lug vieleleute19LAND und GENUSS auf dem Frankfurter Messegelände, Teil 3/5

Eike Holly und Siegrid Püschel

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Spätnachmittags, als die dreitägige Genußmesse schon ihr Ende ahnte, fühlten wir uns wie besoffen, obwohl wir – im Gegensatz zu anderen – keinen Tropfen Alkohol getrunken hatten. Das ist einfach die fast ausgelassene Atmosphäre in den Hallen, die einem gute Laune macht, einfach ein positives Lebensgefühl.

Dazu tragen die Aussteller natürlich bei. Die meisten wissen, daß diese Verbrauchermesse, wo der Kunde direkt König ist und die angebotenen Produkte kaufen und nach Hause tragen kann, am besten funktioniert, wenn das Geben und das Nehmen sinnvoll verteilt ist. Das soll heißen, daß diejenigen, die ihre gefüllten Töpfchen, Gläser, Tuben, Tiegel, Schüsselchen für die Besucher zum Probieren geöffnet hatten, zusammen mit unglaublichen Mengen von Brotwürfeln, die mit den Zahnstochern dann hineingetunkt werden konnten in das Öl, den Senf, die Würzmischungen, die Butter, die Cremes, die Konfitüren..., daß diejenigen also am meisten zur guten Laune beitrugen und nach unserer Befragung auch mit dem Ergebnis zufrieden waren: wer gibt, dem wird gegeben. Denn anschließend kauften die Besucher gerne die verpackten Dosen, Gläser und Tiegel, wußten sie doch, welcher Genuß sie erwartete, sie hatten ja selbst genau die Geschmacksrichtung ausgewählt, die ihnen beim Probieren am meisten zusprach.

Dazu gleich ein Tip, auch wenn Sie denn erst nächstes Jahre befolgen können (wir fangen das nächste Jahr genau mit diesem Tip an): Gehen Sie zuerst in Halle 1.1. Dazu müssen Sie in der Halle 1.2, wo der Eingang ist, die Rolltreppe hinunterfahren. Erstens ist unten alles geräumiger, weil weniger Aussteller als oben mehr Raum haben, und dann sind unten – im Verhältnis - sehr viel mehr Probierstände als oben. Grundsätzlich gibt es drei Sorten von Ausstellern. Eine Übersicht gibt Ihnen ein Plan gleich am Anfang der Messe. Wichtig sind dabei die Farben Gelb, Grün und Ocker – und wie es sich gehört, überwiegt absolut Gelb, als Genuß ausgeschildert. Ganz einfach merkt man sich das am besten dadurch: Alles, was man essen und trinken kann.

Grün bedeutet, Natur, Garten & Lebensart. Das sind einerseits Stände, wo Gartenbedarf angeboten wird, oder aber in großem Stil ERLEBNISWELT ZUHAUSE IN DER NATUR genauso wie ERLEBNISWELT WALD & WILD. Und eine weitere ERLEBNISWELT gilt dem RAUS AUFS LAND und ist ockerfarben, weil es hier um Landwirtschaft und Tourismus geht. Das alles gilt grundsätzlich und wenn Sie unserem Tip gefolgt sind und mit der Rolltreppe runtergefahren sind in 1.1. dann entdecken Sie auch die ERLEBNISWELT: NACHHALTIGE ERNÄHRUNG. Für Sie ist es vielleicht nicht so wichtig, aber grundsätzlich eine perfekte Organisation, wenn Sie beim Durchstreifen und Probieren da, wo es Ihnen besonders schmeckte, eine Postkarte oder einen Flyer mitgenommen hatten, dann aber nicht mehr wissen, wo denn genau dieser Aussteller seinen Stand hat, dann gucken Sie einfach in den kleinen AUSSTELLUNGSWEGWEISER (auch nach Farben sortiert), wo sie auf Anhieb zuerst finden, ob Sie in 1.1 oder 1.2 suchen müssen und dann auch noch durch die Gangangabe direkt zum Stand kommen.

Wie wir zu Heimerl‘s: 1.1 N 13: Gewürze für Dips & Aufstriche. Köstlich. Sie glauben es kaum, so gut schmeckt das. Wir haben alle 15 Geschmacksrichtungen durchprobiert. Mit den besagten Brotwürfeln: von Arrabiata über Chakalaska, Cafe de Paris, über Wildblüten, Zaziki bis Sahara und Mama Afrika. Diese Gewürzmischungen können Sie kaufen und dann, wie hier, 2 Teelöffel davon in 200 g Schmand verrühren. Und genau diese Mischungen haben wir alle durchprobiert und hätten, hätten wir nicht weitergemußt, leider alle kaufen müssen, denn uns schmeckten alle!!! Vegan gibt es dann auch noch Hummus, Avocado, Auberginen u.a..

Nach solchem Genuß paßt es gut, daß hier in Halle 1.1 auch die Trüffel angeboten werden, die High Society unter den Genüssen. In die Trüffelbutter hätten wir uns gleich hineinsetzen wollen, so gut schmeckt sie. Allerdings auch sehr kompakt. Ja, zugegeben, da wäre ein Glaserl Wein doch passend gewesen, selbst ein Schnaps hilfreich. Auch das beim nächsten Mal, wenn wir nicht gleich darauf einen Artikel schreiben müssen. Übrigens finden Sie den TRÜFFELTRAUM in 1.1 M 27, wie uns das kleine Ausstellerverzeichnis verrät. Dort steht auch, daß wir nach Düsseldorf werden fahren müssen, wollen wir diese Trüffelbutter noch einmal...ach was, da stehen ja auch die Telefonnummern und Emailadressen, wo man diese Produkte in unserer Gegend bekommt oder sich schicken lassen kann. Mit TARBIANA gibt es einen zweiten Trüffelanbieter in 1.1, aber hier haben wir eine Haselnußcreme goutiert, in die wir uns auch gleich hätten hineinsetzen wollen, oder zumindest die nächste halbe Stunde probieren hätten wollen, so mundschmeichlerisch mundete die Creme. Wenn man dann an so etwas wie Nutella denkt, weiß man erst, wie derb, ordinär und fett das schmeckt.

Ach was, schon wieder so viel geschrieben, dabei sind wir immer noch in Halle 1.1, und 1.2 ist mindestens dreimal so groß. Also gut, noch einen Artikel. Aber dann fällt diesmal das Freigelände mit den Tierschauen flach. Außerdem haben wir Probleme damit, daß einerseits dort die Tiere von den Kindern bewundert werden, die Schafe mit Lämmern ...und andererseits dort die Wild Grill Shows, wo Wild-Spießbraten und Wildschwein-Chili angeboten werden, stattfinden. Irgendwie irre, wenngleich genau der Situation entsprechend: Tierschutz und Fleischessen.

FORTSETZUNG FOLGT

Foto:
©