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Erstmals nahm eine Ausstellung Cranach den Älteren in seiner Gesamtheit und Modernität in den Blick und beleuchtete neben seinen Erfolgsstrategien auch seinen Einfluss bis in die Kunst der Moderne und Gegenwart. Neueste Forschungsergebnisse offenbarten bislang unbekannte Seiten dieses Ausnahmekünstlers. Gezeigt wurden rund 200 Werke aus internationalen Museen und Sammlungen.

„Wieder einmal ist dem Museum Kunstpalast ein interessanter Brückenschlag zwischen einem Alten Meister und modernen und zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern gelungen. Dass dieses Format auch vom Publikum geschätzt wird, zeigen nicht nur die vielen positiven Besucherstimmen, sondern auch der wachsende Besucherstrom in den letzten Wochen“, sagt Beat Wismer, Generaldirektor der Stiftung Museum Kunstpalast. Besonders freute die Organisatoren, dass rund 10% der Besucherinnen und Besuchern aus dem Ausland kamen, etwa aus den Niederlanden, Frankreich, Österreich und der Schweiz. Zu den Gästen der Schau zählten u.a. direkte Nachfahren des Künstlers sowie der Regisseur und Fotograf Wim Wenders.

Für ein Museum, das tiefer wirken will, ist es sehr wichtig, daß nicht nur die Ausstellung besucht wird, sondern daß auch das Anklang findet, was man zur Erklärung, zur Erläuterung, zur Vertiefung erarbeitet hatte: Das umfassende Begleitprogramm wurde ebenfalls sehr gut angenommen. Rund 1.325 Führungen wurden gebucht und das Museumsatelier, das ein Kreativprogramm für Schulen und Kitas anbot, verzeichnete insgesamt 218 Gruppenbuchungen, wovon allein 186 auf Schülergruppen entfielen. Zudem fanden zahlreiche Sonderaktionen und Kooperationen statt. Unter anderem lud die Aktion „Hallo Cranachstraße“ - Weltexpresso berichtete darüber - deutschlandweit Bewohnerinnen und Bewohner selbiger Straße zu einem ermäßigten Preis in die Ausstellung ein und die Aktion #bARTcranach rief in den sozialen Medien dazu auf, originelle Bartbilder einzureichen, die durch die Bartträger auf Cranachs Bildern inspiriert wurden. Die besten Beiträge wurden prämiert.

Natürlich haftet solchen popularitätsheischenden Veranstaltungen auch immer ein Hauch von Werbung auf Teufel komm raus an. Aber warum denn nicht? In einer Welt, wo alles glitzert, ist Aufmerksamkeit für etwas Statisches, wie es Bilder sind, schwierig. Was aber beim Thema 'Cranach' dazu kommt, das ist, daß Lucas Cranach d.Ä. das gewaltigste Marketingimperium seiner Zeit aufgebaut hatte. Er hat den Werkstattgedanken in neue Gefilde geführt, die sich vom Bild des introvertierten Künstlers, der in seiner Klause Kunst schafft, völlig abwandten und mit Hilfe von vielen Händen das machte, was im 20sten Jahrhundert Andy Warhol mit dem Siebdruck machte: Vervielfältigungen en masse.

In Düsseldorf geht es weiter: Mit dem Fotokünstler Axel Hütte wird das Museum Kunstpalast im Herbst ein weiteres Kunsthighlight in Düsseldorf zeigen. Vom 23. September – 14. Januar 2018 wird der Kunstpalast unter dem Titel „Axel Hütte. Night and Day“ eine große Werkschau des Düsseldorfer Fotografen präsentieren, ca. 70 großformatige Nacht- und Tagbilder aus den Jahren 1995 – 2017, darunter bislang unveröffentlichte Arbeiten aus Kanada und USA.


Foto: 

Die Kuratoren der CRANACH-Ausstellung im Museum Kunstpalast, Düsseldorf, freuen sich über eine erfolgreiche Schau (v. l.): Die Wissenschaftler des Cranach Digital Archive, Daniel Görres und Prof. Dr. Gunnar Heydenreich, Technische Hochschule Köln, sowie Beat Wismer, Generaldirektor Museum Kunstpalast, © Museum Kunstpalast, Düsseldorf.

Info: www.cranach2017.de