K messiahHändel auf Abwegen - ein szenisches Oratorium ab 8.März im Frankfurter Dominikanerkloster

Hanno Lustig

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Geflüchtete, Studierende und Frankfurter*innen unterschiedlicher Herkunft und Religion zeigen im März 2019 ihre Version des „Messiah“ nach dem Oratorium von Händel. Der Kunst- und Kulturverein Art-Q e.V. präsentiert ab 8. März 2019 das multikulturelle Musik- Theater-Stück an insgesamt sieben Terminen in der Heiliggeistkirche am Dominikanerkloster.

In Zeiten kultureller und politischer Spannungen zwischen den Religionen rückt dieses Projekt die Unterschiede und Gemeinsamkeiten in den Blick: Glaube, Liebe, Hoffnung - hier begegnen sich Gläubige, Atheisten und Suchende auf dem mühsamen Weg zur Erleuchtung.

m messiaStudierende der UAS Frankfurt und Musiker*innen der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (HfMDK) treffen auf Geflüchtete und Menschen mit Migrationshintergrund in Frankfurt am Main und setzen ein sichtbares Zeichen der Öffnung für kulturelle und religiöse Diversität. Auf der Grundlage des Oratoriums von Händel projizieren die Darsteller*innen die Vielfalt der teilnehmenden Glaubensgemeinschaften. „Der ’Messiah’, als Musterbeispiel abendländischer Musikkultur bildet die Grundlage, um Menschen aller Religionen gemeinsam auf die Bühne zu bringen“ sagt Theaterpädagoge Timo Becker.

Durch neue Arrangements des klassischen Händels und musikalische Einflüsse der verschiedenen Kulturen ist es den Teilnehmenden gelungen ein zeitgemäßes und mitreißendes Musiktheaterstück zu entwickeln, das die großen Themen von Religion und Philosophie beinhaltet. Von Sinnfragen bis hin zur Sinnlosigkeit – von Händel bis Highway to Hell!

In der aktuellen Debatte um Flucht und Migration wird deutlich, dass vor allem die Themen Kultur und Religion in vielen Fällen die Integration erschweren. Auf der Gegenseite spielt die religiöse Zugehörigkeit auch für Geflüchtete eine große Rolle, sowohl beim Erhalt einer

Aufenthaltsgenehmigung wie auch im alltäglichen Leben im christlich geprägten Deutschland. Vor diesem Hintergrund bearbeitet dieses kulturell-ästhetische Bühnenstück verschiedene Glaubenswege und Weltanschauungen und will dazu beitragen, Vorurteile und Berührungsängste abzubauen, gegenseitigen Respekt und Integration zu fördern – auf der Bühne und im Publikum.

„Wir gehen in diesem Projekt den Gottesbildern auf den Grund und suchen nach Übereinstimmungen, aber natürlich auch nach Unterschieden und Konfliktpotential – und wo finden wir gemeinsamen Boden? Diese Frage muss auch Händel heutzutage aushalten!“ – da ist sich Regisseurin Maja Wolff sicher.

Gemäß ihrer Tradition bietet die Heiliggeistkirche am Dominikanerkloster einen Ort der Kommunikation und Verständigung verschiedener Weltanschauungen und öffnet ihre Tore für die Auferweckung des „Messiah“ von Händel in einer interreligiösen Neuinszenierung. Die 20 Theaterspieler*innen unterschiedlicher Nationalität und Religion werden musikalisch begleitet von einem 50-köpfigen Chor und einer Orchester-Band.


„Frankfurt ist ein Ort des Miteinanders. Christen, Juden, Muslime, Andersgläubige aber auch Menschen, die keiner Religion zugeneigt sind, erfahren in Frankfurt ein Miteinander, das es so ausgeprägt in kaum einer deutschen Stadt gibt. Darauf können wir stolz sein, aber genau für dieses Miteinander müssen wir eben auch tagtäglich eintreten, denn auch bei uns gibt es Gruppierungen, die unsere Gesellschaft eher auseinander treiben als zusammenführen wollen. Genau deshalb sind Projekte, die Menschen verbinden und zum respektvollen Miteinander aufrufen, so wichtig“, erklärt Bürgermeister und Kirchendezernent Uwe Becker. „Ich bin stolz, dass ich als Schirmherr Teil dieses Projektes sein darf.“

Aufführungen

Freitag Samstag Donnerstag Freitag Donnerstag Freitag Samstag

März 2019 (Premiere) 09. März 2019
14. März 2019
15. März 2019 März 2019 22. März 2019 23. März 2019

in der Heiliggeistkirche am Dominikanerkloster

Fotos:
© Veranstalter

Info:
Kooperationspartner des Art-Q-Projekts ist, neben der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (HfMDK) und der Frankfurt University of Applied Science (FUAS), die Evangelische Kirche Frankfurt und Offenbach. Schirmherr des Projekts ist Uwe Becker, Bürgermeister und Stadtkämmerer der Stadt Frankfurt am Main.www.art-q.net

Dominikanergasse 14 | Frankfurt am Main Eintritt: 12,- EUR reg. / 8,- EUR erm.
Beginn: 19.30 Uhr | Einlass: ab 18.30 Uhr Tickets & Infos unter www.art-q.net Tickethotline: 0180-60 50 400
Regie: Maja Wolff & Timo Becker