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Kategorie: Zeitgeschehen
p gieerner anzeigerHolocaust-Gedenkvorlesung von Prof. Ulrike Weckel über Filmaufnahmen von befreiten Konzentrationslagern und die Reaktion der Deutschen daraufm hier: 27. Januar

Katharina Klein

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Auch in diesem Jahr werden an der Goethe-Universität zahlreiche Veranstaltungen rund um den Holocaust-Gedenktag am 27. Januar angeboten, der durch die Jahreszahl 75 Jahre eine besondere Bedeutung erhält. . Die Holocaust-Gedenkvorlesung hält am 27. Januar Prof. Ulrike Weckel, die an der Universität Gießen Fachjournalistik Geschichte sowie Geschichte in Medien und Öffentlichkeit lehrt. Gegenstand ihres Vortrags, der in Zusammenarbeit mit dem Fritz Bauer Institut angeboten wird, sind Filme, die 1945/46 nach der Befreiung der Konzentrationslager entstanden sind – und die Reaktionen des deutschen Publikums darauf.

„Beschämender Anblick“ hat Weckel ihren Vortrag überschrieben, der
am Montag, 27. Januar, um 15:30 Uhr
in der Lobby des PA-Gebäudes am Campus Westend
Theodor-W.-Adorno-Platz 1

stattfindet. Die Filmbilder von den befreiten Lagern, die bis heute ein wichtiger Bestandteil von Dokumentationsfilmen sind, waren von den alliierten Siegermächten in Auftrag gegeben worden: Berge von Leichen, ausgezehrte Überlebende und Aschereste in den Krematorien – Bilder wie diese sind in das kollektive Gedächtnis der westlichen Welt eingeschrieben. Ulrike Weckel hat die so genannten Atrocity-Filme der Alliierten aus der Nachkriegszeit eingehend untersucht und rekonstruiert, wo und wie oft die Filme zu sehen waren und wie sie auf das Publikum gewirkt haben – wobei sich ein sehr differenziertes Bild ergeben hat. Darüber wird sie in der Vorlesung in Frankfurt sprechen. Die Deutschen, so Weckel, hätten keineswegs eingleisig und als fixes Kollektiv reagiert. Die Beurteilung des Gesehenen wurde oft erst ausgehandelt. Der Begriff der Scham spielt für Weckel eine große Rolle.

Am Abend des 27. Januar lädt die Goethe-Universität zudem gemeinsam mit der WIZO-Gruppe Frankfurt zur deutschen Erstaufführung des Films „Back to Berlin. Better by bike than by train“ (2018) ein. Die Regisseurin Catherine Lurie-Alt steht anschließend zum Gespräch bereit.

Auch in diesem Jahr gibt es darüber hinaus eine Kooperation mit dem Verein Musica Judaica: Am Donnerstag, 23. Januar, fand um 19.30 Uhr ein Konzert mit Melinda Paulsen (Mezzosopran) und Andreas Frese (Klavier) zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus statt. Auf dem Programm stehen Werke von fünf Komponisten vom späten 19. und frühen 20. Jahrhundert, im Zentrum sechs Lieder auf Gedichte von Friedrich Hölderlin, die der Frankfurter Komponist, Sänger und Rechtsanwalt Max Kowalski vertont hat. Hölderlins Geburt jährt sich in diesem Jahr zum 250. Mal. Der Eintritt kostet 15 Euro, für Mitglieder 10 Euro, für Studierende und Schüler frei.

Die Termine im Überblick:

Donnerstag, 23. Januar, 19:30 Uhr
Lobby des PA-Gebäudes (Campus Westend)
Konzert zum Gedenken der Opfer des Nationalsozialismus
Mit Melinde Paulsen (Mezzosopran) und Andreas Frese (Klavier)

Montag, 27. Januar, 15:30 Uhr
Lobby des PA-Gebäudes (Campus Westend)
„Beschämender Anblick“ – Filme über befreite Lager und Reaktionen des deutschen Publikums 1945/46
Vorlesung zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus
Mit Prof. Dr. Ulrike Weckel, Justus-Liebig-Universität Gießen

Montag, 27. Januar, 19:30 Uhr
HZ 2, Hörsaalzentrum, Campus Westend
„BACK TO BERLIN – better by bike than by train“
Filmvorführung mit anschließendem Gespräch mit Regisseurin Catherine Lurie-Alt

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