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Kategorie: Lust und Leben

Die LOGI-Methode im Wissenschaftstest

 

Anna von Stillmark

 

Wien (Weltexpresso) – Schon öfter haben wir über die LOGI-Methode und ihre Anwendung auf verschiedenen Eben von Nahrungsmitteln und dem Zuträglichen berichtet. Das Neueste ist nun: „Kohlenhydratreduzierte Ad-libitum-Kost bessert Zucker- und Fettstoffwechsel auch bei japanischen Diabetikern“!, was das LOGI-Zentrum sicher genre für die Presse herausgab.

 

 

Auch die Beweisführung, siehe unten, klingt wissenschaftlich, kann aber von jedem verstanden werden. Klären wir erst einmal „Ad-libitum-Kost“. Ganz einfach. Es ist nämlich völlig egal, welche kohlenhydratreduzierte Kost Sie essen. Hauptsache, sie ist kohlenhydratreduziert! „Ad libitum“ aus dem Lateinischen heißt auf Deutsch übersetzt einfach: nach Belieben, weswegen Sie das essen können, was Ihnen schmeckt, allerdings müssen Sie auf Kohlenhydrate zwar nicht gänzlich verzichten, jedoch stark einschränken.

 

Die Vorteile der Kohlenhydratreduktion zur Behandlung von Typ-2-Diabetikern sind in westlichen Ländern inzwischen so gut belegt, dass mehrere Organisationen (ADA, Diabetes UK, Bundesärztekammer) kohlenhydratreduzierte Kostformen als Alternative zur herkömmlichen Fett-/Kalorienreduktion in ihre Richtlinien aufgenommen haben (z. B. Nationale Versorgungsleitlinie). Die japanische Diabetesgesellschaft (JDS) hat dagegen noch nicht nachgezogen.

 

 

Gesicherte Erkenntnis bis jetzt:

 

Kohlenhydratreduzierte Kostformen verbessern den Zucker- und Lipidstoffwechsel bei Typ-2-Diabetikern, auch wenn sie ad libitum durchgeführt werden. Die vorteilhaften Veränderungen treten (im Gegensatz zu fettreduzierten Diäten) unabhängig von einer Gewichtsreduktion auf.

 

 

Anlaß dieser Meldung

 

Eine japanische Studie, bei der überprüft werden sollte, ob die aus westlichen Ländern bekannten günstigen Effekte einer kalorisch nicht limitierten, kohlenhydratreduzierten Ernährung auch für Typ-2-Diabetiker in Japan gelten.

 

 

Studiendesign

 

Studienart:

 

 

randomisierte Interventionsstudie: kalorienreduziert (Ziel: 25 kcal/kg Idealgewicht, 50–60 E% KH, < 25 E% Fett, < 20 E% Protein) vs. kohlenhydratreduziert und ad libitum (70–130 g KH täglich, 20–40 g pro Mahlzeit) Effekte auf HbA1c und typische Risikofaktoren

 

 

Datenerhebung:

 

Blutanalysen von HbA1c sowie Lipid-, Leber-, Nieren- und Entzündungswerten, Patienten mit Komplikationen ausgeschlossen, Ernährungsberatung und medizinische Untersuchung in der ambulanten Klinik zu Studienbeginn, danach alle 2 Monate

 

 

 

Probanden:

 

24 Typ-2-Diabetiker, je 12 Männer und Frauen, i. D. 63,3 Jahre mit ungenügender Blutzuckerkontrolle nach Empfehlung einer kalorienreduzierten Kost (HbA1c 6,9–8,4%)

 

 

Studiendauer:

 

6 Monate

 

 

Quelle:

 

Yamada, Y et al.: Internal Medicine 2014;53:13–19 (open access)

 

 

Ergebnisse

 

Die diätetischen Zielvorgaben wurden gut eingehalten, die Energieaufnahme sank in beiden Gruppen vergleichbar, obwohl es bei Low-Carb keine Beschränkung gab. Dennoch sanken nur unter der Kohlenhydratreduktion das HbA1c (von 7,6 auf 7 %) und die Triglyzeride (von 142 auf 84 mg/dl) signifikant. Es kam zu keinerlei negativen Effekten.

 

► Somit profitieren auch japanische Diabetiker von einer moderat kohlenhydratreduzierten Ad-libitum-Ernährung wie der LOGI-Methode!