ta netanjahuNetanyahu geht in die Offensive gegen die «harte Rechte» mit Yamina

Jacques Ungar

Tel Aviv (Weltexpresso) - Anscheinend hat der israelische Regierungschef Netanyahu auf Grund der jüngsten Konfrontationen mit Leuten wie Transportminister Smotrich und Yamina-Chefin Ayelet Shaked verstanden, dass er umdenken muss, will er Ziel des Wahlgewinns realisieren können.

Im Mittelpunkt der neuen Kampagnenstrategie steht laut «Haaretz» eine offensive Haltung gegen das Auftreten des Parteienbündnissses «Yamina» mit Ayelet Shaked an der Spitze. Damit soll der Wähler veranlasst werden, am 17. September seine Stimme dem Likud zu geben. Der sichtlich mit dem Rücken zur Wand kämpfende Netanyahu glaubt offenbar, dass der Likud, wenn er bedeutend mehr Mandate erhält als Blauweiss, einige Abgeordnete dieser Partei oder sogar des Parteienbündnisses IAP-Gesher (Amir Peretz) zum Absprung zu veranlassen und bei einer Koalition unter Führung des Likuds mitzumachen.

In einem Treffen mit Kampagnenfachleuten seiner Partei kam Netanyahu mit diesen überein, die Attacken auf Yair Lapid und den ehemaligen Gewerkschaftschef Avi Nissenkorn zu konzentrieren. Diese zwei gelten bei Likud als die Schwachstellen von Blauweiss. Gegenübe den Medien erklärte ein Likud-Experte, der Premier denke nicht, der Likud,  Yamina und die uktra-orthodoxen Shas und Vereinigtes Tora-Judentum könnten 61 Knessetzsitze ergattern. Nach Ansicht des Offiziellen wären 58 Mandate das Höchste der Gefühle. Im Rechtslager scheint alles in Fluss zu geraten, je näher man an den Tag X gerät.

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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 15. August 2019