o lydia steierPremiere des Opernoratorium in zwei Akten von Strawinsky und Tschaikowski  in der Oper Frankfurt am 28. Oktober

Felicitas Schubert

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Mit diesem Opern-Doppel – bestehend aus Iolanta von Peter I. Tschaikowski (1840-1893) und Oedipus Rex von Igor Strawinsky (1882-1971) – setzt die Oper Frankfurt ihre Tradition fort, Kurzopern aus verschiedenen Stilepochen miteinander zu kombinieren. Tschaikowskis 1892 in St. Petersburg uraufgeführte Iolanta steht noch völlig in romantischer Tradition und lässt Anklänge an Wagners Tristan und Isolde hören. Strawinskys Oedipus Rex gelangte 1927 in Paris zur konzertanten Uraufführung und verarbeitet musikalische Einflüsse aus dem Mittelalter, der russisch-orthodoxen Kirchen- und Volksmusik sowie der Klassik und dem Jazz.

In beiden Stücken geht es um Blindheit – einmal im realen und einmal im übertragenen Sinne: Die Königstochter Iolanta kann nicht sehen und wird auf strenges Geheiß ihres Vaters von ihrer Umgebung in Unkenntnis über ihre Behinderung gehalten. Als der in sie verliebte Graf Vaudémont das Mädchen mit den Tatsachen konfrontiert, wird er vom König angeblich zum Tode verurteilt. Durch die Liebe findet Iolanta die Kraft, sich einer Therapie zu unterziehen, die ihr schließlich das Augenlicht wiedergibt. König Ödipus hingegen verschließt seine Augen vor der Tatsache, dass er unwissentlich zum Mörder des eigenen Vaters und zum Ehemann seiner Mutter Jokaste wurde. Als die Wahrheit ans Licht kommt, begeht seine Mutter Selbstmord, und er selbst sticht sich die Augen aus.

Die musikalische Leitung liegt bei GMD Sebastian Weigle, der damit seine erste Neuproduktion der Saison 2018/19 an seinem Stammhaus vorlegt. Lydia Steier wird als eine der führenden Opernregisseurinnen ihrer Generation gehandelt. Neben ihrem Debüt an der Oper Frankfurt gehört u.a. Mozarts Die Zauberflöte bei den Salzburger Festspielen 2018 zu ihren jüngsten Arbeiten. Asmik Grigorian (Iolanta) gibt gleichfalls ihr Hausdebüt. Kürzlich gastierte die Sopranistin mit überwältigendem Erfolg als Strauss’ Salome bei den Salzburger Festspielen. Robert Pomakov (König René) sang hier kürzlich Oroveso in Bellinis Norma. Die Tenöre AJ Glueckert (Graf Vaudémont) und Peter Marsh (Ödipus) gehören seit 2016/17 bzw. 1998/99 zum Ensemble der Oper Frankfurt, wo der zuletzt Genannte neulich u.a. als Šapkin in Aus einem Totenhaus zu erleben war. Neben ihren internationalen Gastengagements gab Tanja Ariane Baumgartner (Jokaste) jüngst an ihrem Frankfurter Stammhaus einen stark akklamierten Liederabend. Alle übrigen Partien sind mit weiteren Ensemblemitgliedern und Gästen besetzt.

Premiere / Frankfurter Erstaufführung

IOLANTA

Lyrische Oper in einem Akt von Peter I. Tschaikowski
Text von Modest I. Tschaikowski nach dem Drama Kong Renés Datter (1845) von Henrik Hertz In russischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Iolanta

Iolanta: Asmik Grigorian
König René: Robert Pomakov Graf Vaudémont: AJ Glueckert Robert: Gary Griffiths Ibn-Hakia: Andreas Bauer Martha: Judita Nagyová Brigitta: Elizabeth Reiter Laura: Nina Tarandek Bertrand: Magnús Baldvinsson Almeric: Matthew Swensen


Premiere

OEDIPUS REX

Opernoratorium in zwei Akten von Igor Strawinsky
Text von Jean Cocteau nach der gleichnamigen Tragödie (429-425 v.Chr.) von Sophokles In lateinischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Musikalische Leitung: Sebastian Weigle / Nikolai Petersen (16., 18. November, 1. Dezember 2018) Regie: Lydia Steier
Bühnenbild: Barbara Ehnes
Kostüme: Alfred Mayerhofer
Oedipus Rex

Ödipus: Peter Marsh
Jokaste: Tanja Ariane Baumgartner Kreon: Gary Griffiths
Teiresias: Andreas Bauer
Hirte: Matthew Swensen
Bote: Brandon Cedel
Sprecher: Philipp Rumberg



Foto:
Lydia Steier © Sandra Then

Info:
Video: fettFilm
Licht: Olaf Winter
Chor: Tilman Michael Dramaturgie: Mareike Wink 
Chor und Statisterie der Oper Frankfurt; Frankfurter Opern- und Museumsorchester