FF eldmann Frankfurt meets Berlin copyright Phil DeraNeue Veranstaltungsreihe in Berlin 

Manfred Schröder

Berlin (Weltexpresso) - Am Donnerstag, 2. Mai, fand die erste Veranstaltung der neuen Reihe „Frankfurt meets Berlin“ im F.A.Z.-Atrium in der Bundeshauptstadt statt. Unabhängig vom albernen Begriff 'meets', der anbiedernd das Englische als Denglisch präsentiert, wohl, um sich international zu geben und insbesondere von englischen  Muttersprachlern als lächerlich und wenig souverän empfunden werden, ist diese neue Veranstaltungsreihe eine der Varianten, die die Brexitdiskussion und die Hoffnung, daraus für Frankfurt Kapital zu schlagen, auslöst.


p Scholz Frankfurt meets Berlin copyright Phil Dera In Kooperation mit der Stadt Frankfurt am Main und der FrankfurtRheinMain hatte das International Bankers Forum (IBF) zu diesem Forum geladen. Bundesfinanzminister Olaf Scholz, der Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt, Peter Feldmann, und der hessische Finanzminister Thomas Schäfer sprachen neben weiteren namhaften Rednern aus Politik, Regierung, Wirtschaft und Wissenschaft zu den mehr als 130 Teilnehmern.

Auf dem Weg zur EU-Banken- und Kapitalmarktunion nimmt der Wettbewerb der Finanzplätze in Europa erheblich zu. Der Brexit verändert die Chance-/ Risikoprofile einzelner Standorte wesentlich. Die Stadt Frankfurt und die Rhein-Main-Region nehmen ihre Chancen wahr. Zu den zentralen Aussagen der Konferenz zählte, dass Finanzplätze wie Paris, Luxemburg, Brüssel, Wien oder auch London den Vorteil des Regierungssitzes haben. Für die Stadt Frankfurt und die Region als zentraler deutscher Finanzplatz sei daher ein enger Austausch mit der Hauptstadt Berlin unabdingbar. Die Veranstaltung „Frankfurt meets Berlin“ liefert hierzu einen nachhaltigen Beitrag.

Es gehört zu den Zielen der Bundesregierung, den Finanzstandort Deutschland und damit speziell auch den Finanzplatz Frankfurt zu stärken. „Frankfurt bietet als Standort für deutsche, europäische und internationale Finanzinstitute beste Voraussetzungen“, sagte Bundesfinanzminister Olaf Scholz.

Um den Dialog zwischen den Akteuren zu den finanzpolitischen Themen in Berlin und Frankfurt mit Inhalten und Durchsetzungskraft auszustatten, hat sich die Stadt Frankfurt an dem Forum engagiert beteiligt. „Der Finanzplatz Frankfurt hat neben unseren nationalen Behörden wie der Bundesbank mit der EZB und EIOPA wichtige EU-Institutionen in der Stadt. Wir suchen die enge Kooperation mit Berlin in politischen wie ökonomischen Themen, um unseren traditionellen Standortvorteil als Messe-und Finanzplatz nachhaltig zu steigern“, sagte Oberbürgermeister Peter Feldmann.

Auf den zwei Panels zu den Auswirkungen des technischen Wandels auf den Finanzplatz und den ordnungspolitischen Rahmenbedingungen für den Finanzplatz ging es nicht nur um den innereuropäischen Wettbewerb der Finanzplätze. Vielmehr müsse die globale Wettbewerbsfähigkeit des EU-Finanzplatzes durch eine Vertiefung der Finanzmarktintegration - also Vollendung der Banken- und Kapitalmarktunion - und eine größere digitale Interaktion der nationalen EU-Finanzplätze gegenüber Konkurrenten wie die USA und China gestärkt werden. Der Staat und die Politik müssen hierbei für die Stadt Frankfurt und die Rhein-Main Region ein Partner sein.

„Deutschland braucht einen global anerkannten Finanzplatz. Hessen und Frankfurt haben sich mit ihren Banken, Versicherungen, der Börse aber auch den Aufsichtsbehörden hierzu entwickelt. Gerade ein enger Dialog mit der Hauptstadt und der Berliner Politik muss dies weiter festigen,“ sagte der hessische Finanzminister Schäfer.

Das Forum soll zukünftig einmal jährlich in Berlin und einmal in Frankfurt am Main stattfinden - die nächste Veranstaltung „Berlin meets Frankfurt“ findet am 4. November in der Mainmetropole statt.

Fotos:
OB Feldmann
Finanzminister Scholz
beide Fotos: © Phil Dera