Bildschirmfoto 2019 01 14 um 02.10.06YEHUDA GLICK macht darüberhinaus Israel und auch die Knesset glücklich 

Jacques Ungar

Tel Aviv (Weltexpresso) - Genau ein Jahr nachdem seine da­­malige Gattin Yaffa am 1. Januar 2018 an den Folgen eines Schlaganfalls verstorben war, beschloss der Knessetabgeordnete­ Yehuda Glick (Likud), sein Glück nochmals zu versuchen. Das an sich wäre medien­mässig noch keine Schlagzeile wert.

Glick gab die Wende in seinem Schicksal aber im Plenarsaal der Knesset bekannt. Das war schon weniger alltäglich, doch der Beifall, mit dem die Anwesenden von Opposition und Koalition geschlossen auf das glückliche Ereignis reagierten und dem Bräutigam gratulierten, gab Yehuda recht.

Seine Auserwählte ist Hadas Disin, die Amitzim leitet, eine nicht gewinn­orientierte Organisation, die Witwen und Waisen hilft. Disin ist bereits seit 17 Jahren Witwe und bringt vier Kinder in die neue Ehe mit. Der aus den USA stammende Yehuda Glick und seine erste Frau hatten ebenfalls vier biologische Kinder, zwei adoptierte Sprösslinge sowie zwei weitere Kinder aus Yaffas erster Ehe.

«Da ich von euch Liebe und Ermutigung in Freude wie in der Trauer erfahren durfte, empfinde ich es als erfreuliche Pflicht, mit euch die folgende neue Ent­wicklung zu teilen: Voller Glück teile ich euch mit, dass Hadas und ich beschlossen haben, zu heiraten.»

Mit diesen völlig unpolitischen Worten unterstrich der für seine stets offenen Worte bekannte Likud-Ab­geordnete, dass es in der Knesset noch andere Geschehnisse gibt als parlamentarische Querelen – zumindest für ihn selbst. – Im Oktober 2014 war Yehuda Glick übrigens in einem missglückten Mordanschlag von einem Mitglied des Islamischen Jihad in die Brust geschossen und schwer verletzt worden. Glick hatte gerade in Jerusalem ein Konferenzzentrum verlassen, in dem er über das Recht auch von Juden gesprochen hatte, auf dem Tempelberg zu beten.

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Hat der israelische Premier Binyamin Netanyahu versucht, beim TV-Auftritt vom letzten Montag seine politische Karriere zu retten?
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Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 11. Januar 2019