F stadthausdomroemerdiskutiert Chancen und Grenzen von Gentherapie heute im Frankfurter Stadthaus am Markt

Hubertus von Bramnitz

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Gentherapeutische Methoden eröffnen die Chance auf die Heilung von Krankheiten, die bislang unheilbar waren. Wie die heutigen medizinischen Möglichkeiten aussehen, wohin sich die Gentherapie entwickelt und welche ethischen Fragen und Grenzen sich daraus ergeben, ist Thema der Fachtagung „Academia meets Industry – Bridge the gap VI. Der Mensch von morgen, Optimierung und Ethik“. Wissenschaftsministerin Angela Dorn spricht dort ein Grußwort am


Mittwoch, 4. Dezember 2019, um 15:30 Uhr,
Stadthaus am Markt,
Markt 1, 60311 Frankfurt am Main.


Mittlerweile kann die Forschung beispielsweise Blutzellen genetisch manipulieren, um Leukämie zu behandeln. Sie kann in die menschliche Keimbahn eingreifen, um Krankheiten erst gar nicht entstehen zu lassen, und mit Gentherapie monogenetische Erbkrankheiten therapieren. All das birgt Chancen und wirft neue Fragen auf, die die Veranstaltung thematisieren will. Dabei soll der Brückenschlag zwischen Wissenschaft, Öffentlichkeit und Politik Vorurteilen und begründeten Befürchtungen entgegenwirken. Die Tagung ist Teil der Reihe „Academia meets Industry“, die die Initiative Gesundheitsindustrie Hessen ins Leben gerufen hat. Die Initiative ist ein gemeinsames Projekt der Hessischen Landesregierung, Unternehmen der hessischen Gesundheitsindustrie, dem Landesbezirk Hessen-Thüringen der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie sowie Vertretern aus Wissenschaft und Forschung.

Wissenschaftsministerin Angela Dorn: „Gentherapie greift in die Erbsubstanz des Menschen ein und damit in unser bisheriges Verständnis von Medizin. Deswegen ist es wichtig, sich nicht nur mit den medizinischen Möglichkeiten auseinanderzusetzen, sondern auch mit den damit verbundenen Risiken und ethischen Grenzen. Was ethisch vertretbar ist, wird aber nicht objektiv und absolut entschieden. Vielmehr wird diese Frage aus unterschiedlichen Positionen unterschiedlich beantwortet und es muss darüber in einem vielleicht mühsamen, aber lohnenden Prozess ein gesellschaftlicher Konsens gefunden werden. Die gesellschaftliche Debatte braucht dafür fundiertes Wissen und transparente Informationen. Dazu tragen Veranstaltungen wie diese bei.“

Biomedizinische Forschung spielt auch im hessischen Forschungsförderprogramm eine Rolle. Der Bereich der Zell- und Gentherapie wurde beispielsweise mit einem gleichnamigen LOEWE-Zentrum vorangebracht. Dabei hatten es sich die Forscherinnen und Forscher zur Aufgabe gemacht, Verfahren der Zell- und Gentherapie weiterzuentwickeln, um sie effizienter, spezifischer und sicherer zu machen, und durch ihre Kombination die Heilkraft von Stammzellen zu steigern. Die Hessische Landesregierung hat in dieses LOEWE Projekt 40 Millionen Euro investiert.

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Stadthaus
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