br.deisraelMaans Forderung: Ende der Diskrimination

Jacques Ungar

Tel Aviv (Weltexpresso) - Arabische und israelische Aktivisten unternehmen einen neuen Anlauf zur Kooperation. Wie die «Jerusalem Post» am Mittwoch berichtete, haben sie «Maan» gegründet, eine neue arabisch-israelische Partei. Dieser schwebt eine Partnerschaft mit jüdischen Zentrumsparteien vor, wie etwa «Jesch Atid». Um aber das Auge für den herrschenden Realismus nicht gleich zu Beginn zu verlieren, verlangen die Araber vo potentiellen jüdischen Schwesterparteien die Verpflichtung für die Beendigung der Diskrimination innerhalb der israelischen Gesellschaft.

«Wir müssen uns auf das Zentrum der israelischen Gesellschaft hin bewegen, um uns zu legitimieren, vor allem aber um die Kreativität zu schaffen, Einfluss auszuüben», sagte Mohammed Darawshe, Parteichef von Maan, der auch leitende Funktionen in Givat Haviva ausübt. «Ich kann nicht aus der extremen Linken der politischen Szene Israels sein und gleichzeitig hoffen, wirksam zu sein», sagte Darawshe in der «Post».

Zweifelsohne ist der anlaufende Wahlkampf in Israel geeignet, um ein Projekt wie eine gemeinsame jüdisch-arabische Partei vorzustellen. Wie allerdings die Idee bei den eingebürgerten arabischen Parteien im Lande ankommen wird oder gar beim jüdischen Establishment des Landes, ist wieder eine ganz andere Sache.


Netanyahus Reisepläne

Jacques Ungar

Der israelische Regierungschef Binyamin Netayanhu bleibt seinen Gepflogenheiten treu und plant im Vorfeld von Parlamentswahlen auch dieses Mal wieder recht PR-trächtige Auslandreisen.

So will Netanyahu zusammen mit seiner Frau Sara nach dem hoffentlich baldigen Ende der Covid-19-Pandäme Ende Januar oder Anfang Februar die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und das benachbarte Bahrain besuchen. Das verlautete aus Kreisen, die mit der Vorbereitung des Projektes zu tu haben. Wenn der Plan effektiv verwirklicht wird, wäre das nur noch rund sechs Wochen vor dem Urnengang vom 23. März und sollte, so hofft man in Netanyahus Lager, die angestrebte Publikumswirkung nicht verfehlen.

Der ursprüngliche Plan des Premiers, Manama und Abu Dhabi bereits im Dezember zu besuchen, scheiterte daran, dass die VAE damals ihren Nationalfeiertag begingen und Netanyahu baten, seine Visite zu verschieben. Als Netanyahu einen Termin Ende Dezember ins Auge fasste, machte ihm die Knesset mit ihrer Auflösung einen Strich durch die Rechnung. Diese Verzögerungen bremsten auch die Reisepläne anderer israelischer Minister, an den Golf zu fliegen, verlangt das Protokoll doch, dass der Premier oder der Präsident als Erste diesen Staaten ihre Aufwartung machen müssen. Nun, aufgehoben ist offensichtlich nicht ausgeschoben.

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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 14.1. 2021 (ganz oben), 13.1.2021(darunter)