Er überspitzt diese kunstimmanenten Kategorien und stellt sie unseren gesellschaftspolitischen Normen und Wertvorstellungen gegenüber. Die soziale und zeitliche Dimension der Skulptur definiert er mit den One Minute Sculptures neu, indem er die Handlung zur Skulptur erklärt. Während Wurm hier seine künstlerische Autorschaft von der Ausführung trennt, bringt er sie in den Performativen Skulpturen wieder eng zusammen. Ausgangsmaterial ist Ton, entweder zu Architekturmodellen und Objekten des täglichen Gebrauchs modelliert oder in seiner Rohform als Block, den der Künstler mit viel Körpereinsatz deformiert.
Die Spuren der performativen Eingriffe vermitteln eine Unmittelbarkeit ähnlich der Gestik in der Malerei und überzeichnen geradezu das Auratische und die Autorschaft, während sie die Skulpturen emotionalisieren und unsere Betrachtung psychologisieren. Der Werkblock der performativen Skulpturen und Plastiken, von denen ein Großteil eigens für die Ausstellung entstanden ist, wird im 21er Haus nun erstmals umfassend präsentiert.
Kuratiert von Severin Dünser und Alfred Weidinger.