messemusikMesse Frankfurt erarbeitet gemeinsam mit der Musikwirtschaft Konzepte für Musikmesse in 2022

Manfred Schröder

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Traurig, traurig wird man,wenn man an die einst blühende Musikmesse denkt. Dies Gefühl geht über die Depression, die einen erfaßt, wenn man an die menschenreichen und erfolgreichen Messen denkt, die jetzt alle nicht stattfinden, hinaus! Denn der zum Teil herbeigeschriebene, auch bewußt in Kauf genommene Niedergang dieser einst wichtigen Musikmesse wäre aufhaltbar. Sicher nicht als Beipack zur Buchmesse. Sie gehört einfach zur Schwesternmesse Prolight+Sound, die von der kleinen Schwester zur übergroßen, reich verheirateten adligen Dame wurde, um das einmal so auszudrücken. 

Jetzt heißt es, daß  ein Frühjahrstermin im zeitlichen Umfeld der Prolight + Sound im April 2022 geplant ist. Gemeinsam mit der Branche, ihren Verbänden und weiteren Partnern aus der Kultur- & Kreativwirtschaft werden Formate und Inhalte für eine Veranstaltung erarbeitet, die den Anforderungen und Zielen aller Beteiligten Rechnung tragen soll.

Fest steht, dass sich die Musikmesse auch künftig zu ihrem Markenkern bekennt, der Förderung des aktiven Musizierens. So soll der evolutionäre Weg von einer Produktschau hin zu einer umfassenden Veranstaltung für Musikszene und alle Musikbegeisterten, die die Musik selbst in den Mittelpunkt stellt, konsequent weiter verfolgt werden. In diesem Jahr ist aufgrund der aktuellen Rahmenbedingungen dieses in hohem Maße interaktive Konzept für gleichermaßen Einsteiger, Profis, Kinder und Familien jedoch absehbar nicht zu realisieren. Zudem ist das begleitende Musikmesse Festival mit zuletzt 100 Konzerten in ganz Frankfurt wesentlicher Bestandteil des Gesamtevents. Die Rückkehr zu einem internationalen Musikgroßereignis wie der Musikmesse und dem Musikmesse Festival, das auf Vielfältigkeit und außergewöhnlichen Locations aufgebaut ist und im Besonderen von Nähe und Austausch auf engstem Raum lebt, ist noch nicht greifbar. Dies macht belastbare Planungen zum jetzigen Zeitpunkt unmöglich.

„In enger Zusammenarbeit mit der Branche und den Verbänden haben wir auch in der Vergangenheit schon so manche dynamische Marktlage gemeistert. Wie keine andere Branche lebt Musik vom intensiven persönlichen Austausch, vom gemeinschaftlichen Konzerterlebnis bis zum Instrumentalworkshop. Gerade deshalb fordert die weiterhin angespannte Situation ein verantwortungsvolles Augenmaß - für die Musikwirtschaft und Musikszene genauso wie für uns selbst als Veranstalter. So hoffen wir, eine realistische Perspektive für alle Beteiligten im kommenden Jahr schaffen zu können, sofern es die Situation zulässt“, sagt Stephan Kurzawski, Mitglied der Geschäftsleitung der Messe Frankfurt Exhibition GmbH.

Gleichzeitig möchten alle Beteiligten der Musikmesse nach 40 Jahren aktiver Unterstützung der internationalen Musikbranche und der Schaffung eines zentralen Bestandteils der kulturellen Landschaft weit über Frankfurt und Region hinaus auch neue Chancen nutzen. So werden in den nächsten Monaten gemeinsam mit der Musikwirtschaft tragfähige Möglichkeiten diskutiert, wie die Musikmesse noch besser den situativen Bedarfen aller Anspruchsgruppen gerecht werden kann. Den Kontext hierfür spannen nicht nur bedeutsame strukturelle und branchenspezifische Trends wie zunehmende Medienkonvergenz, Smart und Virtual Instruments, KI-gestützte Musikproduktion und ein verstärkt kompetitiver Zugang zu den Konsumenten auf, sondern insbesondere auch die coronabedingten Verwerfungen im Markt. Darüber hinaus sollen musikpädagogische Themen und der Wert musikalischer Bildung noch intensiver auf der Musikmesse beleuchtet werden.


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