Die um 635 n. Chr. in England geborene Balthilde gehört zu den herausragenden Frauengestalten des frühen Mittelalters. Überaus wechselvoll und spannungsreich war ihr Schicksal: zunächst angelsächsische Kindersklavinam merowingischen Hof in Paris, dann Gemahlin König Chlodwigs II., seit 657 zur tatkräftigen Regentin für ihren unmündigen Sohn Chlothar III. und schließlich Klosterdame in Chelles. Von Jugend an pflegte sie regen Kontakt zu den geistigen und intellektuellen Großen des Merowingerreiches, besonders zu Bischof Eligius von Noyon, dem späteren Schutzpatron der Goldschmiede.



Als Regentin setzte sie sich gegen den Verkauf christlicher Sklaven ein und reformierte - gegen den alteingesessenen Klerus - das Klosterwesen. Sie selbst war Gründerin bedeutender Reichsklösterwie des von Chelles unweit von Paris, in das sie sich 665 nach ihrer erzwungenen Abdankung zurückzog. Hier lebte sie bis zu ihrem Tod am 30. Januar 680 als hochverehrte Klosterdame lebte. 860 wurde sie heiliggesprochen, und ihre königlich-kostbaren Klostergewänder wurden als Reliquien verehrt.

 

In der Ausstellung des Archäologischen Museums Frankfurt „Königinnen der Merowinger. Adelsgräber aus den Kirchen von Köln, Saint-Denis, Chelles und Frankfurtam Main“, die unter anderem diese kostbaren Gewänder und Teile Ihres Goldschmucks zeigt, wird der Todestag Balthildes mit Sonderführungen begangen, die sich besonders dem Schicksal und den Hinterlassenschaften dieser Königin widmen.



Foto: Die geheimnisvolle Darstellung zeigt ein kopulierendes Paar unter dem Signum des Kreuzes.Rückseite eines goldenen Siegelring-Einsatzes für Baldehildis aus Norwich, 7. Jh. n. Chr.© Norwich Castle Museum and Art Gallery

  

INFO:

Tag: 30. 01. 2013

Uhrzeit: 16 und 18 Uhr

Eintritt: 6 / 3 Euro, Führung frei.

www.archaeologisches-museum.frankfurt.de



Der Artikel über die Ausstellung:

http://weltexpresso.tj87.de/index.php/kunst2/1111-wisigarde-um-540-arnegunde-um-580-und-bathilde-680