judentum projekt.deArchäologen haben Beweise dafür gefunden, dass britische Juden des 12. Und 13. Jahrhunderts die jüdischen Speisegesetze (Kaschrut) beachtet hatten

Jacques Ungar

London (Weltexpresso) - Britische Archäologen haben die ersten Beweise dafür gefunden, dass im Lande lebende Juden des 12. Und 13. Jahrhunderts die jüdische Speisegesetze (Kaschrut) beachtet hatten. Das berichtet die jüdische Zeitung «The Jewish Chronicle». Die dieser Tage veröffentlichten Resultate beziehen sich auf ein Projekt aus dem Jahr 2016. Im Rahmen dieses Projektes waren über dem alten jüdischen Quartier von Oxford gelegene jüdische Geschäfte zerstört worden.

Ein Archäologen-Team veranstaltete Grabungen an einer jahrhundertealten Stätte, an der sich Abfälle befanden. Dabei wurde die Entdeckung gemacht. Eine Biomolekular-Archäologin der Universität von Bristol, die am Ort arbeitete, sagte, das 171 Tierknochen entdeckt worden seien. 136 der Knochen stammten von Geflügel. Knochen von unkoscheren Tieren, wie Schweinen oder Schellfisch fanden sich laut den Archäologen nicht am Ort. Es wurden auch über 2000 Fragmente von keramischem Kochgeschirr sichergestellt. Die Archäologen hatten die Chance fast verpasst, ihre Nachforschungen fertig durchzuführen, da die kommerziell orientierten Bauherren des Projektes mit ihren Plänen fast fertig waren, als laut dem «Chronicle» Kochgeschirr und Knochen der jüdischen Geschäfte noch entdeckt wurden.

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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 30.3. 2021