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Kategorie: Kulturbetrieb
Bildschirmfoto 2023 04 20 um 23.39.26„ICONS“ und „über leitungen . infra structures“ widmen sich dem notwendigen gesellschaftlichem Wandel

Redaktion

Leipzig (Weltexpresso) - Am kommenden Samstag, 22. April 2023, um 16 Uhr eröffnet die HALLE 14 gleich zwei neue Ausstellungen. 16 Uhr eröffnet die Fotoausstellung „ICONS – Eine Fotoausstellung über das Recht zu sein“ (22. April bis 21. Mai 2023) und um 17 Uhr die Gruppenausstellung „über leitungen . infra structures“ (22. April bis 12. August 2023). Diese Ausstellungen sind mit verlängerten Öffnungszeiten an den kommenden Wochenenden zum Rundgang der SpinnereiGalerien (29. & 30. April 2023) und zur Museumsnacht Halle-Leipzig (6. Mai 2023) zu sehen.

Ab 22. April 2023 sind in der HALLE 14 gleich zwei Ausstellungen zu sehen, die sich dem nötigen gesellschaftlichen Wandel widmen. Die Fotoausstellung „ICONS – Eine Fotoausstellung über das Recht zu sein“ rückt Menschen in den Fokus, die in unserer Gesellschaft selten im Mittelpunkt stehen und denen die ganz großen Träume kaum gestattet und ermöglicht werden. Das Projekt wurde vom schwedischen Glada Hudik Theater und dem Stockholmer Fotografiezentrum Fotografiska entwickelt. 21 Personen aus ganz Schweden, die mit dem Down-Syndrom leben, wurden nach ihren Träumen befragt, die dann aufwändig mit den Träumerinnen und Träumern als Model und den Kostümbildnerinnen Linda Sandberg und Helena Andersson und der Fotografin Emma Svensson in Szene gesetzt wurden. Die 21 entstanden Porträts sind Archetypen unseres Medienzeitalters und starke Bilder dafür, das alle sein dürfen, wie und wer sie wollen. Die Ausstellung wird am Samstag, um 16 Uhr in Anwesenheit der stellvertretenden Botschafterin Schwedens, Jenny Lennung Malmqvist, und der Schwedischen Honorarkonsulin in Leipzig, Vivian Honert-Boddin, eröffnet.

Die internationale Gruppenausstellung „über leitungen . infra structures“ beschäftigt sich mit der gesellschaftlichen Rolle von Infrastrukturen, die Flüsse von Energie, Waren, Menschen, Daten und Ideen ermöglichen. Kaum beachtet so lange sie funktionieren, birgt ihr Versagen hohes Konfliktpotential. In fünf künstlerischen Positionen werden nicht nur die Möglichkeiten und Hoffnungen thematisiert, sondern auch die Konflikte und Herausforderungen, die durch die Schaffung und Erhaltung von Infrastrukturen entstehen. So beobachtete die Künstlerin Ursula Biemann für ihre Videoinstallation „Black Sea Files“ (2005) die Auswirkungen des Baus der Transkaukasischen Ölpipeline auf ihr Umfeld und die damit verbundenen Hoffnungen und Vertreibungen von Menschen. Die hier gezeigten Arbeiten der Künstlerin Ines Doujaks beschäftigen sich u.a. mit der „Neuen Seidenstraße“, die China mit der Weltwirtschaft verbindet. Auf groteske Weise gelingt es ihr zum Beispiel Verzweiflung, als Ressource globalen Ausbeutungsstrukturen aufzudecken und historische Ungerechtigkeiten der Kolonialgeschichte mit aktuellen in Verbindung zu stellen. Der Künstler Arijit Bhattacharyya entwickelt in seiner Kunst gemeinsam mit anderen Strategien für Menschen, die aufgrund sozialer und politischer Benachteiligung, vom Mangel an Infrastrukturen betroffen sind. Die Installation „Joni“ (2021) des Künstler Nuno Silas handelt von den Geschichten mosambikanischer Bergarbeiter und ihre Familien, die in südafrikanischen Minen arbeiten. Kritisch, aber auch hoffnungsvoll erschafft die Künstlerin Deborah Kelly in Zusammenarbeit mit weiteren Künstler:innen und Gruppen die neue Science-Fiction-Religion „CREATION“, die queer und aufständisch den Herausforderungen des Klimawandels begegnet.

Beide Ausstellungen werden zum Rundgang der Spinnereigalerien am 29. & 30. April 2023 und zur Museumsnacht Halle & Leipzig am 6. Mai 2023 mit verlängerten Öffnungszeiten zu sehen sein. Im Rahmen der Ausstellung „über leitungen . infra structures“ hält der Leipziger Universitätsprofessor Dirk van Laak am 24. Mai 2023 um 19 Uhr den Vortrag „Hauptsache, sie funktioniert… Zur Alltagsgeschichte von Infrastrukturen“.

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Info:
„Icons – Eine Fotoausstellung über das Recht zu sein“ ist Dank der Initiative der Opernball Leipzig Production sowie der Agentur Origo in Leipzig zu sehen. Sie wird zusätzlich unterstützt von culturtraeger, Gangart, MaXxPrint, Mitteldeutsche Regiobahn, Sepio und Stroer.