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Kategorie: Unterwegs

Serie: Mit dem MARITIM Hotel ein kulturelles Wochenende in Würzburg, Teil 3/6

 

Claudia Schulmerich

 

Würzburg (Weltexpresso) – Drei Gebäude im Innenhof der Festung sind noch besonders interessant. Das ist die heutige Kirche, die auf der alten aufbaut und eine der ältesten östlich des Rheins ist. Wenn es um Franken und Christentum geht, ist der Heilige Kilian nicht weit. Dieser irisch-schottische Mönch und Missionsbischof ist als Kilian von Würzburg in die Geschichts- und Heiligenbücher eingegangen und hat in beiden christlichen Konfessionen seinen gemeinsamen Gedenktag.

 

Dieser Gedenktag ist am 8. Juli, seinem Todestag im 7. Jahrhundert, und wird auch in Irland gefeiert. Zusammen mit seinen Mitmissionaren Kolonat und Totnan zog er nach Deutschland und blieb im schönen Würzburg hängen. Die Legende sagt unumwunden, der Grund des Bleibens sei gewesen, daß es in Würzburg so lieblich in schöner Lage zu leben sei. Bei dieser Einschätzung haben die Frankenweine vielleicht durchaus Anteil daran.

 

Die drei, ein Mönch, ein Priester und ein Diakon kamen gut bei der Bevölkerung an. Denn die Irisch-Schottischen packten mit an, sie lehrten die Bevölkerung eine verbesserte Viehzucht, einen ertragreicheren Ackerbau und ein stabiles Bauen mit Holz. Entwicklungshelfer waren sie also, verbunden mit Glaubenseifer. Es hätte demnach eigentlich ihr gutes Vorbild für eine Christianisierung der Bevölkerung reichen können. Doch man brauchte einen Gottesbeweis. Und der trat ein, war aber grauslich. Alle drei Missionare wurden um 689 ermordet. Ursache war, daß die Missionare des Herzogs Frau, ursprünglich seine verwitwete Schwägerin, der Unsitte anklagten; diese wollte das nicht auf sich sitzen lassen und ließ die drei Moralapostel ermorden. Das hatte auch der christliche Gott nicht verhindern können. Doch die Leichen verwesten einfach nicht. Weil Gott mit ihnen war, dachten die Leute – und jetzt traten die Einwohner aller Klassen scharenweise zum Christentum über und Kilian wurde im Nachhinein als Apostel des Frankenlandes glorifiziert.

 

Hier in der Kirche sind alle drei in Bildern zu sehen und tragen die Märtyrerpalme. Diese Geschichte ist deshalb für die Festung Marienberg wichtig, weil sie der Anlaß ist, weshalb gerade hier ein Verehrungszentrum errichtet wurde. Die Pilger kamen in Scharen und wer weiß, daß ein Wallfahrtsort den frühen Tourismus im Mittelalter bedeutet hat, weiß, wie ökonomisch wichtig diese Geschichte für die Gegend war und damit auch für den heilbringenden Ruf dieser Kirche. Die Kirche selbst ist jedoch wie vorherige ebenfalls maßgeblich verbrannt und die heutige Gestalt zeigt bei vergrößertem Rundraum eine Barockisierung, zeigt Konchen, kann aber nicht mehr die Kanzel und den Hochaltar zeigen, die beide ebenfalls am 16.3. 1945 durch Phosphorbrandbomben zerstört wurden.

 

Die zweite herausragende richtig alte Sehenswürdigkeit im inneren Hof ist der Bergfried von 1200. Welch schönes deutsches Wort übrigens. Denn in ihm, dem Bergfried, herrschte als letzte Zuflucht und kaum einnehmbares Machtinstrument Friede, wenn bei Belagerungen außerhalb die Feinde die Burgleute massakrierten. Dieser Bergfried ist heute nur noch ein dicker runder Turm, mit 2,65 Meter der schwerste Turm Frankens, der zudem nach einem großen Brand 1670 um 2,65 Meter verkürzt wurde. In voller Funktionsfähigkeit aber trug er einen Fries und verschiedene Anbauten. In Friedenszeiten war es auch nicht hinnehmbar, daß mit Strickleitern der Auf- und Abgang geregelt wurde. Da gab es dann den Zugang vom Palast mit einer Holzverbindung im zweiten Stock. Solche dicken und hohen Bergfriede gehen übrigens auf diejenigen zurück, die die Kreuzfahrer auf ihren Zügen im Morgenland sahen. Aber – auch das vermittelt der Führer – in Wirklichkeit war ein solcher Turm doch eher ein Machtsymbol, als tatsächlich von praktischem Gebrauch. Das gilt für die Kriegszeiten. Für die Friedenszeiten wurden die Keller als die idealen Gefängnisse, als finstere Kerker genutzt.

 

 

Die dritte Sehenswürdigkeit im Innenhof ist der Brunnen und sein Brunnenhaus. Der Brunnenschacht ist 102 Meter tief bis unten zum Mainniveau, was man erblicken kann, und es gibt ihn seit dem frühen 13. Jahrhundert. Seine Bauzeit, das Durchstoßen des Felsen und die Mauerung mit Steinen auf 75 Metern soll neun Jahre betragen haben. Um 1600 wurde ein Brunnentempel errichtet. Dieser diente dem Schutz vor Verunreinigung des Wassers. Dieser Brunnentempel ist ein achteckiger Bau, der mit den Köpfen von Fabeltieren geschmückt ist, die als Wasserspeier fungieren. Ihn überragt eine Bronzefigur als Fortuna, die von heute ist, wie man sieht und auch sieht, daß sie in der Zeit des Nationalsozialismus entstanden ist, auch wenn sie ein Vorbild von 1604 rekonstruiert.

 

Äußerst praktisch sind die Zuleitungen des Wassers, das in Zisternen gesammelt wurde, und direkt mit Küche und Marstall verbunden ist. Der Begriff Brunnenvergiftung ist ein wichtiger Hinweis darauf, wie wichtig es war, den Brunnen zu schützen. Aber auch den künstlerisch errichteten Brunnentempel galt es vor Feinden zu bewahren. Deshalb wurde Ende des 17. Jahrhunderts die skulpturengeschmückte Brunnenanlage mit dicken Steinen grob ummantelt. Die Mauern erinnerten an den danebenstehenden dicken Bergfried und so dachten alle späteren Generationen, dies sei schon immer so gewesen. Erst 1937 wurde der eigentliche Brunnentempel unter dem Steinbau wiederentdeckt und nach einem Stich rekonstruiert. Das waren nur einige der Geschichten dieses Monuments aus deutscher Geschichte, vor allem der fränkischen Geschichte.

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Info:

 

Daß das MARITIM Hotel Würzburg das erste Haus am Platz ist, bemerkt man allenthalben, wenn man in der Stadt unterwegs ist und darauf zu sprechen kommt. Aber hier bedeutet 'Erstes Haus' nichts Abgehobenes, sondern weist auf die Verschränkung des Hotels mit den Aktivitäten in der Stadt hin. Wer in Würzburg auf den Bühnen auftritt, beispielsweise, hat sein Zimmer so im MARITIM, wie die Gäste, die einzelner Aufführungen oder der Festivals wegen nach Würzburg kommen. Das MARITIM liegt sehr günstig. Wir sind mit dem Wagen von der Autobahn über die Friedensbrücke gekommen, wo es gleich rechts liegt. Direkt am Main, was alle diejenigen begeistert, deren Zimmer auf dieser Seite den Blick über den Main hinauf zur Festung Marienberg möglich machen. Aber auch die anderen können dies in den öffentlichen Räumen, Terrassen und Restaurants erleben. Die barocke Altstadt ist ein Katzensprung entfernt und auch der Bahnhof bleibt unter einem Kilometer entfernt. Sie können alle Sehenswürdigkeiten zu Fuß erreichen und natürlich wird der in der ganzen Welt berühmte Frankenwein hier original in den Weinkellern und auf den Weinfesten ausgeschenkt. Im MARITIM Hotel Würzburg auch!

 

MARITIM Hotel Würzburg, Pleichtorstraße 5, 97070 Würzburg

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www.maritim.de