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Kategorie: Messe & Märkte

DEUTSCHER ENTWICKLERPREIS für die besten Computerspiele in Düsseldorf

 

Roman Herzig

 

Düsseldorf (Weltexpresso) - Das Videospiel PONG wurde 1972 das erste Mal auf dem Bildschirm gezeigt. Heute haben die Spiele viele Abspielmöglichkeiten: Spielkonsolen, Videorecorder, Rechner, Smartphones und Tablets. Auf jeden Fall wird damit viel Geld verdient, es ist eine eigene Industrie geworden mit einem eigenen Preis fürs Erfinden.

 

Der Deutsche Entwicklerpreis eine der renommierten Auszeichnungen der deutschen Games-Branche und wird getragen vom G.A.M.E., dem Bundesverband der Entwickler von Computerspielen. Dieser Preis, ach was, rund 30 Preise werden auf einer Gala überreicht. Diesmal war dies am 12.12. in Düsseldorf, wo vor rund 400 Gästen im Alten Kesselhaus gefeiert und ausgezeichnet wurde. Allein sechs Preise gewann das Berliner Studio Yager Development, u.a. für Specs Ops: the Line, was zur Kategorie BESTES DEUTSCHES SPIEL gehört. Dieses Spiel gewann aber auch in den Kategorien BESTES ACTIONSSPIEL, BESTE STORY, BESTES KONSOLSPIEL, BESTE GRAFIK und dann wurde das rund 100köpfige Team auch noch mit dem Preis für DAS BESTE DEUTSCHE STUDIO bedacht.

Aber auch der bekannte Entwickler Daedalic Entertainment aus Hamburg bekam für CHAOS AUF DEPONIA einige Preise, den Deutschen Entwicklerpreis für BESTES FAMILIENSPIEL, BESTES JUGENDSPIEL, BESTES ADVENTURE. Für WIMMELBURG HD erhielten die Hobrechts/Wolkenlenker den Preis für das Beste Kinderspiel, während das Beste Browsergame JAGGED ALLIANCE ONLINE VON Cliffhanger Productions wurde. Die sind uns aus Wien bekannt, allerdings gibt es auch das Frankfurter Büro in der Egenolffstraße. Das Strategiespiel JAGGED ALLIANCE ONLINE von Cliffhanger Productions konnte sich also in der Kategorie „Bestes Browsergame“ durchsetzen, während ein weiteres Frankfurter Büro, Keen Flare, mit ROYAL REVOLT in der Sparte „Bestes Mobile Game“ gewann.

 

Dazu äußerte sich über die Medien der Frankfurter Stadtrat Markus Frank. Er gratuliert den beiden Game-Unternehmen: „Ich freue mich außerordentlich, dass mit Cliffhanger Productions und Keen Flare in diesem Jahr wieder Game-Unternehmen aus Frankfurt unter den Preisträgern sind. Dies zeigt einmal mehr, dass in Frankfurt qualitativ hochwertig gearbeitet wird. Es macht mich sehr stolz, innovative Unternehmen wie die Preisträger in unserer Stadt zu wissen.“ Dies zeigt, wie öffentlichkeitswirksam sich auch die Politiker die Preise von Spielen einverleiben, die heute Alltag sind.

 

Traditionell kamen die Computer- und Videospiele aus den USA. Schon lange sind die Spieleentwickler, wie dieser Beruf heißt, auch in den deutschen Ländern aktiv und kreativ. Der BIU, das ist der „Bundesverband Interaktiver Unterhaltungssoftware“ spricht von rund 10 000 Mitgliedern allein in Deutschland. Welche ökonomische Wucht das bedeutet, kann man daran ersehen, daß mit dem Umsatz von 1,86 Milliarden Euro im Jahr 2010 die Spielbranche sowohl die Musikbranche wie die Filmindustrie überholt hatte. Das steigerte sich im Jahr 2011 auf 1,99 Milliarden Umsatz. Grundlage dafür waren rund 72 Millionen verkaufte Spiele, sowohl auf Datenträgern wie online.

 

Wer ist ein Spieleentwickler? Auf jeden Fall einer, der Ideen hat und zur Verwirklichung eine Reihe anderer Spezialisten braucht: Neben dem Gestalter ist das ein Programmierer, Techniker, Designer, Musiker, Texter und Grafiker. Die Entwicklung eines normal komplexen Computer- oder Videospiels kostet derzeit rund 15 Millionen Euro! Die meisten Spieleentwickler sitzen mit rund einem Viertel von ihnen an Rhein und Ruhr. Dort haben auch ausländische Größen vermehrt ihre deutschen Sitze. Das hat sich gesteigert, seit die Messe Köln für viel Geld die Spielemesse aus dem so erfolgreichen Messeort Leipzig abgeworben hatte, die nun als Gamescom in Köln residiert. Mit dem Englischen, besser dem Amerikanischen muß man sich aussöhnen, so man solche Spiele spielen will. Mal schauen, wie lange es dauert, bis die Spieler nicht mehr spielen, sondern „gamesen“.