Bildschirmfoto 2018 12 05 um 02.38.57In Madrid und Lissabon bündeln sich die spät Zurückgekommenen

Jacques Ungar

Madrid/Lissabon (Weltexpresso) - Seit der Verabschiedung ähn­licher Gesetze in den Parlamenten in beiden Staaten im Jahr 2015 haben Spanien und Portugal zusammen über 10  000 Menschen eingebürgert, die aufgrund ihrer sephardischen Vergangenheit um die Staatsbürgerschaft nachgesucht hatten. Das sagten Offizielle beider Länder.

Die offiziellen Zahlen sind in der spanischen Zeitung «El Pais» und in der Nachrichtenagentur Lusa in Portugal veröffentlicht worden. Spanien hat seit jenem Jahr total 8365 Gesuchsteller aufgrund ihrer jüdischen Ahnenschaft eingebürgert.

Von den 2693 Gesuchstellern aus der Türkei 
– bei weitem die grösste Gruppe – wurden nur 257 auf gesetzlichem Wege eingebürgert,­ während die restlichen Kandidaten die Staatsbürgerschaft mittels «Schnellbleiche» durch die Dekrete erhielten.

Lateinamerikanische Kandidaten machten mit 3374 den Löwen­anteil der Fälle aus, während aus Israel, wo Millionen von Sepharden leben, nur 860 Fälle gezählt wurden, gefolgt von Marokko (599). In Spanien werden zurzeit weitere 5682 Fälle behandelt.

Foto:
© tachles

Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 30. November 2018