k entgrenzungHumboldthain in Berlin Mitte (Wedding) zeigt wieder Geschichte! Zweisprachige (Deutsch und Englisch) Ausstellung vom 24. Oktober bis  24. November   

Romana Reich

Berlin (Weltexpresso) - 1817/1818 erreichten deutsche Siedler, überwiegend aus Württemberg, Südkaukasien und gründeten dort bis 1819 acht Kolonien. Aus Anlass des 200-jährigen Jubiläums ihrer Ankunft wurde die vom Auswärtigen Amt geförderte Ausstellung des Kultur- und Wissenschaftsvereins EuroKaukAsia e.V. 2017 in Berlin eröffnet und anschließend an weiteren Orten in Deutschland sowie in Aserbaidschan, Georgien und der Ukraine der Öffentlichkeit präsentiert. Jetzt wird sie erneut in Berlin, diesmal bei uns in der Kirchengemeinde, gezeigt.

Zentrale Themen der Ausstellung sind: Ursachen der Auswanderung aus Württemberg, speziell per Boot aus Ulm, Ankunft, zaristische Einwanderungspolitik und Aufbau von Siedlungsstrukturen im multikulturellen Umfeld Südkaukasiens, gesellschaftliches, religiöses und ökonomisches Leben in den Mutter- und zahlreichen Tochterkolonien, städtisches Leben und Unternehmertum in Tiflis und Baku, Veränderungen durch den Ersten Weltkrieg, Bürgerkrieg und Revolutionen, die Sowjetisierung und ihre Auswirkungen auf Gemeinschaft und Wirtschaft unter ländlichen und städtischen Deutschen, Verfolgung und Deportation nach Kasachstan und Sibirien und die Folgen bis in die Gegenwart. Heute sind noch zahlreiche materielle und immaterielle Denkmäler deutsch-kaukasischer Beziehungsgeschichte in Südkaukasien erhalten, die für die Zukunft bewahrt werden sollen.

Eine gemeinsame Erinnerungskultur kann im Rahmen der Östlichen Partnerschaft einen Beitrag zu einer in mehrfacher Hinsicht „entgrenzten“ Verständigung zwischen den Menschen aus der Europäischen Union, besonders denen aus Deutschland, und den Bürgern Südkaukasiens leisten. Es werden auch Erinnerungen wach an deutschstämmige Umsiedler aus der ehemaligen UdSSR in den 1990er Jahren nach Berlin, auch hier zu uns ins Brunnenviertel - Nachbarn die teilweise weiterhin hier leben.

In der Ausstellung und in Vorträgen werden u. a. auch die Aktivitäten der damaligen christlichen Kirchen zur Gründung von Gemeinden und beim Bau von Kirchengebäuden behandelt.

Foto:
© Veranstalter

Info:
Gemeinde am Humboldthain in Berlin Mitte (Wedding) zeigt wieder Geschichte! Die zweisprachige (Deutsch und Englisch) Ausstellung ist vom 24. Oktober bis zum 24. November 2019 zu sehen in der Evangelischen Kirchengemeinde Am Humboldthain
Gustav-Meyer-Allee 2
13355 Berlin

Termine und Besichtigungszeiten:

Do., 24.10., 19 Uhr
Eröffnung in der Himmelfahrtkirche in Berlin Wedding mit Einführungsvortrag von Frau Prof. Dr. Eva-Maria Auch, Humboldt-Universität zu Berlin

Do., 31.10., 12-13 Uhr, Ausstellung geöffnet, 18:30 Uhr Ökumenischer Gottesdienst
Do., 7.11., 12-13 Uhr, Ausstellung geöffnet
Mo. 11.11., 18:30 Uhr
Vortrag: »Glauben der Menschen im Kaukasus und ihre Kirchen« von Gerhard Ballewski, Dipl.Verw.wirt, Leiter des KIDOK-Dokumentationsbüros
anschließend Diskussion und Besichtigung der Ausstellung zwischen 19.15-20.00 Uhr
Do., 14.11., 12-13 Uhr, Ausstellung geöffnet
Do., 21.11., 12-13 Uhr, Ausstellung geöffnet
So., 24.11., 12-13 Uhr, Ausstellung geöffnet
Sonntags ist jeweils nach den Gottesdiensten um 11 Uhr die Ausstellung bis 13 Uhr geöffnet.

Veranstaltung in Kooperation mit der Evangelischen Kirchengemeinde Am Humboldthain, dem Verein EuroKaukAsia, dem Museum für Vor- und Frühgeschichte – Staatliche Museen zu Berlin und dem Deutschen Kulturforums östliches Europa.