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Kategorie: Lust und Leben

Tausende Firmenläufer erobern die Frankfurter City

 

Notker Blechner

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - - Was für Frankfurts Autofahrer der Alptraum, ist für viele Firmenmitarbeiter ein riesiges Betriebsfest: beim JP Morgan Corporate Challenge Lauf rannten auch dieses Jahr wieder zehntausende Teilnehmer aus Firmen und Behörden quer durch die City - und verwandelten die Stadt in eine bunte Partyzone. Fast aber wäre der größte Firmenlauf der Welt abgesagt worden.

 

Bange Blicke richteten die Veranstalter auf die Wolken am Himmel. Bis kurz vor dem Start stand das Rennen auf der Kippe - wegen Gewittergefahr. Doch die Vorhersagen des Deutschen Wetterdiensts bewahrheiten sich nicht, es konnte Entwarnung gegeben werden.

 

So konnte fast pünktlich um 19.32 Uhr die ehemalige Eisprinzessin Katarina Witt den Startschuss für das größte Firmenrennen der Welt geben - begleitet von den Klängen des Hits "The final Countdown".

 

Danach setzte sich eine riesige Läuferkarawane in Bewegung. Bis alle 71.735 Teilnehmer - ein neuer Rekord - starten konnten, dauerte es aber einige Minuten.

 

 

Manche schneller am Ziel als andere beim Start

 

Als die Schnellsten ins Ziel kamen, waren viele noch gar nicht losgelaufen. Bei den Männern siegte Sebastian Reinwand von der Firma Memert in 16 Minuten und 24 Sekunden. Bei den Frauen gewann Tinka Ophoff von der BaFin in 18 Minuten und 59 Sekunden.

 

Für die meisten Läufer zählte nicht die Zeit, sondern das Erlebnis - frei nach dem olympischen Motto "Dabei sein ist alles". Schließlich lockte nach dem Rennen eine Party im jeweiligen Firmenzelt.

 

 

Schau der Firmenlogos

 

Der JP Morgan Corporate Challenge ist ein "Lauf für Teamgeist, Kollegialität, Fairness, Kommunikation und Gesundheit", betonen die Organisatoren von JP Morgan, die in der Alten Oper feierten. Ein bisschen ist es aber auch PR für die eigene Firma. Die Teilnehmer präsentieren sich in Shirts mit dem Logo und dem neuesten Werbeslogan des Unternehmens. Z.B. „Umparken im Kopf" (Opel) oder „Metro handelt für uns“.

 

Manche Firmen nahmen das mit Humor. So lief eine Rechtsanwaltskanzlei mit dem Spruch "We never heard of you either" (Auch von Ihnen haben wir noch nie etwas gehört!).

 

 

Über 250.000 Euro für den Behindertensport

 

Immerhin geht es bei dem Firmenlauf auch um einen guten Zweck: 1,80 Euro des Startgelds fließen in den Behindertensport. Daraus ergaben sich 129.000 Euro, die JP Morgan auf 258.500 Euro verdoppelte. Den Benefizaspekt hebt JP-Morgan-Deutschland-Chef Martin Wiesmann als "herausragenden Unterschied zu anderen Firmenläufen" hervor. In den vergangenen acht Jahren habe JP Morgan mehr als 1,75 Millionen Euro für junge Sportler mit Behinderung gespendet.

 

Der Erfolg gibt ihm recht: Die Zahl der Teilnehmer hat sich binnen 20 Jahren von rund 500 auf über 71.000 mehr als verhundertfacht. "Das ist wohl einzigartig", findet JP-Morgan-Manager Wiesmann.

 

Auch die Teilnehmer sprechen von einem hohen Spaßfaktor und der Gelegenheit, auch Mitarbeiter aus anderen Firmen auf läuferische Art kennenzulernen. Nur eine Gruppe stöhnt alljährlich über den „Lauf der Sesselfurzer“: die Autofahrer. Sie müssen die Innenstadt weiträumig umfahren und stecken in noch längeren Feierabend-Staus als sonst. Vielleicht laufen ja manche von ihnen das nächste Mal einfach mit.

 

 

INFO:

JP Morgan Corporate Challenge

 

http://www.jpmccc.de/