Wenn nun das erste Mal seit Jahrzehnten der im Jahr 2002 verstorbene Roberto Matta, der 1911 in Chile geboren wurde und lange in Paris lebte, nun in Hamburg in einer Ausstellung gewürdigt wird, ist es angesichts dessen kunsthistorischer Bedeutung angebracht, auf die ab September im Bucerius Kunst Forum schon frühzeitig hinzuweisen. Rund 40 der meist großformatigen und farbenintensiven Werke werden ausgestellt und unter dem Titel „Matta. Fiktionen“ seine Anfänge mit den surrealistischen Werken bis hin zu seinen Panoramaformaten der 1990 Jahre als Querschnitt des Lebenswerkes zeigen.



Matta zählt also ungeachtet seiner mangelnden Bekanntheit für den durchschnittlichen Museumsbesucher zu den bedeutendsten Malern des 20. Jahrhunderts, seine Werke sind weltweit in Museen der Welt vertreten. Er war ausgebildeter Architekt und schuf auch Skulptuen. Er stand in engem Austausch mit surrealistischen Künstlern und Schriftstellern wie Salvador Dalí, André Breton, Max Ernst und Marcel Duchamp und lebte zusätzlich auch in Italien und Spanien. Bereits in den vierziger Jahren, als Matta sich im Exil in New York befand, nahm er wesentliche Entwicklungen des Abstrakten Expressionismus um Jackson Pollock vorweg.



Die zwischen Figuration und Abstraktion changierende Malerei des studierten Architekten Matta schafft kosmische Fiktionsräume, in denen sich immer auch die Zeitgeschichte spiegelt. Seine oftmals überwältigend großformatigen Gemälde zeigen schon die phantastischen Sphären, an die Science-Fiction und Computerspiele anknüpfen.

Die Ausstellung wird im Anschluss auch im Museum Frieder Burda in Baden-Baden gezeigt. Gerade weil das Bild des Malers vielen noch verschwommen ist und sein Werk wenig bekannt, kann diese Ausstellung unbelastet die „verblüffende Aktualität für die zeitgenössische Malerei“ aufweisen.

Die Ausstellung "Matta. Fiktionen" steht unter der Schirmherrschaft des Botschafters der Republik Chile in Deutschland, S.E. Jorge O’Ryan Schütz.


22. September 2012 bis 6. Januar 2013