Bildschirmfoto 2020 03 28 um 09.43.48Mobileye-Chef zu Netanyahu

Jacques Ungar

Der israelische Premierminister Binyamin Netanyahu hat Amnon Shashua, den Gründer und Chef von Mobileye, zu ­seinem Berater für die wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronavirus-Krise er­­nannt. Shashua, Professor für Computerwissenschaft an der Hebräischen Universität Jerusalem, hat Mobileye 1999 gegründet.

Inzwischen hat der Konzern sich zu einem der erfolgreichsten technologischen Unternehmen des Landes gemausert. Mobileye entwickelt Technologien für autonome Fahrzeuge. 2017 hat Intel Mobileye für 15 Milliarden Dollar erworben, was bis heute der grösste Deal in der Geschichte des Staates Israel ist.

Laut israelischen Medien ist der von Netanyahu zum Berater für Wirtschaftsangelegenheiten ernannte Shashua bereits in ausführlichen Diskussionen über die Wirtschaft des Staates involviert, ist diese doch mit dem fast totalen Zusammenbruch etwa im Dienst­leistungssektor, im Bereich der ­Schulen und im Tourismus konfrontiert. Eine der Aufgabe des neuen Beraters ist die Teilnahme an der Entwicklung eines Planes, der sich mit der Reduktion der Arbeitskraft zu befassen hat.

Diese Reduktion ist das Ergebnis der Tatsache, dass viele Arbeitnehmer ihre Heime wegen der Krise nicht verlassen können. Zwar können viele von zuhause aus arbeiten, doch eben längst nicht alle. Shashua war massgeblich beteiligt an einer Diskussion, für viele Arbeitnehmer den unbezahlten Urlaub einzuführen und die physische An­­wesenheit am Arbeitsplatz so weit wie möglich zu vermeiden.

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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 27. März  2020