Die Formnext 2022 auf dem Frankfurter Messegelände, Teil 2 Abdel Alubed
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Mit den Messen ist es so eine Sache. Es gibt die großen Publikumsmessen wie die Internationale Automobilausstellung (IAA) oder die Buchmesse, wo nach den Fachbesuchertagen das allgemeine Publikum die Autos oder Bücher bestaunt. Aber die FORMNEXT? Wir haben herumgefragt: einige wussten gar nichts darüber, andere haben von der Messe FORMNEXT schon gehört oder sie im Fernsehen mitbekommen. Und dann gibt es die, die mit einem glücklichen Lächeln antworten. Sie sind die nicht wenigen Fans der FORMNEXT. Aber, was wird da ausgestellt und warum?
Das Stichwort ist 3D-Druck, der im Prinzip ein ergänzendes Verfahren vom Spritzguss ist. Der Spritzguss ist das Verfahren, wenn ein Bauteil im CAD-Modell in zwei Hälften mit unterschiedlichen Farben aufgeteilt wird, die eine Hälfte durch das erste Spritzgusswerkzeug abgebildet wird und die zweite Bauteilhälfte durch das andere Spritzgusswerkzeug. Wenn man beide zusammenführt, entsteht ein Hohlraum zwischen den beiden Hälften, wo mit der Spritzgussmaschine durch einen Kanal Kunststoff gespritzt wird und das gespritzte Bauteil entnommen werden kann. Aus einsehbaren Gründen findet der Spritzguss heute geringere Verbreitung als der 3D-Druck. Dies kann man sich leicht erklären, wenn man die komplexen Bauteilgeometrien in Automobilindustrie und in Medizintechnik und an anderem anschaut.
Man fragt sich nun, warum eine ganze Messe nur für 3D-Druck durchgeführt wird, einem schon 35 jähriges Verfahren. Die Antwort ist einfacher als gedacht, denn die Ingenieure sagen in der Produktion IMMER: “Leicht und unaufwendig produzieren, spart Geld, Zeit und macht Gewinn“. Aus diesem Grund nimmt der 3D-Druck stark zu. Das heißt, dass ein Bauteil, das viele Konturen und Hinterschnitte hat, mit 3D-Druck einfacher und unaufwendiger zu produzieren ist als mit Spritzguss. Das Werkzeug im Spritzguss zu fräsen, ist eine große Herausforderung. Man benötigt bei solchen komplexen Bauteilen immer die sogenannten Schieber, die seitlich Konturen abbilden und Hinterschnitte reduzieren. Aber trotz Schiebern können nicht alle Bauteile produziert werden. Ein Beispiel wäre so ein Armschutz-Teil im Bereich Medizintechnik. Ihn im Spritzguss herzustellen, ist unmöglich, da es Hohlräume und viele Hinterschnitten gibt. Im Gegensatz dazu, ist das im 3D-Druck sehr einfach und ohne Aufwand herstellbar.
Also ist der 3D-Druck super wichtig und umfasst ein riesiges Gebiet, wie man auf der Messe gesehen hat. Allerdings findet der 3D-Druck seine Grenze in der Anwendung. Wenn es nämlich um tausende Stückzahlen oder Schnelligkeit geht, dann hat der 3D-Druck seine Möglichkeiten überschritten. .
Als Maschinenbaustudenten haben mich ein paar Firmen mit ihren Technologien inspiriert, z. B. die Firma Prusa, die 3D-Drucker herstellt. Es gibt verschiedene 3D-Drucker, die unterschiedlich groß sind und unterschiedliches Können besitzen.
So haben zwei Besucher zufälligerweise mit mir unabhängig von Prusa-Mitarbeitern drüber gesprochen, da sie diese beiden 3D-Drucker-Typen besitzen. Sie haben mir empfohlen, eins davon zu kaufen, da sie mehr oder minder ein kleines Geschäft damit machen. Der eine hat an einem Tag 500 € Gewinn gemacht, also den Wert des einen 3D-Drucker. Das ist der Prusa Mini+ (links im Foto). Der andere druckt für seine Kinder Spielzeuge.
Aber auch die Firma Wehl & Partner, die sowohl mit Spritzguss als auch mit 3D-Druck arbeiten, haben tolle Sachen, die Unternehmer oder Privatpersonen gut brauchen können.
Als letztes besuchte ich die Firma Carbon aus den USA. Die entwickeln und produzieren Teile für den Bereich Sport. Ein gutes Beispiel sind die Unterlagen von Schuhen, die durch 3D-Drucker hergestellt werden. Sie sehen sehr bequem aus.
Abschließend kann man sagen, dass der 3D-Druck am Ball bleibt und eine gute Zukunft hat. Denn es kommen immer wieder neue Ideen zu Gegenständen auf, die nur durch 3D-Druck herstellbar sind. Alles ist offen. Bin auch gespannt, was uns der 3D-Druck in der Zukunft bringen wird.
Fotos:
©Verfasser
Info:
Unser Praktikant Abdel Alubed ist Maschinenbaustudent an der Hochschule in Darmstadt und hat für uns die FORMNEXT besucht. Die Redaktion
www.formnext.com
Hintergrundinformation Formnext
Die Formnext ist die Leitmesse für Additive Manufacturing und die nächste Generation intelligenter industrieller Fertigungs- und Herstellungsverfahren. Sie fokussiert vom Design über die Herstellung bis zur Serie die effiziente Realisierung von Produktideen. Veranstalter ist die Mesago Messe Frankfurt GmbH. (formnext.de)
Hintergrundinformation AG Additive Manufacturing im VDMA e. V. (ideeller Träger der Formnext)
In der Arbeitsgemeinschaft Additive Manufacturing arbeiten rund 170 Unternehmen und Forschungsinstitute unter dem Dach des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) zusammen. Anlagenbauer, Zulieferer von Komponenten und Materialien, industrielle Anwender aus dem Metall- und Kunststoffbereich, Dienstleister aus Software, Fertigung und Veredelung sowie Forscher verfolgen gemeinsam ein Ziel: Die Industrialisierung additiver Fertigungsverfahren. (am.vdma.org)
So haben zwei Besucher zufälligerweise mit mir unabhängig von Prusa-Mitarbeitern drüber gesprochen, da sie diese beiden 3D-Drucker-Typen besitzen. Sie haben mir empfohlen, eins davon zu kaufen, da sie mehr oder minder ein kleines Geschäft damit machen. Der eine hat an einem Tag 500 € Gewinn gemacht, also den Wert des einen 3D-Drucker. Das ist der Prusa Mini+ (links im Foto). Der andere druckt für seine Kinder Spielzeuge.
Aber auch die Firma Wehl & Partner, die sowohl mit Spritzguss als auch mit 3D-Druck arbeiten, haben tolle Sachen, die Unternehmer oder Privatpersonen gut brauchen können.
Als letztes besuchte ich die Firma Carbon aus den USA. Die entwickeln und produzieren Teile für den Bereich Sport. Ein gutes Beispiel sind die Unterlagen von Schuhen, die durch 3D-Drucker hergestellt werden. Sie sehen sehr bequem aus.
Abschließend kann man sagen, dass der 3D-Druck am Ball bleibt und eine gute Zukunft hat. Denn es kommen immer wieder neue Ideen zu Gegenständen auf, die nur durch 3D-Druck herstellbar sind. Alles ist offen. Bin auch gespannt, was uns der 3D-Druck in der Zukunft bringen wird.
Fotos:
©Verfasser
Info:
Unser Praktikant Abdel Alubed ist Maschinenbaustudent an der Hochschule in Darmstadt und hat für uns die FORMNEXT besucht. Die Redaktion
www.formnext.com
Hintergrundinformation Formnext
Die Formnext ist die Leitmesse für Additive Manufacturing und die nächste Generation intelligenter industrieller Fertigungs- und Herstellungsverfahren. Sie fokussiert vom Design über die Herstellung bis zur Serie die effiziente Realisierung von Produktideen. Veranstalter ist die Mesago Messe Frankfurt GmbH. (formnext.de)
Hintergrundinformation AG Additive Manufacturing im VDMA e. V. (ideeller Träger der Formnext)
In der Arbeitsgemeinschaft Additive Manufacturing arbeiten rund 170 Unternehmen und Forschungsinstitute unter dem Dach des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) zusammen. Anlagenbauer, Zulieferer von Komponenten und Materialien, industrielle Anwender aus dem Metall- und Kunststoffbereich, Dienstleister aus Software, Fertigung und Veredelung sowie Forscher verfolgen gemeinsam ein Ziel: Die Industrialisierung additiver Fertigungsverfahren. (am.vdma.org)