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Kategorie: Messe & Märkte
fair frankfurt.deDer zuständige Stadtrat: ‚Zehn Jahre Fairtrade-Town sind eine große Motivation, den fairen Handel noch stärker in der Stadt zu verankern‘

Redaktion

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Ob Pressekonferenz, Termin im OB-Büro oder Besprechung mit Verantwortlichen der Stadtverwaltung – bei allen Sitzungen und Veranstaltungen, die von der Stadt organisiert werden, stammen Kaffee, Tee, Zucker, Schokolade und Gebäck aus fairem Handel. In Sachen Fair Trade geht die Stadtverwaltung Frankfurt mit gutem Beispiel voran: „Wer meint, das seien Peanuts und mache im Vergleich nur wenig aus“, sagt Personal- und Gesundheitsdezernent Stefan Majer, „sollte die kommunale Kaufkraft nicht unterschätzen. Bund, Länder und Kommunen beschaffen pro Jahr Produkte für bis zu 500 Milliarden Euro.“
Als erste Metropole bundesweit hatte Frankfurt bereits früh beschlossen, Fairtrade-Town zu werden. Am Sonntag, 24. Januar, jährt sich die erste Auszeichnung zum zehnten Mal.

„Zehn Jahre Fairtrade-Town Frankfurt mit all dem bereits Erreichten sind eine Zwischenetappe, die sich sehen lassen kann. Vor allem sind sie eine noch viel größere Motivation, den fairen Handel immer stärker zu vertreten und konsequenter in der Stadt zu verankern. Es ist unsere erklärte Absicht, über die Erfüllung der Kriterien hinaus das Bewusstsein für die Verantwortung zu schärfen, die hinter jeder Kaufentscheidung steht – egal, ob sie kommunal oder persönlich getroffen wird. Wir selbst haben es in der Hand, sozial gerechte und ökologische Produkte zu konsumieren“, fügt Majer hinzu.


Faire Funktionskleidung und faire Finanzen

Mittlerweile zieht Fair Trade in Frankfurt weitere Kreise: So findet sich auch auf Teilen der Dienstbekleidung der städtischen Mitarbeiter sowie der Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH (FES) das Fair Trade Siegel – Ausweis dafür, dass in deren Funktionskleidung fair gehandelte Baumwolle verarbeitet ist. „Und es lassen sich noch viel mehr Produkte in den fairen Warenkorb aufnehmen“, meint Ursula Artmann, Sprecherin der Steuerungsgruppe Fairtrade-Town: „Arbeitsschuhe zum Beispiel, Textilien, Blumen, sogar Pflastersteine. Der Faire Handel wirkt und ist heute nötiger denn je!“

Seit einigen Jahren setzt Frankfurt, die Stadt der Banken, auch in finanzieller Hinsicht einen fairen Akzent: So richtet die städtische Zusatzversorgungskasse, die für die Betriebsrenten der Beschäftigten zuständig ist, seit 2017 ihre Anlagestrategie auf Nachhaltigkeit aus. Das bedeutet, dass Gelder nicht mehr in umweltschädliche oder ausbeuterische Unternehmen investiert werden dürfen.


Was steht hinter Fair Trade?

Nachhaltiger und fairer Handel zwischen dem globalen Norden und dem globalen Süden – das ist das Ziel, das hinter dem Siegel Fair Trade steckt. Der faire Handel hat sich in den letzten Jahrzehnten auch in Europa und in Deutschland ausgebreitet – zunächst mit fair gehandeltem Kaffee in Weltläden, schließlich mit fairen Produkten auch in Supermärkten. 2009 kamen die ersten Fair Trade Towns hinzu – bundesweit gehören inzwischen fast 700 dazu. Frankfurt war eine der ersten Kommunen, die den Titel bekam, und überhaupt die erste Metropole, die sich damit schmücken kann. Wie jede Fairtrade-Town muss sie seither alle zwei Jahre erneut unter Beweis stellen, dass sie diesen Titel verdient.


Fair Trade in Frankfurt und der Region – ein Bündnis aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft

Die Stadt Frankfurt ist nach einem Beschluss des Magistrates im Januar Mitglied von Rhein.Main.Fair geworden. Der Verein ist ein Zusammenschluss von Kommunen und Kreisen in der Region mit dem Ziel der Vernetzung und Stärkung des fairen Handels.

Die Auszeichnung Fairtrade-Town wird von Fairtrade Deutschland - getragen von dem Verein Trans Fair - vergeben und wird zweijährlich nach entsprechenden Nachweisen erneuert. Aufgrund der Pandemie wird es in diesem Jahr keine Feier oder persönliche Übergabe der Urkunde geben. Die Kampagne Fairtrade-Towns will den fairen Handel auf kommunaler Ebene fördern und das Engagement und die Vernetzung der vielen lokalen Akteuren aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft unterstützen. Weitere Kampagnen richten sich an Schulen oder Universitäten, die sich ebenfalls auszeichnen lassen können.

Foto:
©frankfurt.de

Info:
Hintergrundinformationen
ZehnJahre Fairtrade-Town Frankfurt: https://frankfurt.de/service-und-rathaus/verwaltung/aemter-und-institutionen/koordinierungsstelle-fair-trade/10-jahre-fairtrade-town-frankfurt
Informationen zur Fairtrade-Stadt Frankfurt: http://www.frankfurt.de/fairtrade

Informationen zur den Kampagnen:
https://www.fairtrade-towns.de
https://www.fairtrade-schools.de
https://www.fairtrade-universities.de
https://www.faire-woche.de