F zitrusDie Jahresausstellung des Frankfurter Palmengartens zeigt die Vielfalt der Zitrusgewächse

Siegrid Püschel

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Bis ins 19. Jahrhundert hinein ein kostbares Gut, sind sie heute in aller Munde: Zitrusfrüchte. Und nicht nur das: Orange, Mandarine, Grapefruit und Co sind auch in anderen Bereichen unseres Alltags kaum mehr wegzudenken – als Duftnote in Parfüms und Pflegeprodukten oder Allzweckwaffe gegen hartnäckige Gerüche und Schmutz im Haushalt.


Der Palmengarten der Stadt Frankfurt widmet sich mit seiner Jahresausstellung „Citrus – Zwischen Glanz und Gloria“ vom 23. Mai bis 22. September allen Formen der gelb-orange-roten Früchte. Zwischen Zitruspflanzen und Schautafeln können sich die Besucher über deren Herkunft, Aufzucht, Haltung, Pflege, Kulturgeschichte und Verwendung informieren. Sie erfahren, warum die besten Orangen aus Sizilien kommen, dass es die Farbbezeichnung Orange zu Goethes Zeiten noch nicht gab, welche Sorten von medizinischem Nutzen sind und dass eine Zitrone nicht nur Vitamin C liefern, sondern auch Strom erzeugen kann.

Zitruspflanzen stammen aus Ostasien, dort werden sie seit mehreren tausend Jahren geschätzt. Vor etwa 2000 Jahren kamen sie erstmals nach Südeuropa. Und obwohl sie besonders gut dort gedeihen, wo große Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht herrschen, dauerte es noch lange, bis sie ihren Weg nach Norden antraten. Die empfindlichen Gewächse vertragen keinen Frost, man musste Orangerien bauen, um sie in Mitteleuropa überwintern zu können – eine kostspielige Angelegenheit, die sich nur Adelige und Wohlhabende leisten konnten. Heute dagegen haben viele ihr eigenes Orangenbäumchen auf dem Balkon oder dem Fensterbrett stehen, ihre Früchte finden sich, besonders in den Wintermonaten, auf jedem Speiseplan und ihre Essenzen in jedem Haushalt.

Da sich Zitruspflanzen sehr leicht kreuzen lassen, gibt es mittlerweile unzählige verschiedene Zitrusfrüchte. In „Citrus – Zwischen Glanz und Gloria“ zeigt der Palmengarten diese große Vielfalt anhand von Pflanzen aus seiner Sammlung, die 100 Arten und Sorten umfasst. Begleitend zur Ausstellung gibt es Führungen zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten, Workshops, Pflanzenberatung, Mitmachangebote und Ferienkurse für Kinder und Schulklassen. Das ausführliche Begleitprogramm findet sich im beigefügten Flyer.

Übrigens: Ist von der botanischen Gattung die Rede, schreibt man Citrus mit C. Sobald das Wort gekoppelt wird, wird aus dem C ein Z und es heißt Zitrusfrucht, -duft, -pflanze und so weiter.
 
Foto:
Zitrusfrüchte im Palmengarten
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