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Kategorie: Musik
Bildschirmfoto 2020 10 08 um 21.18.249. Internationaler Dirigentenwettbewerb Sir Georg Solti vor der Entscheidung, Teil 2/2

Lena Lustig

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Der ungarische Dirigent Gábor Hontvári ist Gewinner des 7. Dirigierwettbewerbs der Mitteldeutschen Musikhochschulen sowie 1. Preisträger und Empfänger des „Audience‘s Choice Awards“ beim Wettbewerb für Junge Chordirigenten (in Memoriam Rezső Lantos). Im Frühjahr 2017 gibt er sein Debüt bei der Staatsoperette Dresden (Offenbach: Orpheus in der Unterwelt) und leitet die Bayerische Kammerphilharmonie bei ihrer bevorstehenden Tour in Südkorea.
Ebenso konzertiert er mit dem Philharmonischen Orchester Győr in seiner Heimatstadt.

Gábor Hontvári, Ungarn *1993

Hontvári absolviert derzeit sein Masterstudium in der renommierten Dirigierklasse an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar bei Nicolás Pasquet und Ekhart Wycik. Zuvor schloß er im Jahr 2015 sein Doppelstudium Orchester- & Chordirigieren an der Liszt Ferenc Musikakademie in Budapest ab. Hier unterrichteten ihn die Professoren András Ligeti, Ádám Medveczky, István Párkai und Valér Jobbágy.

Seit 2016 ist Hontvári Stipendiat des Dirigentenforums des Deutschen Musikrates. Im Zuge eines Workshops des Dirigentenforums wurde er als Assistenzdirigent von Andreas Schüller in die Staatsoperette Dresden eingeladen. Wichtige künstlerische Impulse erhielt Hontvári durch Meisterkurse bei Frieder Bernius, György Vashegyi und Alessandro De Marchi in den Bereichen „Alte Musik“ und „historische Aufführungspraxis“. Darüber hinaus nahm er am Contemporary-Workshop von Péter Eötvös und Gergely Vajda teil. 2017 war er Finalist der Dirigierwerkstatt „Das Kritische Orchester“ in Berlin. Seine Dirigierphilosophie wurde auch stark von Zsolt Hamar beim Internationalen Bartók Seminar und Festival 2016 sowie von den Symphonic Band- und Bläserensemble- Seminaren bei Professor László Marosi beeinflusst.

In Deutschland dirigiert Hontvári regelmäßig die Jenaer Philharmonie und konzertierte bereits mit dem MDR Sinfonieorchester Leipzig, der Bayerische Kammerphilharmonie und dem Orchester des Landestheaters Detmold. In Ungarn arbeitete er mehrmals mit dem Philharmonischen Orchester Győr, dem BM Duna, der Savaria und dem MÁV Symphonischen Orchestern zusammen.

Sein vielfältiges Repertoire umfasst neben dem traditionellen symphonischen Bereich etliche A-capella- und Oratorien-Werke. Ferner dirigierte er konzertante Aufführungen von Humperdincks Oper „Hänsel und Gretel“ oder Haydns „L'isola disabitata“. Einen besonderen Platz in seinem Repertoire hat auch die Neue Musik: Mehrere junge Komponisten debütierten unter seiner Leitung.


Tianyi Lu, Neuseeland *1990

Tianyi Lu macht sich einen Namen, der über die Kontinente hinausreicht. Die junge Dirigentin ist „Female Conductor In Residence“ der Welsh National Opera in Cardiff und Chefdirigentin der St Woolos Sinfonia im Vereinigten Königreich und war bis Dezember 2019 Assistentin beim Melbourne Symphony Orchestra. Jüngste Höhepunkte ihrer Karriere waren Konzerte mit dem Royal Scottish National Orchestra, Turku Philharmonic Orchestra, Lapland Chamber Orchestra, Seattle Symphony und Dunedin Symphony Orchestra. Als Assistentin des Melbourne Symphony Orchestra dirigierte sie mehrfach Familien- sowie regionale Konzerte und kehrte 2020 direkt als Gastdirigentin zum Orchester zurück. Tianyi Lu arbeitete außerdem bereits mit Orchestern wie dem Gulbenkian Orchestra, City of Birmingham Symphony Orchestra, Sydney Symphony Orchestra und Auckland Philharmonia.

In der Saison 2020/21 feiert Tianyi Lu Debüts mit dem BBC National Orchestra of Wales, Scottish Chamber Orchestra, der Dresdner Philharmonie und Västerås Sinfonietta und kehrt zum Hallé Orchestra, Ulster Orchestra und Romanian Radio National Orchestra zurück. In den USA dirigiert sie die Saisonabschlusskonzerte des Grand Rapids Symphony Orchestra und des Forth Worth Symphony Orchestra.

Tianyi Lu war aktive Teilnehmerin beim Meisterkurs des Concertgebouworkest mit Daniele Gatti im Juni 2018 und war in der Saison 2017/18 Dudamel-Stipendiatin des Los Angeles Philharmonic. Zuvor nahm Tianyi Lu an Bernard Haitinks Meisterkurs beim Lucerne Festival und am Programm des Linda and Mitch Hart Institute für Dirigentinnen der Dallas Opera teil. Daraufhin wurde sie 2017 von der Dallas Opera eingeladen, bei der Produktion von „La Traviata“ zu assistieren und ein Hauptwerk Donizettis zu dirigieren.
Ihr vielseitiges musikalisches Interesse gilt einerseits der zeitgenössischen Musik und führte sie noch während ihrer Ausbildung zum Kompositionsstudium elektronischer Musik, andererseits widmete sie sich auch der Barockflöte, der Viola da Gamba und dem Cembalo. Tianyi Lu findet großes Interesse an Bildungsprojekten und wirkte unter anderem beim Sistema Aotearoa in Neuseeland mit, angelehnt an das venezolanische Modell.

Tianyi Lu wurde in Shanghai geboren und wuchs in Neuseeland auf. Sie absolvierte ihren Bachelor of Music mit First Class Honours an der University of Auckland unter Uwe Grodd und Karen Grylls, bevor sie ihr Studium an der University of Melbourne unter John Hopkins fortsetzte. 2015 schloss sie ihre Ausbildung mit dem Master of Music mit Auszeichnung am Royal Welsh College of Music and Drama ab, wo sie bei David Jones studierte.


Johannes Zahn, Deutschland * 1990

Der geborene Münchner Johannes Zahn hat sich in seiner noch jungen Karriere zu einem der vielversprechendsten Dirigenten entwickelt. Mit dem Gewinn des Aspen Conducting Prizes 2018 und dem 2. Preis des 7. International Conducting Competition Jorma Panula in Finnland (ein 1. Preis wurde nicht vergeben) konnte Johannes auch international auf sich aufmerksam machen.

Bis 2017 studierte Johannes Zahn bei Prof. Ulrich Windfuhr an der HfMT Hamburg, zur Zeit ist er Student an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) in der Klasse von Prof. Johannes Schlaefli. Johannes Zahn dirigierte zahlreiche Orchester, unter anderem das City of Birmingham Symphony Orchestra, die Symphoniker Hamburg, Bremer Philharmoniker, das Berner Symphonieorchester, Festival Strings Lucerne, Ruse Philharmonic Orchestra, Janacek Philharmonie Ostrava, George Enescu Philharmonic Orchestra Bucharest, St. Cristopher Chamber Orchestra Vilnius sowie das Aspen Festival Orchestra.

2014 gab Johannes Zahn sein Operndebüt mit "Les Mamelles de Tiresias" von Francis Poulenc zusammen mit den Symphonikern Hamburg. 2017 debütierte er an der Bremer Oper mit Verdis „Rigoletto“, 2019 dirigierte er Mozarts „Cosi Fan Tutte“ am Theater Meiningen. 2018 leitete er eine Schweizer Tournee der Camerata Berlin mit Mozarts Requiem. Meisterkurse bei Alan Gilbert, Bernard Haitink und Prof. Nicolas Pasquet gaben ihm weitere wichtige Impulse.

Im Sommer 2017 und 2018 besuchte Johannes Zahn die American Academy of Conducting at Aspen, wo er mit Dirigenten wie Robert Spano, Mark Stringer, Hugh Wolff und Markus Stenz zusammenarbeitete. Nachfolgend wurde ihm sowohl der Robert J. Harth Förderpreis, sowie der Aspen Conducting Prize 2018 verliehen. Im Sommer 2019 arbeitete Johannes Zahn somit als Assistent Conductor des Aspen Music Festival

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Info:
 www.dirigentenwettbewerb-solti.de