b japuanliteratgurThema der diesjährigen Frankfurter Veranstaltung ist die Bedeutung der Translationswissenschaft für die Erschließung der japanischen Literatur

Hubertus von Bramnitz

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Am 19. und 20. Juli findet die Übersetzerwerkstatt 2018 der Japanologie der Goethe-Universität statt. Der thematische Rahmen der diesjährigen Veranstaltung ist die Translationswissenschaft bzw. die Translatorik und ihre Ansätze, die bislang noch kaum in der japanologischen literarischen Übersetzertätigkeit Anwendung fanden.

Unter dem Titel „Translatorische Akteure – Übersetzer, Verlagsleiter, Vermittler: Die Erschließung der japanischen Literatur in den 2000er Jahren“ widmen sich im praktischen Teil des Intensivseminars die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter der Leitung der Übersetzerinnen Ursula Gräfe und Luise Steggewentz einem kurzen Prosatext der zeitgenössischen japanischen Literatur. Im theoretischen Teil führt Prof. Dr. Carsten Sinner (Universität Leipzig) in die Translationswissenschaft ein, Erich Havranek (Universität Wien) erläutert die Rolle japanischer Literatur auf dem deutschsprachigen Buchmarkt und Dr. Mechthild Duppel (Sophia Universität Tôkyô) spricht zum Stellenwert der japanischen Literaturpreise.

Die Veranstaltung kann sowohl von Angehörigen der Goethe-Uni als auch anderer Universitäten besucht werden. Die Teilnehmerzahl ist auf 15 Personen beschränkt.

Kommentar:

Sicher spricht diese Information zwecks Besuch der Veranstaltung nur einen sehr kleinen Kreis an. Aber alle Leser von Büchern japanischer Autoren sind interessiert an mehr Informationen zur Übersetzungsarbeit, zumal die japanische Literatur einen sehr großen Leserkreis in Deutschland hat. Mir fällt oft auf, wie stark sich die Lebensbedingungen und Charaktere in den heutigen Romanen der großen japanischen Literaten mit denen in Deutschland vergleichen lassen. Oft kommen mir beispielsweise die Männer in den Romanen von Haruki Murakami sehr viel europäischer und damit auch deutscher vor als die männlichen Charaktere in den USA. Ob das an der Vorliebe dieser Schriftsteller für Europa liegt? Auf jeden Fall ist das sehr interessant und müßte auch beim Übersetzen eine Rolle spielen.

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