Kinder wollen Klischees und Vorurteile über Afrika abbauen

Heinz Haber und pia

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Unter dem Motto „Was denkst du, wenn du an Afrika denkst?“ findet bis Sonntag der Kindergipfel 2016 in Frankfurt am Main statt. 60 Kinder zwischen 10 und 14 Jahren setzen sich in der Frankfurter Jugendherberge mit ihren Vorstellungen vom afrikanischen Kontinent auseinander, diskutieren über Rassismus und hinterfragen die in der Schule und in den Medien vermittelten Bilder der afrikanischen Länder und Menschen.

 

In ihren Workshops stellen sie Forderungen an die Politik und Selbstverpflichtungen auf, die in einem Zukunftsvertrag zusammengefasst werden. In den kommenden Tagen wollen sie außerdem ein Hörspiel, einen Videoclip und eine Theateraufführung auf die Beine stellen.

Stadträtin Elke Sautner hat den Kindergipfel 2016am Donnerstagnachmittag im Weltkulturen Museum eröffnet. Sie begrüßte die aus ganz Deutschland angereisten Kinder und versprach: „Ihr werdet entdecken, dass in dieser weltoffenen Stadt sehr viele unterschiedliche Menschen mit sehr verschiedenen Hintergründen leben.“

Die weiteste Anreise zum Kindergipfel hatte der Vizepräsident der Naturfreunde Internationale Mamadou Mbodji aus dem Senegal. Er lobte den Kindergipfel als einen wichtigen Beitrag zu einem besseren Verständnis der Menschen untereinander und rief die Kinder auf: „Hört nicht auf, euch für den Frieden in der Welt einzusetzen!“

Ein Kinderrat, bestehend aus acht Kindern im gleichen Alter wie die Teilnehmer, stellt die wichtigste Gruppe auf dem Kindergipfel dar. Die Mitglieder haben in den vergangenen Monaten das Programm ausgearbeitet und die Themen der Workshops festgelegt. „Wir haben den Eindruck, dass viele Menschen in Deutschland gar nicht so viel über Afrika wissen und stattdessen viele Klischees und Vorurteile im Kopf haben“, erklärt Fabian van Hasseln aus Frankfurt seine Motivation für den Kindergipfel. „Dagegen wollen wir etwas tun und uns mit Kolonialismus, afrikanischer Musik und auch mit afrikanischen Freiheitskämpfern beschäftigen.“

Am Sonntag endet der Kindergipfel mit einer großen Diskussionsveranstaltung in den Römerhallen. Hierfür haben sich bereits Entscheidungsträger aus Politik und Gesellschaft angekündigt. Unter anderem werden die Bundestagsabgeordneten Kordula Schulz-Asche und Ulli Nissen den Kindern Rede und Antwort stehen. Für die Frankfurter Stadtverordnetenversammlung wird Michael zu Löwenstein teilnehmen.

Der Kindergipfel 2016 wird von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert.

 

Info:

http://www.kindergipfel.de .