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Freyberger tritt im Städel Museum die Nachfolge der im Oktober 2016 verstorbenen Dr. Jutta Schütt an.

„Regina Freyberger ist eine versierte, kompetente und äußerst kreative Kunsthistorikerin, die ich in unserer gemeinsamen Zeit an der Nationalgalerie in Berlin und insbesondere während der Arbeit an den Ausstellungen ‚Rembrandt Bugatti‘ und ‚Impressionismus – Expressionismus‘ überaus schätzen gelernt habe“, kommentiert Städel Direktor Dr. Philipp Demandt die Neubesetzung. „Ich freue mich auf die Fortsetzung unserer erfolgreichen Zusammenarbeit in Frankfurt.“

Regina Freyberger wurde 1980 in München geboren. Nach dem Studium der Kunstgeschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität in München promovierte sie dort mit einer Dissertation über Darstellungen zu Grimms Märchen in der Zeit von 1819 bis 1945. Für die von Prof. Dr. Frank Büttner und Prof. Dr. Andrea Gottdang betreute Arbeit wurde Freyberger mit dem Lutz-Röhrich-Preis ausgezeichnet. Nach einer mehrjährigen Tätigkeit in einem auf Grafik- und Buchhandel spezialisierten Auktionshaus arbeitete Freyberger von 2012 bis 2014 zunächst als wissenschaftliche Museumsassistentin in der Generaldirektion der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz sowie an der Nationalgalerie, bevor sie für den Verein der Freunde der Nationalgalerie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an den Ausstellungen „Rembrandt Bugatti“ sowie „Impressionismus – Expressionismus. Kunstwende?“ tätig war.

Seit 2015 leitet sie das Projekt der Erstellung eines umfangreichen Bestandskatalogs der Gemälde des 19. Jahrhunderts der Nationalgalerie, der am 29. März dieses Jahres erschienen ist. Zuletzt kuratierte Regina Freyberger die Ausstellung „Kleine Meisterwerke“ an der Alten Nationalgalerie, die anhand von 112 selten gezeigten Gemälden Fragen der Sammlungspolitik einer großen Museumsinstitution nachgeht. Zudem war Freyberger als Autorin an diversen wissenschaftlichen Publikationen beteiligt und blickt auf eine rege Vortragstätigkeit zurück.

„Ich freue mich sehr auf die Arbeit in der Graphischen Sammlung des Städel Museums, auf das Team und das neue Lebensumfeld in Frankfurt. Die hochkarätige und umfangreiche Graphische Sammlung des Städel birgt nicht nur Werke zahlreicher bedeutender Künstler, sondern sicherlich auch noch vieles, das es zu entdecken lohnt. Diese Qualität und Vielfalt der Sammlung immer wieder auf neue und anregende Weise herauszustellen sowie durch Neuerwerbungen beständig zu erweitern, ist eine so reizvolle Aufgabe, dass ich ihr mit großer Freude entgegen sehe“, betont Regina Freyberger.

Die Graphische Sammlung im Städel Museum beherbergt etwa 100.000 Zeichnungen und Druckgrafiken vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart. Dank der hohen Qualität dieses Bestandes gehört sie zu den bedeutendsten Sammlungen ihrer Art in Deutschland. Die Bestände gehen auf Johann Friedrich Städel (1728–1816), den Stifter des Museums, zurück und wurden durch bedeutende Kenner wie Johann David Passavant (1787–1861) und Georg Swarzenski (1876–1957) im 19. und 20. Jahrhundert wesentlich ausgebaut. Höhepunkte der Sammlung sind neben den exzellenten Altmeister-Beständen vor 1800 (Dürer, Michelangelo, Raffael, Rembrandt) die nazarenischen Zeichnungen, die französischen Zeichnungen und Druckgraphiken des 19. Jahrhunderts, Werke des Expressionismus oder der amerikanischen Kunst nach 1945.

Foto: (c)  Städel