Drucken
 

Ina Hartwig führt aus: Die im Sinne der Washingtoner Konferenz gefundene Lösung ist beispielgebend für den Umgang mit sogenannter Raubkunst. Das Städel Museum und der Städelsche Museums-Verein haben sich mit den Erben über einen dauerhaften Verbleib von Eisgang (1923) geeinigt. Dank bürgerschaftlichem Engagement bleibt ein zentrales Gemälde aus Max Beckmanns Frankfurter Zeit dauerhaft im Städel erhalten.

Kulturdezernentin Ina Hartwig begrüßt ausdrücklich die zwischen den Erben und dem Städel-Verein gefundene Lösung: „Ich freue mich außerordentlich über den großartigen Erfolg. Frankfurt zeigt, dass es einen Umgang mit Raubkunst geben kann, der fair und bürgerschaftlich ist. Das für Frankfurt ikonische Bild der Stadtlandschaft im Eis bleibt auf immer mit dem Schicksal des jüdischen Ehepaars Neuberger verbunden. Ich danke und gratuliere allen Beteiligten, insbesondere den Mitgliedern des Städelschen Museums-Vereins, der Museumsdirektion und der Kulturbeauftragten des Bundes, für ihre umsichtigen Verhandlungen und ihr enormes Engagement. Der Verbleib von Eisgang im Städel geht in die Annalen der Kulturgeschichte Frankfurts ein.“

Die expressionistische Stadtlandschaft mit Eisschollen auf dem Main, Eisernem Steg im Zentrum und Dom im Hintergrund ist eine der wichtigsten Darstellungen Frankfurts in der Moderne. Es vermittelt eine Anmutung der Stadt in den frühen zwanziger Jahren, die den Betrachter zur Kontemplation über Frankfurt damals und heute einlädt.

Das Städel Museum hat mit umfangreichen Recherchen zur Provenienz des Bildes ermittelt, dass das Ölgemälde ehemals im Besitz des in Frankfurt lebenden Textilfabrikanten Fritz Neuberger und seiner Frau Hedwig war. Mit ihrer Deportation und der Ermordung in einem Konzentrationslager verlor sich auch die Spur des Gemäldes. Dass der Städel Museums-Verein, der das Bild 1994 kaufte, ein Objekt der Raubkunst erworben hatte, war damals noch nicht bekannt.

Foto:
© staedel.de