P1120216Gitarristen der Extraklasse im ZAK Niedernhausen

Eva Mittmann

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Ein besonderes Gitarrenkonzert lieferten am vergangenen Donnerstag die drei Ausnahme-Gitarristen und Lokalmatadoren der Rhein-Main-Szene Tilmann Höhn, Ali Neander und Michael Koschorek – genannt „Kosho“ - im Zentrum Alte Kirche, kurz ZAK genannt.

Gleich zu Beginn führen sie uns in ihr virtuoses Gesamtkunstwerk ein, und zwar mit der Adaption einer Bach-Suite, die leider durch den Einsatz von Gesang an Wirkkraft verliert. Anschließend werden wir sanft gewiegt von zarten Klängen unter dem Titel „Little Guitar‘s Lullaby“. Von diesen zärtlichen Gitarrensounds geleitet folgen weitere Instrumentalstücke, die ab und an mit Gesang von „Kosho“ ergänzt werden. Gespielt werden sie im Duo oder Trio der drei Virtuosen, die uns mehrfach, abermals und unweigerlich in ihren Bann ziehen. Zart-melancholische Stimmung breitet sich im Saal aus und die drei Musiker scherzen: „Wir sind Vertreter der Anonymen Melancholiker“. Man möchte es sofort glauben. Darüber hinaus ist zu spüren, dass hier Musiker aus Passion am Werk sind: Die Töne allesamt brilliant geformt und punktgenau schaffen unbestritten ein homogenes Klangerlebnis.

IMG 20181025 222246Das Ambiente tut sein Übriges dazu. Der in buntes Licht getauchte Innenraum der Alten Kirche unterstreicht diese samtig-melancholische Atmosphäre vortrefflich. In der ersten Hälfte des Konzerts ist es ein kleiner Walzer „Petit valse“ - gespielt im Duett von Tilmann Höhn und Ali Neander. Daran anknüpfend dann im zweiten Teil der „January Waltz“ des Duos Höhn/Koschorreck. Alles Titel der neuesten CD „The Seventh Sense“, mit der Tilmann Höhn seine musikalische Verbundenheit zu sechs weiteren Gitarrenvirtuosen zelebriert, nämlich: Claus Boeser-Ferrari, Thomas Brendgens Mönkemeyer, Markus Fleischer, Frank Haunschild, Michael „Kosho“ Koschorreck und Ali Neander. Bravo!
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Großartig sind sie, die Klangcollagen dieser neuesten CD, in der uns gleich sieben Ausnahmegitarristen verzaubern. Das Konzert der drei im ZAK gibt ein nicht zu überhörendes Beispiel hierfür. Vor allem dann, als sich nach der Pause der verwobene Klangteppich verdichtet bis hin zum Höhepunkt. „When guitars dream of music“ lautet ein Titel. „When I dream guitar-music“, sage ich – und beim großen Finale mit „The End of the universe Part One“ fühle mich sehnsuchtsvoll an Pink Floyd erinnert. Danke!

Fotos:
© Eva Mittmann

Info:
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