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Kategorie: Kulturbetrieb
schauspielVorübergehende Schließung des Schauspiel Frankfurt ab 5. Dezember. Auch Schließungen weiterer Kultureinrichtungen angesagt 

Redaktion

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Das Schauspiel Frankfurt hat an die Redaktionen folgendes Schreiben mit der Bitte um Abdruck verfaßt, dem wir gerne nachkommen, damit die potentiellen Besucher informiert sind: Bei der Pressekonferenz der Hessischen Landesregierung am Dienstag, 30. November haben Ministerpräsident Volker Bouffier und Sozialminister Kai Klose neue Regeln zum Schutz vor der Corona-Pandemie in Hessen verkündet. Ab 5. Dezember gilt in Innenräumen für Veranstaltungen ab 100 Personen 2G+ sowie ein Abstands- und Hygienekonzept, ab 250 Personen gilt zusätzlich eine Genehmigungspflicht durch die zuständigen Gesundheitsämter.

Das Gesundheitsamt der Stadt Frankfurt hat einer Fortführung des Spielbetriebs an den Städtischen Bühnen unter der Bedingung des „Schachbretts“ mit 2G+ Auflagen sowie einer Maskenpflicht zugestimmt.

Diese Regelung bedeutet für das Schauspiel, dass im großen Haus abhängig von den Vorstellungen maximal 326 Karten und in den Kammerspielen maximal 71 Karten verkauft werden können.

Trotz der bereits zuletzt verschärften Bedingungen lief der Vorverkauf im Schauspiel so gut, dass für die meisten Vorstellungen im Dezember erheblich mehr Karten als die nun erlaubte Platzkapazität verkauft worden sind.

„Unser Erfolg fällt uns quasi auf die Füße. Wir haben zu viele Karten verkauft. Nach welchen Kriterien sollen wir unsere Gäste ausladen? Dafür gibt es keine  transparenten Kriterien. Deswegen sind wir gezwungen, bis auf weiteres viele Veranstaltungen aus dem Programm zu nehmen. Auch die zu 100% verkauften Vorstellungen des Familienstücks »Wickie und die starken Männer« – auch wenn es mir im Herzen weh tut“, so Intendant Anselm Weber.

In Anbetracht der sich ständig verändernden Rahmenbedingungen nimmt das Schauspiel Frankfurt ab dem 5. Dezember bis einschließlich 9. Dezember 2021 alle Veranstaltungen aus dem Programm. Die Vorstellung »In letzter Zeit Wut« am 5. Dezember kann noch mit reduziertem Platzangebot gezeigt werden.

Für bereits erworbene Karten erhalten Besuch:erinnen einen Gutschein. Die Karten können ebenso zurückgegeben oder getauscht werden.


Kommentar der Redaktion:
Dass Anselm Weber und Bernd Loebe unterschiedliche Konsequenzen aus der Anordnung des Bundes und Landes ziehen, hängt mit den unterschiedlichen technischen Rahmenbedingungen der Theaterdoppelanlage zusammen. Allerdings bezweiflen wir, dass diese die Oper in die Lage versetzen könnten, auf eine Sonderbehandlung zu pochen.

Infolge des Brandes der Oper 1987 wurde dieser Gebäudeteil weitgehend saniert. Nicht zuletzt im Hinblick auf Be- und Entlüftung und Brandschutz. Beim Schauspieltrakt war das nicht der Fall. Der erhielt um 2013 eine technisch vollständig renovierte Bühne. Die bereits damals sanierungsbedürftige Klimatechnik wurde bewusst ausgespart.

Eigentlich dürften im Schauspielhaus unter Covid-19-Bedingungen überhaupt keine Veranstaltungen mehr stattfinden. Man müsste dringend eine Sanierung in mehreren Stufen durchführen, aber dadurch erledigten sich sämtliche Neubaupläne, weshalb es wohl nicht geschieht.


Foto:
©privat

Info:
Quelle: Schauspiel Frankfurt
www.schauspielfrankfurt.de