ao hollENSEMBLE MODERN, Leitung STEFAN ASBURY, Trompete SAVA STOIANOV, Freitag, 15. November 2019 ▪ Mozart Saal ▪ 20.00 Uhr


Cordula Passow

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Verschränkungen zwischen Film und Musik, Neuer Musik und Entertainment, Wien und Hollywood: In seinem Beitrag zum Fokus-Festival „Exodus nach Hollywood“ der Alten Oper Frankfurt richtet das Ensemble Modern den Spot auf die Anfänge der Filmmusik und deren Ursprünge in der spätromantischen Sinfonik und Kammermusik der Alten Welt.

Am Freitag, 15. November 2019, gestalten die Musiker*innen unter der Leitung von Stefan Asbury von 20.00 Uhr an im Mozart Saal einen Abend mit Werken von Komponisten, die in den 1930er Jahren vor der NS-Diktatur ins amerikanische Exil geflohen sind. Gleichsam symbolisch für diese musikalische Verbindung zwischen zwei unterschiedlichen Welten steht das „Quartett (Zwei Fragmente)“ für Klarinette, Violine, Bratsche und Violoncello von Alexander von Zemlinsky. „Zwei Fragmente“: Den ersten Teil schuf Zemlinsky 1938 noch in Wien, den zweiten ein Jahr später in seiner neuen US-amerikanischen Heimat.

Programm

Arnold Schönberg Begleitungsmusik zu einer Lichtspielszene (Drohende Gefahr - Angst - Katastrophe)
op. 34 (Bearbeitung für Ensemble: Johannes Schöllhorn)

Franz Schreker Der Wind.
Nach einer Dichtung von Grete Wiesenthal für Violine, Klarinette, Horn, Violoncello und Klavier

Iris ter Schiphorst The Fall of the House of Usher.
Musik zum Stummfilm von James Sibley Watson und Melville Webber für Solotrompete und Ensemble

Anton Webern Konzert op. 24

Alexander von Zemlinsky Quartett (Zwei Fragmente) für Klarinette, Violine, Bratsche und Violoncello

Arnold Schönberg Kammersinfonie Nr. 1 E-Dur op. 9


Von Zemlinskys Freund und Schwager Arnold Schönberg hat das Ensemble Modern gleich zwei Werke auf das Programm gesetzt: Seine „Begleitungsmusik zu einer Lichtspielszene“ schrieb Schönberg 1930 noch vor seiner Emigration in die USA – eine Filmmusik zu einem nur imaginären Film. „Wenn ich an Lichtspiele denke, so denke ich an zukünftige, die notwendigerweise künstlerisch sein müssen, und zu denen wird meine Musik passen.“ Erst 1973 schufen Jean-Marie Straub und andere die passenden Bilder zu dem streng zwölftönigen Werk. Die Kammersinfonie Nr. 1 entstand bereits 1906 und markiert einen deutlichen Wendepunkt im Schaffen Schönbergs hin zur freien Atonalität. Auch für das Ensemble Modern ist es ein richtungsweisendes Werk: Es war eines der ersten Werke, die das Ensemble im Debütkonzert in seinem Gründungsjahr 1980 aufführte.

Auf dem Programm stehen weiterhin Franz Schrekers Quintett „Der Wind“ von 1909, Anton Weberns Konzert op. 24 für 9 Instrumente von 1934, das der Komponist seinem Lehrer Schönberg widmete, sowie ein Werk der jüngeren Gegenwart: 2014 lieferte die in Hamburg geborene Komponistin Iris ter Schiphorst mit „The Fall of the House of Usher“ die Musik zum gleichnamigen Stummfilm aus den 20er Jahren. Das Ensemble Modern spielt es als deutsche Erstaufführung, den Solo-Trompetenpart übernimmt Sava Stoianov.

Konzerteinführung. Vor dem Konzert, um 19.00 Uhr, im Mozart Saal.


Foto:
Stefan Asbury © Eric Richmond

Info:
Freitag, 15. November 2019 ▪ Mozart Saal ▪ 20.00 Uhr
KonzerteinführungVor dem Konzert, um 19.00 Uhr, im Mozart Saal:

Abonnement Ensemble Modern
€ 25,- / 30,- (Endpreise) / Tickethotline: 069 / 13 40 400 ▪ www.alteoper.de
_________________________________________________________________________________

Die weiteren Termine im FOKUS Exodus nach Hollywood

Donnerstag, 14. November 2019, 20.00 Uhr – Mozart Saal
hr-Sinfonieorchester Berlin, Frank Strobel (Leitung), Valentino Worlitzsch (Violoncello), Manfred Callsen (Conférencier)
King Kong (Film und Livemusik von Max Steiner) sowie Werke von Schreker und Korngold

Samstag, 16. November 2019, 18.00 Uhr – Ganzes Haus
FOKUS Exodus nach Hollywood: Die Lange Nacht
Mit Filmen und Konzerten in den Sälen des Hauses

Alte Oper Frankfurt
www.alteoper.de