1.400 Ga?ste feiern mit den Preistra?gern beim 12. PRG Live Entertainment Award in der Frankfurter Festhalle , Teil 1/2


Claudia Schulmerich

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Nach der Geschichte von der Geschichte der Preise der Frankfurter Musikmesse, war nun am Montagabend der diesjährige siebte LEA in der Frankfurter Festhalle angesagt.


Zum ersten Mal als alleiniger Auftakt zur Proligt+Sound, die am Tag darauf um 9 Uhr für die 950 Aussteller beginnt.  Der festlich geschmückte Saal ist voll. Man sitzt an Tischen und damit alle etwas sehen können, gibt es über der Bühne und rechts und links von ihr noch einmal riesengroße Leinwände, die das Bühnengeschehen vergrößern. ALINA heißt die Sängerin, die gerade eine Schmalzarie singt, wobei Arie natürlich zu hoch gegriffen ist, es ist ein Liedchen.

Die Moderation hat – ja mei, es ist der insgesamt 11. und nur in Frankfurt 7. LEA – wie immer allhier Ingo Mommsen, aus dem Fernsehen bekannt.  Der Saal wird hell, der Saal wird dunkel, auf jeden Fall zeigt die Veranstaltungsbranche, was sie drauf hat: es leuchten links und rechts auf den drei Ebenen Leuchtfelder, die flackern und Licht geben, die so viel deutlicher das reproduzieren, was auf der Bühne passiert. Dort dreht sich im Hintergrund ein dolles Ding. Es muß 3 D sein, denkt man sich, diese Großskulptur des LEA 17, als Handschmeichler bei der Übergabe des Preises dann an das Ding erinnernd, das in 2001 - ODYSEE IM WELTRAUM vom Affen geschleudert als Knochen zuerst zum Werkzeug und dann zum Schlüssel zum Weltall wird. Auf jeden Fall wird diese Preisskulptur durch die Goldfarbe zu einer Art Oscar.

Ziemlich früh wird unter melodisch-dramatischem Gesang eine Auswahl der im Jahr 2016 gestorbenen Künstler verlesen, die Namen erscheinen auch auf den Leinwänden. Von dieser Auswahl geben wir noch einmal eine Auswahl: A Jarreau, Andreas Fulterer, Chuck Berry, George Michael, Knut Kiesewetter, viele US- und Engländer , Leonard Cohen, Manfred Durban, Manfred Krug, Neville Marriner, Oleg Popow, Peter Behrens, Prince…
Zwei Gedanken tauchen unwillkürlich auf: keine einzige Frau dabei. Diese Überlegung-Erfahrung- Erkenntnis wird übrigens den ganzen Abend, die ganze Nacht durchziehen. Frauen erlebt man nur als Hilfestellung, auch als Sänger, aber nicht als Preisträger. Ist das Geschäft, insbesondere das große Geschäft so fest in Männerhand.

Der andere Gedanke gilt Al Jarreau. Kein Wort dazu, der der US-amerikanische Jazzsänger im letzten Jahr den MUSIKPREIS FRANKFURT erhalten hatte und sich musikalisch bedankt hatte. So schnell geht das Vergessen.  Doch längst sind ja schon die weiteren Preise dran. Das ist kein Abend zum Erinnern und Reflektieren, hier geht es nach vorne, was ja verständlich ist, wenn so viele Preise an viele Menschen gebracht werden sollen.

Daß die Auserkorenen die jeweiligen Preise verdient haben, war übereinstimmende Grundüberzeugung des ganzen Saales. Nach der Auflistung der Nominierten – wiederum groß auf den Tafeln – wird geheimnisvoll ein Umschlag geöffnet, auf dem dann der „Sieger“ benannt ist. Auf diesen wird anschließend eine Laudatio gehalten, die der Preisträger durch seine Dankesrede erwidert. Das dauert bei so vielen Preisen eine lange Zeit. Aber tatsächlich wurde es an diesem Abend kurzweiliger. Damit das Hintereinander nicht monoton wird, sind Auftritte von Sängern und Sängerinnen oder Musikern mit und an Instrumenten zwischengeschaltet. Oder solche Spektakel, die besonderen Beifall bekamen, wie die sechs jungen Männer, die übereinander sprangen, aufeinander sich aufbauten und mit ihren Körpern Abenteuerliches anstellten. Und dann auch noch sangen, wie war das mit FUCK WOU WAGNER? Großer, begeisterter Beifall.

Udo Lindenberg, der, wie er selbst bemerkte, Frankfurt als Heimspiel betrachtet und auf das Waldstadion verwies – später dann als Stadion des Jahres ausgezeichnet – ist ebenfalls Träger des Frankfurter Musikpreises 2004, was aber keinem auch nur eine Erwähnung wert war. Das gilt auch für Wolfgang Niedecken, auch ein LEA-Preisträger und ebenfalls in Frankfurt ausgezeichnet mit dem Musikpreis 1996. Aber wie schon gesagt, die Gedanken können nicht verweilen, dieser Abend gilt den Ausgezeichneten.

Und wenn überhaupt noch Platz für das Wundern bleibt, dann gilt es diesen Wunderwerken der Technik, der Veranstaltungstechnik, die hier von oben nach unten ein Eigenleben führen. Über einem droht - fast ein wenig gefährlich – eine merkwürdige Wolke mit Pickeln. Aus diesen strahlt, werden wir gleich erleben, diese Lichtbögen, die kreuz und quer die Festhalle durchschneiden, farblich sich verändern, ihre Richtung auch und auf jeden Fall die Halle in immer neue Varianten verwandelt.


Fortsetzung mit allen Preise folgt.

Foto: Nena (c) Veranstalter

Info:
www.musikmesse.com
www.prolight-sound.com