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Kategorie: Zeitgeschehen
a marg.mit100 Jahre Margarete Mitscherlich. Land Hessen fördert ihre Gedenktage mit 4.500 Euro: am 4. November im Literaturhaus Frankfurt

Eric Fischling

Wiesbaden (Weltexpresso) - In diesem Jahr wäre die 2012 verstorbene Psychoanalytikerin und Autorin Margarete Mitscherlich-Nielsen 100 Jahre alt geworden. Das Literaturhaus Frankfurt widmet der Wahl-Frankfurterin zwei Gedenktage, in denen Weggefährten, Kollegen und weitere Persönlichkeiten über das Leben und Wirken von Margarete Mitscherlich und ihre heutige Relevanz reden.
Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst unterstützt die Veranstaltung mit 4.500 Euro. Kunst- und Kulturminister Boris Rhein spricht zur Eröffnung ein Grußwort.

Samstag, 4. November 2017, um 15:30 Uhr,
Literaturhaus Frankfurt,
Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt am Main.


Margarete Mitscherlich (1917-2012) war Psychoanalytikerin, Medizinerin und Autorin. Die Tochter einer deutschen Lehrerin und eines dänischen Arztes studierte Medizin und Literatur in München und Heidelberg. Gemeinsam mit ihrem Mann Alexander Mitscherlich holte sie die Psychoanalyse aus dem Exil zurück nach Deutschland. 1960 spielten beide eine entscheidende Rolle bei der Gründung des Sigmund-Freud-Instituts in Frankfurt, wo Mitscherlich fortan arbeitete. Ein paar Jahre später veröffentlichte das Paar den bahnbrechenden Essay „Die Unfähigkeit zu trauern“. Darin fragten sie nach der Entstehung und Ausbreitung des Rassenwahns im Deutschland der Nationalsozialisten und untersuchten die Verarbeitung der nachfolgenden Katastrophe. Später folgten neben Publikationen zur Psychoanalyse mehrere Bücher zum Feminismus. Margarete Mitscherlich starb am 12. Juni 2012 in Frankfurt.

Kunst- und Kulturminister Boris Rhein gibt ja in seiner Eigenschaft als Förderer nicht nur Geld, sondern tritt inhaltlich dafür ein: „Frankfurt war Margarete Mitscherlichs Wahlheimat in ihren letzten fünf Lebensjahrzehnten. Ihrem Engagement und dem ihres Mannes verdanken wir unter anderem das angesehene Siegmund-Freud-Institut in unserer Stadt. Als Lehranalytikerin und Buchautorin wurde sie eine der prägenden Intellektuellen, weit über die deutschen Grenzen hinaus. Ich freue mich, dass das Literaturhaus Frankfurt einer solchen beeindruckenden Persönlichkeit zwei Veranstaltungstage widmet, die wir gern mit 4.500 Euro unterstützen, und wünsche den Teilnehmerinnen und Teilnehmern interessante Denkanstöße.“

Foto: © uni-heidelberg.de