstaltung zwischen der Landesgeschichtlichen Vereinigung für die Mark Brandenburg e. V. und dem Deutschen Kulturforum östliches Europa.

Foto:
© Veranstalter

Info:
»Im Fluss der Zeit – Jüdisches Leben an der Oder«
»Z biegiem rzeki – Dzieje Żydów nad Odrą«

Vortrag
Donnerstag, 10. Januar 2019, 19 Uhr

Berliner Stadtbibliothek
Berlin-Saal
Breite Straße 30-36
10178 Berlin