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Kategorie: Kulturbetrieb
IHA2022 PrizeWinner QuayQuarterTower Sydney 3XN Kopenhagen AdamMork 5Der zehnte Internationalen Hochhaus Preis, 2022/23, Teil 2

Redaktion

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Kim Herforth Nielsen, Gründer und Creative Director von 3XN, dankte allen Projektbeteiligten: „Der Quay Quarter Tower ist das wichtigste Transformationsprojekt, das 3XN jemals abgeschlossen hat – ein Projekt, das ohne einen ehrgeizigen Kunden und ein großartiges Team nicht möglich gewesen wäre. Im Zentrum Sydneys wurde ein bestehender Turm, der einer zeitgemäßen Nutzung nicht mehr entsprach, in eine neue Form und einen neuen Charakter verwandelt. Somit wurde seine Lebensdauer bis weit in die Zukunft verlängert.

Heute stoßen viele Türme aus der Mitte und dem Ende des 20. Jahrhunderts an die Grenzen ihrer Funktionsfähigkeit. Uns ist bewusst, dass wir nicht abreißen und neu bauen können, wie wir es in der Vergangenheit getan haben. Der Quay Quarter Tower ist der Beweis dafür, dass ein architektonischer Wandel in großem Maßstab möglich ist. Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung. Sie würdigt diesen Meilenstein der Architektur, die mutige und visionäre Arbeit so vieler Menschen. Zudem unterstreicht sie, wie wichtig es ist, die Zukunft der gebauten Umwelt neu zu denken."

Matthias Danne, Stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der DekaBank, betonte: „Der Quay Quarter Tower ist eine städtebauliche Bereicherung für Sydney. Das Hochhaus steht für eine gelungene Transformation eines klassischen Büroturms in ein modernes, den höchsten Ansprüchen genügendes Gebäude. Besonders beeindruckend ist das innovative Konzept, die Baustruktur des Bestandsgebäudes größtenteils zu erhalten und damit den CO2-Fußabdruck signifikant zu reduzieren. Damit ist der Quay Quarter Tower zukunftsweisend und ein Vorreiter für eine nachhaltigere und ressourcenschonendere Architektur.“

Planungsdezernent Mike Josef erläuterte: „Der Internationale Hochhauspreis feiert in diesem Jahr sein Jubiläum: Er wird zum zehnten Mal in der Frankfurter Paulskirche an das weltweit innovativste Hochhaus vergeben. Er ist damit über die Jahre zu einem Gradmesser der globalen Hochhausentwicklung geworden und genießt internationale Anerkennung. Dafür möchte ich unseren Partnern, der DekaBank und dem Deutschen Architekturmuseum, sehr herzlich danken. Frankfurt am Main ist die richtige Stadt, um diesen Preis zu vergeben: Unsere Skyline ist nicht nur ein Markenzeichen, die gesamte Top Ten der höchsten Hochhäuser Deutschlands steht in der Mainmetropole – und unsere Skyline wächst in den nächsten Jahren weiter.“

Peter Cachola Schmal, Direktor des DAM, erklärte: „In naher Zukunft wird die Welt etwa drei Milliarden Menschen unter 18 Jahren unterbringen müssen, das entspricht der gesamten Weltbevölkerung im Jahr 1930. Das bedeutet, dass wir unsere Städte nachverdichten müssen. Um dies zu erreichen, müssen wir schlicht und einfach höher bauen. Das wird der Normalfall werden. Der Quay Quarter Tower in Sydney ist höher als sein Vorgängergebäude und bietet auf der gleichen Grundfläche mehr Raum. Gleichzeitig wird die Kohlenstoffeinsparung maximiert. Eine Win-win-Situation.“


Während der Preisverleihung wurden auch die übrigen vier Finalisten geehrt:
- Vancouver House (Vancouver, Kanada) von BIG – Bjarke Ingels Group, Kopenhagen, Dänemark / New York NY, USA
- TrIIIple Towers (Wien, Österreich) von Henke Schreieck Architekten, Wien, Österreich
- The Bryant (New York NY, USA) von David Chipperfield Architects, London, Großbritannien
- Singapore State Courts (Singapur) von Serie Architects, London, Großbritannien + Multiply Architects, Singapur mit CPG Consultants, Singapur

Aus über 1000 Hochhäusern, die innerhalb der letzten zwei Jahre weltweit fertiggestellt wurden, hatte das DAM 34 herausragende Gebäude aus 13 Ländern nominiert. Eine internationale Jury aus Expertinnen und Experten aus Architektur- und Ingenieurpraxis, Lehre und den Partnern des IHP – unter der Leitung von Sven Thorissen, Architekt MVRDV, Rotterdam – wählte aus den Nominierten die fünf Finalisten und den Gewinner. Auf dem Weg zur Entscheidung ging es der Jury in erster Linie darum, wie die Hochhausarchitektur Verantwortung für die Umwelt und zukünftige Generationen übernehmen könne, weshalb dem Aspekt der Nachhaltigkeit die höchste Bewertungspriorität eingeräumt wurde.

Internationaler Hochhaus Preis (IHP)

Der IHP wurde 2003 gemeinsam von der Stadt Frankfurt am Main, dem DAM und der DekaBank initiiert und 2004 zum ersten Mal vergeben. Seitdem wird er alle zwei Jahre kooperativ organisiert und finanziert. Somit fand in diesem Jahr die Preisverleihung in der Frankfurter Paulskirche zum zehnten Mal statt. Der IHP richtet sich an Architektinnen und Architekten sowie Bauherrinnen und Bauherren, deren Gebäude mindestens 100 Meter hoch sind und die in den vergangenen zwei Jahren fertiggestellt wurden.

Das Deutsche Architekturmuseum zeigt alle nominierten Projekte, wozu es einen begleitenden Katalog gibt. Über beides wird noch zu sprechen sein. 

Fotos:
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Info:
Der Internationale Hochhauspreis, Ausstellung vom 10.November bis 22. Januar 2023, Das DAM zu GAst im Museum Angewandte Kunst
www.museumangewandtekunst.de