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Kategorie: Kulturbetrieb
Bildschirmfoto 2019 04 16 um 02.32.25Serie: Ausstellung zu Clara Schumann im Frankfurter Institut für Stadtgeschichte bis 26. Januar nächsten Jahres, Teil 1 

Redaktion

Frankfurt am Main (Weltexpresso) -  Von heute bis zum 26. Januar 2020 zeigt das Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main im Dormitorium des Karmeliterklosters die Ausstellung „Clara Schumann: Eine moderne Frau im Frankfurt des 19. Jahrhunderts“. In Frankfurt? Das haben gleich drei Personen gefragt, denen wir von der Ausstellung erzählten. Doch, Clara Schumann kannten sie alle, aber hatten als ergänzende Stichworte Wunderkind am Klavier, verheiratet mit Robert Schumann sowie Hilfe und Schutz durch Johannes Brahms im Kopf und doch, da war noch was als Komponistin. Höchste Zeit also, diese sehr liebevolle Ausstellung genauer anzuschauen, weshalb wir eine Serie dazu bringen.

Die von Dr. Ulrike Kienzle kuratierte und als Kooperation zwischen dem Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main und der Robert-Schumann-Gesellschaft Frankfurt am Main e. V. verwirklichte Ausstellung zum 200. Geburtstag zeigt das bewegte Leben Clara Schumanns (1819–1896) im Wechselspiel mit der Geschichte der sich im 19. Jahrhundert rasch wandelnden Stadt.

Markus Häfner, Leiter der Öffentlchkeitsarbeit im Institut für Stadtgeschichte, betonte den Facettenreichtum der Schau: „Clara Schumanns Biographie wird in der Ausstellung mit der städtebaulichen und kulturellen Entwicklung Frankfurts verbunden: Umgab die Stadt zu Anfang des 19. Jahrhunderts noch ein Befestigungsgürtel, zeigte sie sich zum Ende des Säkulums als aufstrebende Metropole mit zahlreichen Großbauten auch im kulturellen Bereich, wie den Saalbau, das prunkvolle Opernhaus und Dr. Hoch‘s Konservatorium.“ Diese Wirkungsorte sind in der Ausstellung allgegenwärtig und gingen wie so viele Errungenschaften in diesem Zeitraum auf bürgerschaftliches Engagement und Mäzenatentum zurück.

Die Ausstellung visualisiert das private und öffentliche Leben der Künstlerin von ihrer Kindheit bis hin zu ihrer Nachwirkung und gibt exemplarisch Einblicke in das Leben ihrer beiden jüngsten Kinder Felix und Eugenie. Sie zeigt Schumanns Zerrissenheit zwischen Künstlerleben und Familie, ihren Wirkungskreis in der Myliusstraße, als „Erste Klavierlehrerin“ in Dr. Hoch‘s Konservatorium und ihren Einfluss auf ihre Schüler, von denen viele internationale Karriere machten. Zugleich veranschaulicht sie in zahlreichen Bildern die Entwicklung der Stadt Frankfurt zur Kulturmetropole im 19. Jahrhundert.

Hans-Jürgen Hellwig, Vorsitzender der Robert-SchumannGesellschaft Frankfurt am Main e. V., stellte den besonderen Wirkungskreis der Künstlerin heraus: „Clara Schumann war eine Frau, die inmitten einer von Männern dominierten Welt ihren Weg finden musste. Sie war Ehefrau, Witwe und Mutter, tätig als Künstlerin und Pädagogin, als Unternehmerin und Herausgeberin der Werke ihres Mannes, aber auch als Mittelpunkt eines Kreises bedeutender Persönlichkeiten aus Kunst und Wirtschaft, Adel und Bürgertum im Frankfurt des wilhelminischen Zeitalters.“

Clara Wieck wurde am 13. September 1819 in Leipzig in eine Musikerfamilie hinein geboren. Die Mutter war Sängerin und Pianistin, der Vater Klavierfabrikant und Musikpädagoge. Nach der Trennung der Eltern 1824 wuchs sie bei ihrem Vater auf, der sie fortwährend förderte und forderte. Ihr erstes Konzert spielte sie im Alter von acht Jahren im Leipziger Gewandhaus und wurde bald als Wunderkind gefeiert. Frankfurts und Schumanns Wege kreuzten sich erstmals 1831/32, als die Zwölfjährige für zwei Konzerte an den Main reiste. Zwischen 1854 und 1878 spielte sie hier weitere 23 Konzerte.

FORTSETZUNG FOLGT

Foto:
Das einfühlsame Porträt von Franz Lenbach
© Redaktion

Info:
Der Eintritt in die Ausstellung ist frei. Sie ist montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Die Öffnungszeiten an Feiertagen sind unter www.stadtgeschichte-ffm.de zu finden