politische bildung brandenburg.dePerspektiven aus Ost und West im Forschungskolleg Humanwissenschaften 

Roswitha Cousin

Bad Homburg (Weltexpresso) - Masha Gessen (The New Yorker), Shalini Randeria (IWM), Sławomir Sierakowski (Krytyka Polityczna Warschau) und Johannes Völz (Goethe-Universität/Forschungskolleg Humanwissenschaften) diskutieren über die Fragilität und die Stärke der Demokratie.

Auch Demokratien sind nicht gefeit vor brutalen Gewaltausbrüchen, obwohl sie der Vision von einem friedlichen Miteinander von Menschen jeglicher Herkunft und jeglichen Geschlechts verpflichtet sind. Dieses Spannungsverhältnis zeigen die jüngsten Ereignisse in den USA, der Sturm auf das Kapitol einerseits und die hoffnungsvolle Inaugurationsfeier des Präsidenten andererseits, ebenso wie der Freiheitskampf der belarussischen Bevölkerung, die Pro-Nawalny-Protestmärsche in Russland und die Frauen-Proteste in Polen, die sich alle gegen autokratische Machthaber richten.

Ob die offenbar gewordene Fragilität der Demokratie es notwendig macht, sie neu zu erfinden, ist das Thema einer international besetzten online-Podiumsdiskussion (in englischer Sprache), zu der Sie das Forschungskolleg Humanwissenschaften gemeinsam mit dem Institut für die Wissenschaften vom Menschen in Wien  einlädt


am Donnerstag, 18. Februar 2021, um 17:00 Uhr
Zoom Meeting mit
Masha Gessen (The New Yorker), Shalini Randeria (IWM Wien)
Sławomir Sierakowski (Warschau/Krytyka Polityczna Warschau)
Johannes Völz (Moderation/Goethe-Universität)

„Democratic Vistas, Autocratic Specters: Must We Reinvent Democracy?“

Mit der Veranstaltung eröffnet das Forschungskolleg Humanwissenschaften den neuen Forschungsschwerpunkt „Democratic Vistas. Reflections on the Atlantic World“. Hier ist der Zugangslink für die Teilnahme: https://us02web.zoom.us/j/89471952794.


Teilnehmer:

Masha Gessen ist als Redaktionsmitglied des Magazins The New Yorker einem internationalen Publikum bekannt. In ihren*seinen Schriften hat die*der russisch-amerikanische Journalist*in die Entwicklungen im postsowjetischen Russland und in den USA der Trump-Ära kontinuierlich analysiert. Ihr*sein jüngstes Buch Surviving Autocracy (2020) analysiert die Herrschaft Trumps und Putins und sucht nach Strategien zur Überwindung autokratischer Herrschaft.

Shalini Randeria ist Professorin für Sozialanthropologie und Soziologie am Hochschulinstitut für internationale Studien und Entwicklung in Genf. In ihrer Forschung setzt sie sich mit den Widersprüchlichkeiten der Globalisierung auseinander. Seit 2015 ist sie Direktorin des Instituts für die Wissenschaften vom Menschen in Wien, dessen Ziel es ist, den geistigen Austausch zwischen Ost und West, zwischen Wissenschaft und Gesellschaft sowie zwischen einer Vielzahl von Disziplinen und Denkrichtungen zu fördern.

Sławomir Sierakowski ist Soziologe und Gründer der Bewegung Krytyka Polityczna (Politische Kritik), dem größten mittel- und osteuropäischen liberalen Netzwerk aus verschiedenen Institutionen und Aktivisten. Die Bewegung betreibt Kulturzentren in Polen, Kiew und Berlin sowie ein Institute for Advanced Studies in Warschau. Im eigenen Verlag wird eine vierteljährlich erscheinende gleichnamige Zeitschrift publiziert. Regelmäßig kommentiert Sierakowski hier wie auch in der internationalen Ausgabe der New York Times, der Financial Times und der Zeit das aktuelle politische Geschehen – zuletzt auch aus Belarus.

Johannes Völz ist Heisenberg-Professor für Amerikanistik an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. In seiner Forschung beschäftigt er sich mit dem Verhältnis von Demokratie und Ästhetik im Kontext der amerikanischen Kultur- und Literaturgeschichte. Als Mitglied im Direktorium des Forschungskollegs Humanwissenschaften hat er den Forschungsschwerpunkt „Democratic Vistas. Reflections on the Atlantic World“ konzipiert.

Foto:
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Info:
Quelle: Universität Frankfurt