Vortrag Prof. Dr. Michael Jaeger (Berlin) am  Dienstag, 24. Mai, 19.00 Uhr im Goethehaus Frankfurt

Felicitas Schubert

Frankfurt am Main (Weltexpresso) -  Dass er die „Widersprüche“ in seinem Faustdrama „statt sie zu vereinigen disparater zu machen“ habe, so lautet die Ermahnung an sich selbst, die sich Goethe Anfang des 19. Jahrhunderts für die weitere Arbeit am Tragödienmanuskript erteilt hat.

 

Der Vortrag zeigt, wie Goethe im Verlauf der folgenden dreißig Jahre bis zur Vollendung des ‚Faust‘ im Sommer 1831 den Auftrag zur Produktion tragischer Widersprüche auf nachgerade radikale Weise erfüllt hat. Motiviert wurde er zu dem heiklen und schier endlosen dramatischen Unternehmen durch seinen Realismus.

Schien Goethe doch die Fausttragödie den geeignetsten Stoff zu bieten, um die Antagonismen und Zerreißungsenergien der europäischen Revolutionsepoche darzustellen und um die Widersprüche, die durch sein eigenes Leben gehen, in ein literarisches Bild zu verwandeln. Vor diesem Hintergrund wird man ‚Faust‘ als das wohl bedeutendste „Bruchstück“ der „großen Konfession“ Goethes ansehen können.
 

Michael Jaeger lebt als Autor und Literaturwissenschaftler in Berlin. An der FU Berlin ist er als Privatdozent für Deutsche Philologie tätig. Zu seinen viel beachteten Publikationen zählen u.a. Global Player Faust, 2008 und Wanderers Verstummen, Goethes Schweigen, Fausts Tragödie, 2014.

 Info:

Vortrag am 24. Mai um 19 Uhr Goethehaus



 

 

 

Beatrice Humpert

Frankfurter Goethe-Haus /