Corona Viren demonstrieren fur den Erhalt ihrer Arbeitsplatze 72 dpi... für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze

Klaus Philipp Mertens

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Auch Menschenfeinde haben Grundrechte. Beispielsweise das der Meinungsfreiheit.

So lässt sich die (juristisch nicht zu rechtfertigende) Haltung des Berliner Senats, insbesondere die des Innensenators, interpretieren. Denn eine Meinung, welche die Würde und das Leben anderer infrage stellt, ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen.

Während mehr als 20.000 Leugner der Corona-Pandemie am 1. August im Zentrum der Hauptstadt ohne Mindestabstand und weitgehend ohne Maske ihre Charakterlosigkeit zur Schau stellen (überwiegend zusammengetrommelt über die hinlänglich bekannten Medien der Bildungsfernen, der Kinderficker und der politischen Extremisten), fahren die Behörden einen Schmusekurs. Schließlich demonstrieren ja keine Linken, keine Gutmenschen, keine vor Gefühlsduselei triefenden Asylantenfreunde. Deswegen verzichtet man auf Hubschrauber, Wasserwerfer, Sondereinsatzkommandos, auf den Polizeiknüppel. Erst als die Reportagen der Medien öffentlich machen, dass gegen geltendes Recht massenhaft verstoßen wird, löst man die Veranstaltung auf, stellt Strafantrag gegen den Verantwortlichen. Die Teilnehmer ficht das nicht an. Sie setzen sich auf die Straße und die Ordnungsbehörden unternehmen nichts dagegen. Es gibt einige Rangeleien mit Polizisten; dabei werden achtzehn Beamte verletzt.

Ähnlich nachsichtig verfuhr man bereits vor Wochen mit den so genannten Hygiene-Demos, die von demselben Lumpenproletariat (Verschwörungsideologen plus Neo-Nazis einschließlich AfD)  rund um die Berliner Volksbühne initiiert worden waren. Auch die nächtlichen Feier-Orgien einer dissozialen Parallelgesellschaft mit unübersehbarem Hang zur Gewalt in Stuttgart, Frankfurt oder Hamburg führten nicht zu massiven Polizeieinsätzen.

Die Corona-Pandemie bedroht nachweislich die Gesundheit und das Leben von Menschen. Und sie zerstört mit jeder Stufe ihrer Verbreitung wesentliche Teile der staatlichen Daseinsvorsorge und die wirtschaftlichen Grundlagen einer Gemeinschaft. Je stärker die von Extremisten geschürte Lethargie der Bevölkerung gegenüber der Seuche um sich greift, umso mehr geraten die Infrastruktur und das Bruttosozialprodukt einer Gesellschaft in Mitleidenschaft. Da man in Deutschland vergleichsweise früh einen Lockdown verfügte, blieben die Infektionen überschaubar, selbst wenn ca. 9.000 Todesopfer zu beklagen waren. Über die Langzeitfolgen für Genesene lässt sich derzeit noch nichts verbindlich aussagen.

Mit der schrittweisen Aufhebung der Verfügungen in Verbindung mit einer nicht zu rechtfertigenden Rücksicht gegenüber Ignoranten sowie Gastronomie und Tourismusbranche, steigen seit Mitte Juli die Zahlen wieder deutlich an. Mit dem Ende der Sommerferien könnten weitere Risikopotenziale hinzukommen. Denn das deutsche Schulwesen ist organisatorisch zur Gefahrenabwehr wenig geeignet. Die Klassen sind zu groß, es gibt zu wenig Lehrer und die Gebäude befinden sich vielfach in einem miserablen baulichen und hygienischen Zustand.

Dabei hätten die beteiligten Behörden frühzeitig erkennen können, dass eine drastische Reduzierung der Infektionen einen spürbaren wirtschaftlichen Aufschwung nach sich zieht. Vor allem in innovativen Branchen, auf die es volkswirtschaftlich besonders ankommt. Professor Meyer-Hermann vom Helmholtz-Institut in Braunschweig hat das in einer detaillierten Studie nachgewiesen. Es müsste die gemeinsame Aufgabe von Regierungen und Wissenschaft sein, das Virus auszutrocknen; aus der Welt schaffen kann man es mutmaßlich nicht. Die zunächst noch erwogene Massenimmunisierung ist de facto vom Tisch, weil Umfang und Dauer eines solchen Schutzes nicht belegbar sind.

Auch in den Nachbarländern weisen Wissenschaftler auf diesen Zusammenhang hin. Dort haben die Regierungen in noch stärkerem Maße als in Deutschland Klientelpolitik betrieben und eindeutige Entscheidungen gescheut. In Schweden nimmt man sogar inkauf, dass ein nennenswerter Teil der Bevölkerung auf Jahre hin das Virus in sich trägt – also faktisch vergiftet ist. In autoritär regierten Ländern, zu denen wegen Trump auch die USA gehören, gilt der nichtprivilegierte Bürger ohnehin nicht viel. Man denke an Brasilien, Chile, Russland und China.

Doch zurück nach Deutschland. Wenn zaudernde Regierungen und unentschlossene Parlamentarier keine umfassenden Gegenstrategien initiieren, müssen wir, die Bürger, ihnen unser NEIN entgegensetzen. Und parallel dazu ist es an der Zeit, den Corona-Ignoranten unüberhörbar zu sagen: „Ihr seid Dreckskerle und Drecksweiber, ihr seid Plebs und ihr besitzt keinerlei Recht, das Leben der Menschen aufs Spiel zu setzen. Haltet die Schnauze! Denn ihr habt euch als unbelehrbar erwiesen.“

Fotomontage:
Demonstration am 1. August in Berlin
© Medien-Redaktionsgemeinschaft und ARD